Das Auftreten eines Rechtsherzversagens ist bei kritisch kranken Patienten unabhängig von der Grunderkrankung mit hoher Mortalität assoziiert. Klinisch stellt die Diagnostik heutzutage immer noch eine große Herausforderung dar. Dieser Beitrag soll eine Übersicht liefern über Ätiologie, Pathogenese, diagnostische Methoden und das Management von Patienten mit Rechtsherzversagen auf der Intensivstation. Echokardiographie und invasive Kathetertechniken sind die am häufigsten genutzten Untersuchungsmethoden. Bei Vorliegen einer relevanten Rechtsherzdysfunktion oder eines Rechtsherzversagens stehen die Optimierung der Vor- bzw. Nachlast im Vordergrund sowie Verbesserung der Kontraktilität und das Beseitigen behebbarer Probleme. Es existieren Patientengruppen mit erhöhtem Risiko, im Verlauf ihrer kritischen Erkrankung eine RV(rechter Ventrikel)-Dysfunktion zu entwickeln, insbesondere bei Patienten mit „acute respiratory distress syndrome“ (ARDS). Diese Patientinnen und Patienten sollten regelmäßig auf das Vorliegen einer RV-Dysfunktion untersucht und therapiert werden. Zusätzlich stehen bei allen beatmeten Patienten, insbesondere beim ARDS, die Beatmungsoptimierung mit dem Ziel der Entlastung des RV sowie die konsequente Durchführung der Bauchlagerung im Vordergrund. Medikamentös kann versucht werden, den Pulmonalisdruck durch Beeinflussung verschiedener Signalwege zu senken. Als Ultima Ratio können nach Erschöpfen der konservativen Therapieoptionen mechanische Unterstützungssysteme wie extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) oder rechtsventrikuläres Unterstützungssystem (RVAD) eingesetzt werden.