Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Einsatz der Ballondilatation der Eustachischen Röhre bei chronisch obstruktiven Tubenventilationsstörungen im Kindesalter
verfasst von:
S. Maier, Prof. Dr. med. habil. Dr. h.c. M. Tisch, H. Maier
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Ziel
Mit der Ballondilatation wurde ein neues und minimalinvasives Verfahren zur Therapie der chronischen Tubenbelüftungsstörung etabliert. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde der Stellenwert der Methode weltweit erstmals an einem größeren Kollektiv von Kindern mit therapieresistenter Tubenbelüftungsstörung, bei denen eine Raumforderung als Ursache ausgeschlossen werden konnte, untersucht.
Studiendesign
Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung.
Methoden
Retrospektiv wurden die Krankenunterlagen von 66 Kindern (Durchschnittsalter: 8,12 Jahre, Spannbreite: 4 –14 Jahre) ausgewertet, bei denen eine Ballondilatation der Eustachischen Tube unter Verwendung des Bielefelder Ballonkatheters erfolgte.
Ergebnisse
Es gab keine Komplikationen während der Operation. Die Ballondilatation führte bei mehr als 80 % der Patienten zu einer Verbesserung der klinischen Symptome. Eine Zunahme der Beschwerden wurde von keinem Patienten berichtet. Von den an der Studie teilnehmenden Eltern waren mehr als 80 % mit dem Behandlungserfolg sehr zufrieden oder zufrieden.
Schlussfolgerung
Die Ballondilatation stellt ein schnelles, einfaches und sicheres Behandlungsverfahren zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit therapieresistenten Tubenventilationsstörungen dar. Weitere, am besten multizentrische Studien zur Optimierung der Indikationsstellung und ggf. Indikationserweiterung für dieses Verfahren sind nach unserer Einschätzung zur Etablierung der Methode bei Kindern mit therapieresistenter chronischer Tubenbelüftungsstörung notwendig.