EAACI 2018

Anaphylaktische Reaktionen auf geringe Spuren von Erdnüssen bei Menschen mit einer Erdnussallergie sind berüchtigt. Viele Patienten tolerieren jedoch eine kleine Menge Erdnuss. Die Toleranzschwelle ist aber variabel.

Die Immuntherapie bei Allergien (AIT) gilt als einzige Therapiemöglichkeit, die den Verlauf allergischer Erkrankungen modifizieren kann. Für einige Produkte wurde schon ein Langzeiteffekt der AIT auf die Entwicklung von Asthmasymptomen und den Medikationsbedarf gezeigt, aber ob die SIT auch den Asthmaprogress günstig beeinflussen kann, war bislang unklar.

Die Effektivität einer weiteren sublingualen Immuntherapie (SLIT) wurde in einer Phase-III-Studie bei Patienten mit Allergie gegen Pollen von Birke, Erle und Hasel klinisch geprüft. Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse stellte Tilo Biedermann, München, beim EAACI-Kongress im Mai 2018 vor.

Nachdem Benzinmotoren dank Katalysatoren umweltfreundlicher geworden sind, stehen seit dem Skandal um Abschaltvorrichtungen Dieselmotoren besonders in der Kritik. Aus allergologischer, medizinischer und biologischer Sicht ist das Ausmaß des Verkehrs insgesamt ein Problem. Dieselfahrverbote in begrenzten Arealen einer Stadt haben kaum mehr als kosmetische Effekte.

Der bariatrischen Chirurgie bei ausgeprägter Adipositas wird manchmal auch der Effekt einer Immunrestauration zugeschrieben, weil die fettgewebsabhängige geringgradige systemische Inflammation damit verringert wird. Das ist irreführend, wie Eva Untersmayr aus Wien beim EAACI-Kongress in München erläuterte.

Von 41 Kindern mit IgE-vermittelter Kuhmilchallergie tolerierten im oralen Provokationstest (OPT) in einer italienischen Studie 29 (43,3%) bis zu 13 g fermentierten, 36 Monate alten Parmigiano Reggiano-Käse.

Um unnötige Restriktionen zu vermeiden, empfiehlt eine europäische Forschergruppe gegebenenfalls die OPT mit Knorpelfisch-Alpha-Parvalbumin.

Krustentiere sind eine der häufigsten Gründe für Nahrungsmittelallergien. Die Diagnose mit dem Pricktest alleine ist nicht ausreichend.

Das Fleisch von Knorpelfischen wie dem Hai könnte eine Nahrungsmittelalternative bei Knorpelfisch-Allergie sein, unter der etwa 1% der Weltbevölkerung leidet. Zur Vorsicht mahnt aber eine Untersuchung von 53 Kindern mit bekannter Knochenfisch-Allergie.