SARS-CoV-2: Telefonische Betreuung wird im EBM wieder aufgewertet

Nicht nur per Videosprechstunde: Auch die telefonische Betreuung von Patienten wird während der zweiten SARS-CoV-2-Welle in der Abrechnung wieder aufgewertet. Das meldet die KBV. Von Montag an können Ärzte der meisten Fachgruppen eine telefonische Konsultation durch Patienten wieder verbessert abrechnen. Konkret werden die EBM-Nummern 01433 und 01434 wieder eingeführt. Das habe der Bewertungsausschuss beschlossen, meldete die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Wochenende. Der Beschluss ist bislang noch nicht veröffentlicht. Bereits im zweiten Quartal konnten Vertragsärzte und -psychotherapeuten die Gebührenordnungspositionen (GOP) 01433 (154 Punkte / 16,92 Euro) und die GOP 01434 (65 Punkte / 7,14 Euro) abrechnen. Die Abrechnung der beiden GOP ist dann möglich, wenn der Patient in der Praxis bekannt ist, das heißt, wenn er in den letzten sechs Quartalen, die dem Quartal der Konsultation vorausgehen, mindestens einmal in der Praxis war. Die Position – ein Zuschlag zur Versicherten- beziehungsweise Grundpauschale – sei auch abrechenbar, wenn der Patient im Quartal bereits persönlich in der Praxis gewesen ist. Hohe Telefon-Kontingente für Hausärzte Unter anderem können laut KBV Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte sowie Schmerztherapeuten wieder mehr Gespräche mit ihren Patienten per Telefon abrechnen. Pro Patient dürften sie bis zu sechs Telefongespräche von mindestens fünf Minuten Dauer abrechnen, entweder als Zuschlag zur GOP 01435 oder zur Versichertenpauschale (GOP 03000 / 04000) beziehungsweise Grundpauschale der Schmerztherapeuten (GOP 30700). Die Abrechnung erfolge wie schon im zweiten Quartal über die GOP 01434. Allein durch Abrechnung der GOP 01434 könne bei intensivem Betreuungsbedarf ein zusätzlicher Fallwert von 42,84 Euro erzielt werden, hatten Abrechnungsexperten der „Ärzte Zeitung“ im zweiten Quartal erläutert. Zu den Fachgruppen mit dem höchsten „Telefon-Kontingent“ gehörten wie schon im Frühjahr ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, Nervenärzte, Neurologen, Psychiater, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychiater. Sie dürften pro Patient bis zu 20 Telefongespräche von mindestens 10 Minuten abrechnen – insgesamt also 200 Minuten. Die Abrechnung erfolge hier über die GOP 01433. Auch weitere Fachgruppen dürfen abrechnen Gynäkologen, HNO-Ärzte, Dermatologen, alle fachärztlich tätigen Internisten, Orthopäden, Fachärzte für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen sowie Urologen hätten die Möglichkeit die GOP 01434 fünfmal pro Patient abrechnen, alle anderen Fachärzte zweimal, heißt es weiter in der Mitteilung. Auch das therapeutische Gespräch im Rahmen der Substitutionsbehandlung von mindestens zehnminütiger Dauer sei ab dem 2. November wieder bei telefonischen Kontakten berechnungsfähig – hier über die GOP 01952. Auch die Portokosten für den Versand von bestimmten Folgeverordnungen und Überweisungsscheinen werden wieder übernommen, wenn diese im Rahmen eines Telefonates oder einer Videosprechstunde ausgestellt werden. Hierfür könne die mit 90 Cent bewertete Pseudo-GOP 88122 berechnet werden, schreibt die KBV. Wiedervorlage beim Bewertungsausschuss bis 1. Dezember Mit der Wiedereinführung der beiden GOP sollten vor allem die Möglichkeiten für telefonische Beratungen von Patienten, die im Quartal nicht in die Sprechstunde kommen oder keine Videosprechstunde nutzen, ausgeweitet werden, schreibt die KBV in ihrer Mitteilung. Die Sonderregelung zur telefonischen Konsultation sei vorerst bis Ende des Jahres vorgesehen. Spätestens zum 1. Dezember werde der Bewertungsausschuss prüfen, ob eine Verlängerung beziehungsweise Anpassung der Regelungen erforderlich ist. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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