Erschienen in:
25.07.2019 | Rückenschmerzen | Originalien
Effektivität von Biofeedback bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz
Einfluss auf Schmerz, psychologische Faktoren und Stressmarker
verfasst von:
J. Eichler, B. Rachinger-Adam, E. Kraft, S. C. Azad
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen sollte möglichst im Rahmen interdisziplinärer multimodaler Schmerzprogramme erfolgen, zu deren festen Bestandteilen Entspannungsverfahren zählen. Aufgrund der unzureichenden Studienlage konnte die Nationale VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz in Deutschland bisher keine Empfehlung für Biofeedback als Entspannungsverfahren bei chronischem Rückenschmerz geben, sodass auch die Krankenkassen die Therapiekosten bis dato nicht übernehmen.
Methode
In einer Studie an 10 Patienten mit chronischem nichtspezifischem Rückenschmerz sowie 10 hinsichtlich Alter und Geschlecht vergleichbaren gesunden Kontrollen wurde der Einfluss einer zweiwöchigen Biofeedbackentspannungstherapie untersucht. Erfasst wurden „Wohlbefinden“, „Ausmaß depressiver Verstimmung“ und „schmerzbedingte Behinderung“ anhand dreier psychometrischer Tests (KAB, ADS, PDI), die Schmerzintensität mittels NRS, Biofeedbackmessparameter selbst sowie Stressparameter im Blut (Noradrenalin, Kortisol, MMP-2).
Ergebnisse
Die Entspannungsreaktion konnte anhand der Biofeedbackmarker nachgewiesen werden. Die Behandlung führte zu einer Besserung von Schmerzintensität, Wohlbefinden, dem Ausmaß an depressiver Verstimmung und schmerzbedingter Behinderung. Die Ergebnisse korrelieren mit einer Verminderung der Noradrenalin- und MMP-2-Spiegel im Blut, wohingegen sich für Kortisol keine Veränderungen zeigten.
Schlussfolgerung
Biofeedbackentspannung ist ein geeignetes Verfahren in der Behandlung chronischer nichtspezifischer Rückenschmerzen und sollte vermehrten Einsatz in der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie finden.