Erschienen in:
01.08.2010 | Leitthema
Die Pathologie in Therapiekontrolle und -planung beim Rektumkarzinom
verfasst von:
Dr. I. Tischoff, A. Tannapfel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Der Pathologe ist in das interdisziplinäre Therapiekonzept des Rektumkarzinoms an mehreren Stellen maßgeblich eingebunden: durch die initiale Biopsie zur Diagnosesicherung, die Aufarbeitung des Resektates und bei einer neoadjuvanten Therapie durch die Angabe des Tumoransprechens sowie des Regressionsgradings nach Dworak. Die Biopsiediagnose sollte je nach Tumordifferenzierungsgrad eine Einteilung in „low grade“ und „high grade“ enthalten sowie eine Lymphgefäßinvasion dokumentieren. „High grade“ oder Lymphgefäßinvasion entsprechen dann einer „High-risk-Situation“ mit einem hohen Risiko einer Lymphknotenmetastasierung. Bei (Früh-)Karzinomen in Adenomen sollte die Infiltrationstiefe der Submukosa ausgemessen und das infiltrierte Submukosadrittel angegeben werden, da das Risiko von Lymphknotenmetastasen mit zunehmender Infiltrationstiefe steigt. Mit der Einführung der totalen mesorektalen Exzision (TME) konnte die Lokalrezidivrate signifikant gesenkt werden. Dem Pathologen obliegt die Beurteilung der TME-Qualität sowie die R-Klassifikation, die mit dem Konzept des zirkumferenziellen Resektionsrandes (CRM) weiter differenziert wird. Die TME-Qualität und der CRM-Status sind die wichtigsten Indikatoren zur Risikoabschätzung eines Lokalrezidivs.