Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Durchführung von Surveillanceprogrammen zur Überprüfung der Wirksamkeit von Impfprogrammen am Beispiel von Haemophilus influenzae Typ b und Varizellen
verfasst von:
Dr. H. Kalies, MPH, A. Siedler
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Um die Wirksamkeit eines Impfprogrammes einschätzen zu können, ist nicht nur Wissen über die Wirksamkeit eines Impfstoffes in der Anwendungsrealität wichtig, sondern – neben vielen weiteren Aspekten – auch über die Epidemiologie der Krankheit, gegen die geimpft wird. So kann ermittelt werden, ob ein Impfprogramm so weit umgesetzt und akzeptiert wird, dass auch ein Effekt auf der Populationsebene sichtbar wird (Herdenimmunität). Momentan sind die in Deutschland verfügbaren Routinedaten nicht ausreichend, um die Wirksamkeit von Impfprogrammen zu evaluieren. Daher müssen zusätzliche Surveillanceprogramme initiiert werden. In welcher Form diese Programme durchgeführt werden müssen, hängt in erster Linie von der Häufigkeit der durch den Impfstoff zu verhindernden Erkrankung ab. Im vorliegenden Beitrag sollen die unterschiedlichen Anforderungen an Surveillanceprogramme für seltene und häufige Erkrankungen herausgearbeitet und anhand je eines Beispiels Möglichkeiten für deren Realisierung dargestellt werden. Als Beispiel für ein Surveillancesystem bei einer seltenen Erkrankung dient die Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit hexavalenter Kombinationsimpfstoffe mit Haemophilus-influenzae
-Typ-b-Komponente, als Beispiel für ein Surveillancesystem bei einer häufigen Erkrankung dient das Varizellensentinel der Arbeitsgemeinschaft Masern und Varizellen. Diese und andere Surveillancesysteme zur Überprüfung der Wirksamkeit von Impfprogrammen werden nicht oder nur zum Teil durch öffentliche Mittel gefördert. Die möglichen Limitationen anderweitiger finanzieller Förderung werden anhand der genannten Studien diskutiert.