Erschienen in:
01.09.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Diuretika bei kardiorenalen Syndromen
Update 2013
verfasst von:
Prim. Univ.-Doz. Dr. R.R. Wenzel, M.Q. Wenzel
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Dieses Update des 2009 erschienenen Artikels „Diuretika bei Herzinsuffizienz“ berücksichtigt neue Entwicklungen und Empfehlungen insbesondere bei der Therapie kardiorenaler Syndrome (CRS). Es werden 5 CRS-Typen unterschieden, die sich in akute und chronische sowie primär kardiale und primär renale Formen aufteilen. Auslösende und prädisponierende Faktoren begünstigen die Entstehung eines akuten Nierenversagens. Diuretika sind bei akuten CRS notwendig zur Behandlung einer Hypervolämie und werden bei akut-dekompensierter Herzinsuffizienz zur symptomatischen Therapie bei Überwässerung empfohlen. Ihr Nutzen bezüglich harter Endpunkte (kardiovaskuläre Ereignisse, Mortalität) ist bisher bei chronischer Herzinsuffizienz und chronischen CRS nicht nachgewiesen. Verfügbar sind Schleifen-, Thiazid- und kaliumsparende Diuretika sowie Vasopressin-V2-Antagonisten mit unterschiedlichem Wirkmechanismus und -ort. Die maximal empfohlenen Dosierungen hängen von der Nierenfunktion ab. Wesentliche Nebenwirkungen sind Elektrolytentgleisungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie), Störungen des Säure-Basen-Haushalts, Erhöhung der Insulinresistenz und Ototoxizität. Diuretikaeinsatz bei Nierenversagen reduziert die Chance auf eine Erholung der Nierenfunktion. Sequenzielle Tubulusblockade und/oder passagere Ultrafiltration oder Nierenersatztherapie (Hämodialyse, Peritonealdialyse) können bei CRS und Resistenz gegenüber konventioneller Therapie evtl. von Nutzen sein; Evidenz aus kontrollierten Studien fehlt bis heute.