Erschienen in:
18.08.2017 | Radiusfraktur | Originalarbeit
Doctor, when can I drive
Die Beweglichkeit des Handgelenks beim Autofahren
verfasst von:
Dr. med. David Latz, Sabrina Pfau, Dr. med. Christos Koukos, Prof. Dr. med. Pascal Jungbluth, Dr. Georg Jansing, Dr. med. Erik Schiffner, Lars Fabian Seiler, Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Windolf, Prof. Dr. med. Sebastian Viktor Gehrmann
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die zum Führen eines Kfz notwendigen Funktionen erfordern ein noch nicht hinreichend charakterisiertes Maß an Gelenkbeweglichkeit, sodass die Frage nach der Fahrtauglichkeit nach Verletzungen nicht allgemein beantwortet werden kann. Ziel der Studie war es, qualitative Ergebnisse über die Beweglichkeit des gesunden Handgelenks beim Führen eines Kfz zu gewinnen.
Material und Methodik
Eine dreidimensionale (3D-)Bewegungsanalyse wurde an 20 gesunden Probanden am rechten Handgelenk während des Führens eines Kfz durchgeführt und mit dem individuell maximalen aktiven Bewegungsmaß, durch Zirkumduktion des Handgelenks, verglichen. Ergänzend wurde die Fläche des Bewegungsraums (Verkehrsfläche) bestimmt. Zur Charakterisierung des Bewegungsmusters bei der Fahrt wurden die Handgelenkpositionen nach ihrer Aufenthaltswahrscheinlichkeit in aufsteigender Reihenfolge in 5 Stufen unterteilt.
Ergebnis
Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied des Bewegungsausmaßes in den Hauptbewegungsachsen. Dennoch konnte eine signifikant kleinere Verkehrsfläche bei der Fahrt gegenüber der Zirkumduktion festgestellt werden, und die Extension war erst auf Stufe 5, die Ulnarabduktion auf Stufe 4 signifikant kleiner als bei der Zirkumduktion.
Schlussfolgerung
Es konnte gezeigt werden, dass das maximale aktive Bewegungsausmaß in den Hauptbewegungsachsen eines gesunden Handgelenks beim Führen eines Kfz vollständig genutzt wird. Die signifikant kleinere Verkehrsfläche deutet darauf hin, dass die möglichen Bewegungsrichtungen des Handgelenks zwar nicht alle angesteuert werden, bestimmte Extrempositionen aber regelmäßig zu finden sind. Ferner deuten die Ergebnisse darauf hin, dass besonders die Extension und Ulnarabduktion beim Führen eines Kfz signifikant häufiger und über das aktive Bewegungsmaß hinaus genutzt werden.