Erschienen in:
01.03.2015 | Schwerpunkt
Dilatative Kardiomyopathie
Parameter des autonomen Tonus
verfasst von:
Thomas Demming, Sarah Sandrock, Hendrik Bonnemeier
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist nach der ischämischen Kardiomyopathie der häufigste Grund für eine Herzinsuffizienz in westlichen Ländern und führt häufig zur Versorgung mit einem ICD- oder CRT-System. Die linksventrikuläre Pumpfunktion als Parameter zur Abschätzung des Risikos für einen arrhythmogenen plötzlichen Herztod bei Patienten mit DCM war in den Studien zur ICD-Therapie nicht überzeugend.
Methoden
Der autonome Tonus, untersucht auf dem Boden von klassischen und innovativen Parametern der Herzfrequenzvariabilität (HRV), der Herzfrequenzturbulenz (HRT) oder Baroreflexsensitivität, konnte vor allem bei Patienten nach akutem Myokardinfarkt valide Aussagen über die Prognose liefern. In der Abschätzung des Risikos für einen plötzlichen Herztod bei Patienten mit DCM lieferten klassische Parameter der Herzfrequenzvariabilität nicht durchgehend signifikante Ergebnisse, wobei die Studienlage inhomogen ist. Begründen lässt sich dies damit, dass häufig unstrukturiert einzelne Parameter der HRV in sehr unterschiedlichen Patientenkollektiven getestet wurden.
Ergebnisse
Hinsichtlich der innovativen Parameter zur Bestimmung der HRV sind aktuelle Studien erfolgversprechend, wobei häufig geringe Patientenzahlen eingeschlossen wurden oder keine prospektiv erhobenen Daten vorliegen. Hier sind weitere Studien notwendig.
Schlussfolgerung
Trotz der zum Teil überzeugenden Ergebnisse in den vorliegenden Studien zur Evaluation des autonomen Tonus bei Patienten mit DCM ist die Messung der Parameter weiterhin nicht Teil der klinischen Routine. Dabei werden zusätzliche Parameter zur Abschätzung des Risikos für einen plötzlichen Herztod dringlich benötigt.