Erschienen in:
08.11.2019 | Die Verbände informieren
POSITIONSPAPIER DER KVEN ZUR FERNBEHANDLUNG
„Eingriff in das Arzt-Patienten-Verhältnis“
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 11/2019
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Auszug
Bereits im Sommer 2019 hatten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Länder-KVen auf eine gemeinsame Position zu den Auswirkungen neuer Möglichkeiten der Fernbehandlung in der medizinischen Versorgung geeinigt. Denn der 121. Deutsche Ärztetag beschloss im Mai 2018 eine Lockerung des ausschließlichen Fernbehandlungsverbotes. Die Landesärztekammern ändern demzufolge nun schrittweise ihre Berufsordnungen. Aufgrund der föderalen Struktur der Landesärztekammern führt dies zu teils deutlich unterschiedlichen Regelungen. Viele Hersteller von digitalen Gesundheits-Apps bieten seither ihre Technologien mit teils bizarren Inhalten an. Die neuen online-basierten Dienstleistungen richten sich meistens direkt an die Patienten — ohne Umweg über die Praxen der niedergelassenen Kollegen. KBV und Länder-KVen wenden sich in ihrem Positionspapier gegen einen Eingriff in das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Arzt und Patient. Die Fernbehandlung müsse noch einmal kritisch diskutiert werden, klare Einschränkungen und Begrenzungen müssten definiert werden. Digitale Unternehmen und Start-ups dürften nicht mit ausschließlich ökonomischen Konzerninteressen das besondere Arzt-Patienten-Verhältnis unterminieren. Die KVen stellen fest, dass auch die Fernbehandlung elementarer Teil des qualitätsgesicherten medizinischen Sicherstellungsauftrages ist. Sie möchten in Zukunft den Vertragsärzten und deren Patienten selbstentwickelte funktionierende digitale Angebote unterbreiten. …