EAN 2015

Die neueren oralen Antikoagulanzien gehören heute zu den Mitteln der ersten Wahl in der Sekundärprophylaxe nach ischämischem Schlaganfall mit Vorhofflimmern. Wie rasch man nach dem Ereignis mit der Therapie beginnen sollte, ist durch Studien allerdings nicht belegt. Die empirische 1-3-6-12-Tage-Regel hilft jedoch zumeist weiter, hat man bestimmte Faktoren im Blick.

Ein neuer Wirkstoff könnte erstmals zu einer medikamentösen Therapie bei Rett-Patienten führen: In einer Phase-II-Studie ließ sich mit dem IGF-1-Analogon Trofinetide das motorische Verhalten sowie der klinische Gesamteindruck verbessern.

Regelmäßiges aerobes Training kann Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit von Patienten mit leichter Alzheimerdemenz verbessern. Offenbar lassen sich auch viele Patienten für ein solches Training begeistern.

Krankheitsaktivität trotz immunmodulatorischer Therapie ist ein starkes Indiz für Non-Response. Doch ein Parameter allein hilft wahrscheinlich nicht, diese Patienten zu erkennen.

Eine MS in der Frühphase zuverlässig zu erkennen, ist noch immer eine Herausforderung: Ärzte sollten daher Patienten mit Verdacht auf MS oder CIS nicht vorschnell in Studien aufnehmen.

Mit einer kurzen Beratung können Ärzte einen Analgetika-Übergebrauch bei Kopfschmerzpatienten stoppen. Dadurch geht auch die Zahl der Kopfschmerzattacken langfristig zurück.

Beim ersten Kongress der European Academy of Neurology (EAN) wurden Empfehlungen zur Thrombektomie vorgeschlagen. Das Verfahren soll bei bestimmten Patienten die intravenöse Thrombolyse ergänzen.

Experten befürchten in den nächsten Jahren eine Häufung der fatalen Masernenzephalitis SSPE. Ein Grund sind Masernausbrüche wie zuletzt in Berlin.

Drei schwere Anfälle pro Woche trotz Prophylaxe, drei erfolglose Therapieversuche – dann ist nach einem neuen Konsensus-Statement von einem chronischen therapierefraktären Clusterkopfschmerz auszugehen.