Erschienen in:
29.11.2019 | Hüft-TEP | Videobeitrag: Aktuelle Operationstechniken
Diskrepanz zwischen radiographischer und tatsächlicher Pfannenstellung bei der Hüft-TEP-Versorgung
Interpretieren wir unsere radiologischen Qualitätsindikatoren richtig? Videobeitrag
verfasst von:
Dr. T. J. Schwarz, MD, PD Dr. M. Weber, MD, Prof. Dr. T. Renkawitz, MD, PD Dr. F. Greimel, MD, Dr. F. Leiss, MD, Prof. Dr. Dr. J. Grifka, MD, PD Dr. J. Schaumburger, MD
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der postoperativen Röntgenkontrolle nach Hüft-TEP-Implantation erfolgt durch die Bestimmung der Komponentenstellung eine objektivierbare Qualitätskontrolle. Die Pfannenposition wird hierbei durch die Steilheit und die Drehung nach vorne beschrieben. Zwischen den radiographisch gemessenen Werten und der tatsächlichen (anatomischen) Pfannenstellung besteht jedoch eine Diskrepanz, die zu Fehlinterpretationen führen kann.
Methode
Um die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und radiographisch vermessener Pfannenstellung bildlich darzustellen, wurde in dem Video ein Pfannenhalter verwendet, an dem die Drehung nach vorne und die Pfannensteilheit winkelgenau eingestellt werden kann. Hierdurch kann die Pfannenposition (Anteversion und Inklination) in der radiographischen und anatomischen Definition näher erläutert werden. Der Zuschauer soll einen Eindruck bekommen, ab wann die radiologisch gemessenen Werte nur mit großer Vorsicht zu betrachten sind.
Ergebnisse
In dem Video zeigt sich in der simulierten Röntgen- und Bildsequenz, dass bei gleichbleibender tatsächlicher Pfannensteilheit am Modell mit zunehmender Anteversion über 20° die Inklination radiographisch flacher gemessen wird. Alleiniges Betrachten der radiographischen Winkelwerte der Anteversion und Inklination kann zu Fehlinterpretationen der tatsächlichen Pfannenstellung führen. In bildlicher Darstellung zeigen wir, dass eine unterschiedliche Pfannensteilheit und -drehung anhand der radiographischen Messwerte nicht sicher erkannt werden kann.
Folgerung
Die wahre Pfannenposition in der anatomischen Definition lässt sich aus der radiographischen Position errechnen. Hierzu müssen jedoch beide Pfannenwerte (rad. Anteversion und rad. Inklination) berücksichtigt werden.