Es gibt da eine erschütternde Szene, von der sich die ganze Welt ein Bild machen konnte, zunächst von drei Herren mit Hut und Mantel. Der Mann in der Mitte ist der zehnfach für den Nobelpreis vorgeschlagene amerikanische Dichter Ezra Pound. Er ist zu diesem Zeitpunkt (1945) 60 Jahre alt. In der linken Hand hält er ein Köfferchen, in der Rechten seinen Gehstock, auf den er angewiesen ist. Doch am Handgelenk ist er mit einer Handschelle an den anderen Herrn gefesselt. Die drei sind auf dem Weg zum Flugzeug, das sie nach Washington bringen wird, wo dem Dichter der Prozess gemacht werden soll. Was war geschehen?
Der amerikanische Dichter Ezra Pound ließ dieses Porträt am 26. Dezember 1945 aufnehmen,
als er in das St. Elizabeths Hospital in Washington eingeliefert wurde. Pound verbrachte dort zwölfeinhalb Jahre,
nachdem er während seines Prozesses wegen Hochverrats nach dem Krieg für verrückt befunden worden war.