Erschienen in:
01.04.2004 | Originalien
Die Struktur der Extrazellulärmatrix bei Keratokonus
verfasst von:
Dr. O. Stachs, A. Bochert, T. Gerber, D. Koczan, H. J. Thiessen, R. F. Guthoff
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Keratokonus ist eine Hornhauterkrankung, die mit einer fortschreitenden Verdünnung der zentralen Kornea einhergeht. Es gibt Hinweise auf eine autosomal dominante Vererbung dieses Krankheitsbildes. Ziel unserer Arbeiten war es, den Bezug zwischen Genexpression und strukturellen Veränderungen der stromalen Extrazellulärmatrix herzustellen.
Methode
Aus der Hornhaut wurde stromale RNA (Keratokonus bzw. Kontrollmaterial) isoliert, in cDNA umgewandelt und mittels Laserscanning auf Biochips mit 5600 Genspezifitäten (Affymetrix) erfasst. Die strukturellen Untersuchungen erfolgten mit Hilfe der Laser-Scanning-Mikroskopie und der Transmissionselektronenmikroskopie.
Ergebnisse
In Keratokonushornhäuten waren verschiedene Komponenten der Extrazellulärmatrix (Kollagen XV, Metalloproteasen) herauf-, andere dagegen herunterreguliert (Kollagen IV (α1 und α3), Versican). Die morphologischen Veränderungen korrelierten mit den genetisch gewonnenen Daten. Die orthogonale Struktur der Kollagenfibrillen im anterioren und zentralen Teil der Hornhaut wies irreguläre Strukturen der Kollagenmatrix auf.
Schlussfolgerungen
Die Veränderungen in der Hornhaut sprechen für eine Deregulation der Matrixanordnung und lenken bei der Frage nach dem Ursprung dieser Krankheit das Interesse verstärkt auf die interfibrilläre Anordnung und damit auf das Zusammenspiel von Kollagen und Proteoglykanen.