Erschienen in:
01.09.2005 | Originalien
Dosis-Wirkungs-Beziehung bei Revisionsoperation des konsekutiven Strabismus divergens im Erwachsenenalter
verfasst von:
Ao. Univ.-Prof. Dr. A. Langmann, S. Lindner, M. Koch, W. Wackernagel, R. Hörantner
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Patienten mit konsekutivem Außenschielen im Erwachsenenalter wurde eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der Operationsstrecke und der Schielwinkelreduktion bei 2 unterschiedlichen Operationsverfahren hergestellt.
Patienten und Methode
Es konnten 46 Patienten, die aufgrund eines konsekutiven Strabismus divergens einer Reoperation (Gruppe I Vorlagerung des ursprünglich rückgelagerten M. rectus medialis, Gruppe II Kombination der Vorlagerung mit einer Rücklagerung des M. rectus lateralis) unterzogen worden waren, zu Verlaufskontrollen einbestellt werden.
Ergebnisse
Die Dosis-Wirkungs-Beziehung betrug bei Gruppe I 2°/mm und 1,6°/mm Ferne bzw. 1,8°/mm Nähe bei Gruppe II. In den ersten 4 Monaten postoperativ stellten wir eine Exodrift von bis zu 6° fest. Im weiteren Verlauf blieb der Schielwinkel stabil. Präoperativ exkludierten 43 von 46 Patienten für die Ferne und die Nähe, sodass alle Binokulartests negativ waren. Postoperativ konnte in 17% bei Fernblick und in 32% bei Nahblick Simultansehen erzielt und in 1 Fall Stereosehen nachgewiesen werden. Für 98% der Patienten hatte sich die Lebensqualität gebessert.
Schlussfolgerung
Mit einer dosierten Revisionsoperation können bei konsekutivem Außenschielen Schielwinkel gut korrigiert, das Binokularsehen in manchen Fällen verbessert und über Jahre stabile Schielwinkelverhältnisse erzielt werden.