Erschienen in:
01.02.2014 | Originalien
Einfluss der Spenderlamellendicke auf die Sehschärfe nach „Descemet’s stripping automated endothelial keratoplasty“ (DSAEK)
verfasst von:
Dr. A.-K.B. Maier, E. Gundlach, M.K.J. Klamann, J. Gonnermann, E. Bertelmann, A.M. Joussen, N. Torun, P.W. Rieck
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss der Spenderlamellendicke auf die Sehschärfenentwicklung nach hinterer lamellärer Keratoplastik („Descemet’s stripping automated endothelial keratoplasty“, DSAEK) zu untersuchen.
Material und Methoden
Es wurden 65 Augen von 61 Patienten in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten erfolgte eine DSAEK-Operation bei Fuchs-Endotheldystrophie oder bullöser Hornhautdekompensation über einen Zeitraum von Mitte 2008 bis Ende 2011. Die Messung der kornealen Lamellendicke wurde intraoperativ mit der Ultraschallpachymetrie und mindestens 6 Monate postoperativ mit dem Vorderabschnittsegment der optischen Kohärenztomographie (Stratus OCT, Carl Zeiss Meditec Inc., Dublin, CA) bestimmt. Zusätzlich erfolgte die Messung der Endothelzellzahl und der bestkorrigierten Sehschärfe.
Ergebnisse
Die Messwerte der intraoperativ und postoperativ gemessenen Spenderlamellendicke korrelieren signifikant miteinander (r = 0,874, p < 0,001). Eine signifikant positive Korrelation zwischen Sehschärfe und der postoperativ mit dem Stratus-OCT gemessenen zentralen Spenderlamellendicke konnte gezeigt werden (r = 0,273, p = 0,028), jedoch keine zwischen Sehschärfe und intraoperativ gemessener Spenderlamellendicke (r = 0,241, p = 0,103). Eine Abhängigkeit zwischen postoperativer Endothelzellzahl und intraoperativer sowie postoperativer kornealer Lamellendicke konnte nicht nachgewiesen werden (r = −0,059, p = 0,731, r = 0,024 p = 0,869).
Schlussfolgerung
Bei einer zentralen Spenderlamellendicke < 120 µm werden bessere postoperative, funktionelle Ergebnisse erreicht als bei einer Hornhautdicke > 120 µm. Ein größerer Endothelzellverlust trotz schwierigerer Präparationstechnik der dünneren Lamelle ist nicht nachweisbar. Die DSAEK mit einer Spenderlamellendicke < 120 µm ist daher als Alternative zur DMEK von großem Interesse.