Erschienen in:
01.07.2008 | Die pathologische Fraktur
Die pathologische Fraktur aus Sicht des Radiologen
verfasst von:
Prof. Dr. J. Freyschmidt
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2008
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Zusammenfassung
Die konventionelle Einteilung von Frakturen wird der Klinik und dem radiologischen Befund nicht ganz gerecht, besser geeignet ist eine logische Klassifikation, die generell eine traumatische von einer pathologischen Fraktur unterscheidet. Auf eine Spontanfraktur hinweisend sind Schmerzen schon vor dem Bruch, Vorgeschichte des Patienten, mottenfraßartiges Aussehen der Ränder einer Spontanfraktur, einem Lodwick-Grad II–III (s. unten) entsprechend, und Fehlen von >50% der Zirkumferenz. Neben Röntgenaufnahmen können bei der Diagnose von Spontanfrakturen auch CT oder MRT zum Einsatz kommen, da damit prognostisch wichtige Faktoren – das Ausmaß der Zerstörung der Vaskularisation und der Knochennerven sowie das eines Begleithämatoms – bestimmt werden können. Zu Insuffizienzfrakturen kommt es v. a. bei Osteoporose oder Osteomalazie. Sie können bei guter Aufnahmetechnik eindeutig aus dem Röntgenbild diagnostiziert werden. Die Betroffenen sollten postoperativ unbedingt in eine Institution überwiesen werden, in welcher die Grunderkrankungen weiter diagnostiziert und therapiert werden können, weshalb in den Arztbriefen grundsätzlich auf die Ursache der Insuffizienzfraktur hingewiesen werden sollte.