06.09.2018 | ECMO | Intensivmedizin
Organersatz in der Zukunft
Grenzen und Perspektiven
verfasst von:
Prof. Dr. Reimer Riessen, Prof. Dr. Uwe Janssens, Prof. Dr. Stefan John, Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Prof. Dr. Stefan Kluge
Erschienen in:
Wiener klinisches Magazin
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Zur Behandlung des schwersten Lungenversagens und des kardiogenen Schocks werden im letzten Jahrzehnt zunehmend extrakorporale Organersatzverfahren (ECMO) eingesetzt, auch wenn die zugrunde liegende wissenschaftliche Evidenz immer noch gering ist und die Verfahren trotz aller technischer Verbesserungen weiterhin ein hohes Komplikationsrisiko aufweisen. Die Selektion der Patienten, die von einem solchen Organersatzverfahren am wahrscheinlichsten profitieren, stellt daher für Intensivmediziner und die anderen beteiligten Fachdisziplinen immer noch eine große Herausforderung dar. Neben dem Schweregrad des akuten Organversagens sollten hier die Ätiologie und Behandlungsmöglichkeiten der Grunderkrankung, die Komorbiditäten und der funktionelle Status des Patienten vom interdisziplinären Behandlungsteam umfassend evaluiert werden. Dabei sind auch ethische Herausforderungen zu bewältigen. Aufgrund der Komplexität der Verfahren und der hohen organisatorischen Anforderungen ist es sinnvoll, ECMO-Therapien in dafür besonders qualifizierten Zentren zu konzentrieren und eine umfassende wissenschaftliche Auswertung der Behandlungsdaten zu fördern.