Erschienen in:
23.02.2017 | Hauptbeiträge
Die präventive Wirkung von Sport und Verein
Sportaktivität und Suchtmittelkonsum von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz
verfasst von:
Angela Gebert, Markus Lamprecht, Hanspeter Stamm
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Dem Sport werden viele positive Effekte nachgesagt und die Ansprüche an seine präventiven Funktionen sind hoch. Allerdings fallen die Forschungsresultate mit Blick auf die Suchtmittelprävention bei Jugendlichen widersprüchlich aus und deuten darauf hin, dass der Sport den hohen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Um einen differenzierten Einblick in die Zusammenhänge zwischen sportlicher Aktivität und Substanzkonsum bei Jugendlichen zu gewinnen und den Einfluss verschiedener Settings einschätzen zu können, wurde die nationale Bevölkerungsbefragung zum Sportverhalten der Schweizer Bevölkerung um Fragen zum Substanzkonsum ergänzt. Es bestätigt sich, dass sportlich aktive Jugendliche eher zu einem problematischen Alkoholkonsum neigen sowie auch häufiger angeben, Snus oder Schnupftabak zu konsumieren. Für die Erklärung des problematischen Alkoholkonsums von sportlich aktiven Jugendlichen spielen das Gruppenverhalten und die Sportvereine eine Schlüsselrolle. Hingegen kann der Konsum von Snus und Schnupftabak nicht als generelles Problem des Sports oder des Vereins bezeichnet werden, sondern betrifft nur gewisse Sportarten. Ein präventiver Effekt der sportlichen Aktivität ergibt sich hinsichtlich des Rauchens von Tabak und des Konsums von Cannabis. Jedoch bestehen Hinweise darauf, dass der Sport seine präventive Wirkung erst ab einer bestimmten Dosis entwickelt. Erst eine Sportaktivität von mindestens vier Stunden pro Woche korrespondiert mit einem reduzierten Konsum von Tabak (rauchen) und Cannabis.