12.08.2024 | Digitale Gesundheitsanwendungen | Leitthema
Digitale Gesundheitsanwendungen in der Urologie
verfasst von:
PD Dr. Sandra Schönburg, M.D. F.E.B.U., Christian Gratzke, Kurt Miller, Laura Wiemer, Sabine Kliesch
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) wurden 2020 in die Regelversorgung aufgenommen. Sie werden auf Rezept verschrieben und die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Für das Fachgebiet Urologie stehen derzeit 2 DiGA zu Behandlung der erektilen Dysfunktion (ED) und der benignen Prostatahyperplasie/überaktiven Blase (BPH/OAB) zur Verfügung. Hier sollen die gesetzlichen Grundlagen, klinische Ergebnisse und die praktische Umsetzung gezeigt werden.
Methodik
Webseiten und Publikationen zur Darstellung der regulatorischen Voraussetzung, Wirkungsweise, Ergebnissen von klinischen Studien und Verschreibungspraxis mit DiGA werden ausgewertet.
Ergebnisse
Seit 2020 wurden 63 DiGA im Verzeichnis des Bundesamts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet, 35 davon endgültig. Bislang finden sich 2 DiGA im urologischen Fachgebiet: eine betrifft die Behandlung der ED, die andere die der BPH bzw. OAB. Bei beiden DiGA zeigte sich in randomisierten, kontrollierten Studien ein signifikanter und klinisch relevanter Patientennutzen. Weitere urologische DiGA sind in der klinischen Entwicklung.
Schlussfolgerungen
Die DiGA bieten multimodale Therapiekombinationen, die so in der klinischen Praxis bisher keine Anwendung fanden und zeigen einen mehrdimensionalen positiven Versorgungseffekt.