Skip to main content
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 8/2021

01.08.2021 | Pädiatrie | Einführung zum Thema

Digitalisierung in der Kinder- und Jugendmedizin

verfasst von: Prof. Dr. Hermann Girschick, Prof. Dr. Fred Zepp

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 8/2021

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Sind Sie als Kinderärztin/Kinderarzt mit Ihrer IT-Ausstattung an Ihrem Arbeitsplatz in Praxis oder Klinik zufrieden? Haben Sie das Gefühl, dass digitale Systeme Sie in Ihrem Alltag konzeptionell unterstützen und zu einer Arbeitszeitersparnis führen? – Die Nutzung elektronischer oder digitaler Datenerfassungs- und Übertragungssysteme hat sich in den letzten 30 Jahren radikal gewandelt. Erste dezentrale Computersysteme zur Erstellung von Arztbriefen, analoge medizinische Bilddokumentation, die Faksimile-Übertragung und das kollegiale Telefonat wurden abgelöst durch zentral vernetzte Patientendokumentationssysteme, Videokommunikation, komplette elektronische Datenerstellung und -verarbeitung. Medizinische Patienteninformationen werden in großen Datenbanken innerhalb der Versorger archiviert. In Medien und Politik werden seit Langem die digitale Patienten-Chipkarte, die Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung sowie die digitale Patientenakte diskutiert. Gerade hat die Pandemie unmittelbar offengelegt, dass viele dieser alltagsrelevanten Fragen noch nicht optimal gelöst sind, insbesondere auch im Hinblick auf Fragen des Datenschutzes. Erfahrungen mit der digitalen Patientenakte in Praxis und Klinik sind gerade im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin oft zweigeteilt. So zeigen z. B. Besonderheiten in der Medikamentendosierung und die Altersabhängigkeit von Normwerten die besonders komplexen Anforderungen in unserem Fachgebiet. Die Entwicklung von versorgerübergreifenden Dokumentationsschnittstellen befindet sich erst in den Kinderschuhen. Sicherlich hat es große Fortschritte hierzu in der digitalen Bildarchivierung/Weitergabe, z. B. das Format Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM), gegeben. Der unmittelbare Austausch der eigentlichen Patientenakte ist in der Regel aber nur eingeschränkt möglich. Einzelne selektive Zugänge, z. B. von niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, in die Klinik hinein zum Abrufen von Laborwerten, Arztbriefen oder bildgebenden Befunden werden seit Jahren verschiedentlich angeboten, stoßen aber im Hinblick auf Praktikabilität und Akzeptanz an Grenzen – die Alltagstauglichkeit, schnell, präzise und ohne Verluste Daten austauschen zu können, ist unverändert verbesserungsbedürftig. …
Metadaten
Titel
Digitalisierung in der Kinder- und Jugendmedizin
verfasst von
Prof. Dr. Hermann Girschick
Prof. Dr. Fred Zepp
Publikationsdatum
01.08.2021
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Pädiatrie
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 8/2021
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-021-01237-2

Weitere Artikel der Ausgabe 8/2021

Monatsschrift Kinderheilkunde 8/2021 Zur Ausgabe

Mitteilungen der ÖGKJ

Mitteilungen der ÖGKJ

Rationale Antibiotikaverordnung für Kinder und Jugendliche

CME: 2 Punkte

Die Entscheidung, ob ein Antiinfektivum verordnet werden kann, ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen herausfordernd. Weltweit gehören Antibiotika zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Besonders problematisch sind steigende Resistenzen. Antibiotic-Stewardship-Programme sollen dabei helfen, die optimale antiinfektive Pharmakotherapie für jeden individuellen Fall zu finden.

Humangenetische Diagnostik und Beratung - wer, wann und wie?

CME: 2 Punkte

Bis vor wenigen Jahren wurden Kinder erst dann zur genetischen Diagnostik überwiesen, wenn alle anderen Untersuchungsverfahren nicht zur Diagnose geführt hatten. Jetzt steht sie aufgrund neuer Laboruntersuchungsmöglichkeiten mit hoher Trefferquote und wegen zunehmend vorhandener, zeitkritischer Therapien in manchen Fällen sogar an erster Stelle. Das erfordert von betreuenden Pädiaterinnen und Pädiatern nicht nur ein Umdenken, sondern auch eine gute Kenntnis der genetischen Indikationen und Untersuchungsmethoden.

Hämoglobinopathien und G6PDH-Mangel - global und lokal relevant.

CME: 2 Punkte

Thalassämien, Sichelzellkrankheit und Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel sind die häufigsten monogenen Erberkrankungen weltweit. Auch wenn diese Erkrankungen aufgrund früherer Migrationsbewegungen bereits seit längerem in Deutschland bekannt sind, stellt die in den letzten Jahren stark gestiegene Patientenzahl eine besondere gesellschaftliche und medizinische Herausforderung dar. Der CME-Kurs bietet eine kurze Übersicht zu Ätiologie, Pathogenese, klinischer Präsentation sowie zum aktuellen Stand der Behandlung dieser Erkrankungen.

Allergen-Immuntherapie - Update 2023 – Aufklärung und richtige Therapiewahl bei allergischen Erkrankungen

CME: 2 Punkte

Die Allergen-Immuntherapie hat sich als kausale Therapieoption in der Kinder- und Jugendmedizin etabliert. Sie stellt bei Beachtung von Kontraindikationen und Vorgaben der jeweiligen Fachinformation eine bewährte und sichere Behandlung dar. Die CME-Fortbildung bringt Sie zu den Therapieoptionen und deren praktischer Anwendung auf den neuesten Stand.