Neue Regeln im Notfalldienst bringen Chancen für Praxen

Seit dem 1. Januar sind die Terminservicestellen mit der Bereitschaftsdienstnummer 116 117 zusammengeschaltet. Die Übernahme eines dringlichen Termins innerhalb von 24 Stunden bringt den Leistungserbringern Zuschläge und extrabudgetäres Honorar. Seit dem 1. Januar ist ein weiteres Element aus dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) wirksam geworden: Die Ersteinschätzung der Dringlichkeit der Behandlung in den Terminservicestellen, die jetzt auch über die Bereitschaftsdienstnummer 116 117 erreicht werden. Damit ist jetzt der „TSS-Akutfall“ für Vertragsärzte relevant geworden. Darauf hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung am Wochenende hingewiesen. Zur Erinnerung: In medizinisch dringenden Fällen vermitteln die Terminservicestellen (TSS) über die 116117 einen Termin, je nach Dringlichkeit. Das kann – je nach Krankheitsbild und Zeitpunkt – der Haus- oder Facharzt, die Bereitschaftspraxis der KV oder die Notaufnahme im nahe gelegenen Krankenhaus sein. Kennzeichnung als TSS-Akutfall Ärzte, die jetzt innerhalb von 24 Stunden einen dringend benötigten Termin bereitstellen, erhalten im Arztgruppenfall nicht nur alle Leistungen extrabudgetär vergütet, sondern es gibt außerdem einen Zuschlag auf die Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale in Höhe von 50 Prozent. Dafür kennzeichnen sie den Fall in der Abrechnung über das entsprechende Feld „Vermittlungsart“ in der Praxis-EDV als „TSS-Akutfall“. Die dazu gehörige EBM-Nummer (Gebührenordnungsposition, GOP) in TSS-Vermittlungsfällen ist fachgruppenspezifisch. Hausärzte setzen beispielsweise die 03010 an, fachärztliche Internisten ohne Schwerpunkt die GOP 13228. Im TSS-Akutfall wird diese GOP mit dem Buchstaben A gekennzeichnet – falls der Termin für den Patienten innerhalb von 24 Stunden zustande kommt. TSS-Terminfall erhält Zusatz B, C oder D Bei längeren Vermittlungszeiten wird bekanntlich als Vermittlungsart der Fall als TSS-Terminfall gekennzeichnet. Als Buchstaben sind dann je nach Wartezeit B, C oder D hinzuzufügen. Hier gibt es Zuschläge von 50, 30 oder 20 Prozent auf die Pauschalen. Empfehlung der Redaktion Taschenrechner und Stethoskop 16.09.2019 | EBM | Nachrichten | Online-Artikel So klappt es mit Zuschlägen bei TSS-Patienten Bei der Abrechnung von Leistungen für Patienten, die von der Terminservicestelle vermittelt wurden, sollten Ärzte einiges beachten. Andernfalls könnten ihnen Zuschläge und extrabudgetäre Vergütung entgehen. Die Praxis-EDV ersetzt dann nach Auskunft der KBV automatisch die angegebenen GOP durch die altersklassenspezifischen GOP für die Zuschläge zu den Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschalen. Dieser Vorgang sei in der Software für die Praxis auch nachvollziehbar dargestellt. Übrigens: Die extrabudgetäre Vergütung der Behandlung (nicht der Zuschläge) wird ein Jahr lang mit der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV) bereinigt. Die Gesamtauswirkung der Bereinigungsregeln ist ziemlich komplex und hängt auch von den KV-spezifischen Regelungen ab. Ob EBM, GOÄ oder UV-GOÄ: Alle Abrechnungsziffern in einer Datenbank – mit Ausschlüssen, hilfreichen Kommentaren und passenden Urteilen – das bietet Ihnen der neue Service von SpringerMedizin.de. Informieren Sie sich hier. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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