Erschienen in:
01.06.2014 | Leitthema
Einfluss der Erfahrung des Operateurs in der Hüftendoprothetik
Abhängigkeit von Operationsdauer und Komplikationsrisiko
verfasst von:
K. Zenk, S. Finze, D. Kluess, R. Bader, J. Malzahn, W. Mittelmeier
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der Zunahme an endoprothetischen Eingriffen wächst unter Berücksichtigung begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen das Leistungssoll des Operateurs.
Ziel
Um Einbußen in der Versorgungsqualität vorzubeugen, sollte evaluiert werden, inwieweit die Erfahrung des Operateurs, die Operationsdauer und das Komplikationsrisiko korrelieren.
Material und Methode
Dazu wurden über einen Zeitraum von 4 Jahren die Operationsdauern und die aufgetretenen Komplikationen (bis zur Entlassung) von insgesamt 1129 Hüftendoprothesenerstimplantationen retrospektiv ausgewertet. Die Operateure wurden gemäß Erfahrung in der Gelenkendoprothetik in 3 Gruppen eingeteilt.
Ergebnisse
Die Gruppe der erfahrensten Operateure benötigte pro Implantation im Mittel 53,2 ± 17,6 min, gefolgt von den erfahrenen Operateuren 74,5 ± 25,5 min und den weniger erfahrenen Operateuren 80,8 ± 21,9 min. Unter den ausgewerteten Fällen traten insgesamt 41 Komplikationen bis zum Entlassungszeitpunkt auf. Die Anzahl der Komplikationen stieg bei den erfahrensten und den erfahrenen Operateuren mit zunehmender Operationsdauer an. Bei weniger erfahrenen Operateuren bestand ein konstantes Komplikationsrisiko und unabhängig von der Operationsdauer.
Diskussion
Die Ergebnisse sind ein Beleg für die Vorgabe des EndoCert-Systems, Mindestmengen an Operationen nicht alleine an der Klinikeinrichtung festzumachen, sondern auf einzelne Operateure auszurichten.