01.07.2015 | Leitthema
Die neuen Leitlinien 2014 zur Behandlung der arteriellen Hypertonie
verfasst von:
Prof. Dr. G. Bönner
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel
In der alltäglichen Praxis hat sich die Behandlung der Hypertonie deutlich verbessert. Jedoch ist ein Großteil der Patienten noch immer nicht im Zielbereich eingestellt. Deshalb wurden die Leitlinien in den letzten Jahren regelmäßig überarbeitet und an die wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Die Umsetzung dieser neuen Erkenntnisse in den klinischen Alltag, ist das Ziel der aktuellen Fortbildungsbemühungen.
Ergebnisse
Die aktuellen Leitlinien weisen besonders auf den Einsatz der Blutdrucklangzeitmessung hin, um eine maskierte oder nächtliche Hypertonie nicht zu übersehen. Die Mediasklerose kann bei Diabetes mellitus zu Fehlmessungen führen. Die Leitlinien empfehlen die Analyse der Pulswelle und die Messung der Pulswellengeschwindigkeit als neue diagnostische Möglichkeit zur Detektion einer erhöhten Gefäßsteifigkeit. In der Risikostratifizierung ist der Nephropathie und dem Diabetes mellitus eine größere Bedeutung zugemessen worden. Als Ziel der antihypertensiven Therapie wird generell das Unterschreiten der Werte von 140/90 mmHg angesehen. Nur bei Diabetes mellitus (140/85 mmHg) oder einer Proteinurie (130/90 mmHg) werden tiefere Zielwerte definiert. Lebensstiländerungen sind die Grundlage jeder Therapie. In der Pharmakotherapie gelten Diuretika, ACE-Hemmer bzw. AT1-Blocker und Kalziumantagonisten als Mittel der ersten Wahl, besonders bei Diabetes mellitus. Die Kombination von ACE-Hemmern und AT1-Blockern sollte vermieden werden. Bei echter Therapieresistenz werden die interventionellen Verfahren als ultima ratio in Fachzentren diskutiert.
Schlussfolgerung
Die neuen Leitlinien zur Behandlung der Hypertonie sind in wesentlichen Punkten geändert und den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst worden. In der alltäglichen Praxis sollten diese Änderungen beachtet und umgesetzt werden.