Erschienen in:
01.06.2013 | Originalien
Effekte einer Okklusionsschiene auf die Oberkörperstatik beim HWS-Syndrom
verfasst von:
Dr. D. Ohlendorf, F. Friedrich, H. Bollwein, D. Karrasch-Busse, S. Kopp
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Ziel der Untersuchung war es, bei Patienten mit Beschwerden der HWS- und Schulter-Nacken-Region zu überprüfen, wie sich die Bewegungsfunktion der HWS, der Schulter- und Beckenregion und die Symptomatik der Patienten unter dem Einsatz einer Aufbissschiene verändern.
Probanden und Methoden
An der Untersuchung nahmen 34 Patienten (12 männlich, 22 weiblich) im Alter zwischen 19 und 72 Jahren teil. Nach der Eingangsuntersuchung wurden alle Probanden mit einem Aufbissbehelf in zentrischer Relation versorgt, der von den Patienten über einen Zeitraum von 6 Wochen während der Nacht getragen werden sollte. Die Eingangs- und Ausgangsuntersuchung der Körperstatik wurden nach einem manualtherapeutischen Untersuchungsschema und mit einem 3-D-Rückenscanner dokumentiert.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der dreidimensionalen Rückenvermessung zeigten Unterschiede bei den Wirbelsäulen- und Beckenparametern. Bei der manualtherapeutischen Untersuchung waren vor allem bei der Schulterhöhe und -rotation Veränderungen festzustellen, ferner zeigte sich eine Veränderung der Beckenrotation hinsichtlich der Beckenkammhöhe und der Beinlängendifferenz.
Diskussion
Die dokumentierten Effekte lassen die Vermutung zu, dass sich die Beeinflussung des kraniomandibulären Systems über ein Aufbissbehelf auf die Körperstatik auswirkt. Jedoch erscheint eine Tragedauer von 6 Wochen als zu gering, um aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen. Da jede Untersuchungsmethode für sich unterschiedliche Resultate ergibt, scheint die Kombination aus einer manualtherapeutischen Untersuchung und einer messtechnischen Methode bei Befundung und Kontrolle einer Therapie mit einem Aufbissbehelf im zahnärztlich-kieferorthopädischen Handlungsablauf sinnvoll zu sein.