Erschienen in:
04.08.2020 | Leitthema
Die Rolle der HMGA-Proteine („high mobility group AT-hook“) bei Proliferation und Differenzierung mesenchymaler Zellen und Gewebe
verfasst von:
Prof. Dr. J. Bullerdiek, C. Holzmann, B. Rommel
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 5/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die HMGA-Proteine („high mobility group AT-hook“) sind kleine basische Proteine, die mit ihren drei als AT-Hooks bezeichneten Domänen an AT-reiche Abschnitte von DNA binden können. Als sog. architektonische Transkriptionsfaktoren verändern sie damit die Expression entsprechender Bereiche des Genoms. Die HMGA-Proteine werden von den beiden Genen HMGA1 und HMGA2 kodiert, von denen insbesondere das HMGA2 nahezu ausschließlich während der Embryonal- und Fetalentwicklung sowie in aktivierten adulten Stammzellen exprimiert wird. Knock-out- (Mausmodel) sowie Haploinsuffizienz (human, Maus) des HMGA2 führen zu reduzierter Körperhöhe und Gewicht, während eine somatische Reexpression beider Gene durch chromosomale Rearrangierungen ursächlich im Zusammenhang mit der Entstehung gutartiger Tumoren steht (u. a. Uterusleiomyome, Korpuspolypen, Lipome, chondroide Lungenhamartome). Eine Aktivierung durch Deregulation wird als ursächlich für pathophysiologische Proliferation glattmuskulärer Zellen der Gefäßwände angesehen.