Kasuistiken mit Infektionen der Haut stehen im Fokus der Präsentation von Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter, Halle/Saale beim Spektrum Dermatologie CME-Kongress 2024. Dabei wurden Fälle aus dem Auditorium diskutiert und der Referent gab praxisnahe Tipps zu Differenzialdiagnose und Therapie.
Staphylococcus aureus (S. aureus) und β-hämolysierende Streptokokken sind Hauptverursacher von Haut- und Weichgewebeinfektionen. Doch die Differenzialdiagnose ist nicht immer einfach. Hier ein Beispiel wie sich Erysipel und unkomplizierte Phlegmone unterscheiden lassen:
Das Erysipel – das auf Streptokokken zurückgehen soll, die aber schwer nachzuweisen sind – erscheint als akut auftretendes überwärmtes Erythem mit scharf begrenzten Rändern, bogenförmigen Ausläufern, meist einige Zentimeter entfernt von einer kleinen Eintrittspforte (z. B. Interdigitalmykose). Beim oder schon vor dem Auftreten des Erythems kommt es typischerweise zu einer systemischen Entzündungsreaktion mit Frösteln, ggf. Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schüttelfrost sowie mit erhöhtem CRP und neutrophiler Leukozytose; u.U. können auch Blasen und Einblutungen auftreten. Prädilektionsstellen sind die Unterschenkel oder das Gesicht.
Die unkomplizierte Phlegmone – eine Weichgewebeinfektion – ist dagegen weniger scharf begrenzt, eher ödematös-lividrot und seltener mit Allgemeinsymptomen verbunden als das Erysipel. Sie wird durch S. aureus verursacht.
Unter Beachtung der Differenzialdiagnostik lassen sich Hautinfektionen gut und gezielt behandeln, ohne Kollateralschäden bei den Patient*innen oder dem Mikrobiom anzurichten und ohne Selektion resistenter Bakterien auf der Haut oder im Darm.
Gut zu wissen |
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