Erschienen in:
26.10.2021 | Originalien
Einsatz der Cyanacrylat-Bedampfungspistole Hussa zur Visualisierung daktyloskopischer und humanbiologischer Spuren am Tatort – Eine Validierungsstudie
verfasst von:
Prof. Dr. K. Anslinger, B. Bayer, U. Bauer, M. Marxreiter
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit
Seit fast 2 Jahren wird die mobile Cyanacrylat-Bedampfungspistole Hussa im Feldversuch zur Visualisierung latenter daktyloskopischer Spuren direkt am Tatort eingesetzt. Doch welchen Einfluss hat diese Art der Spurensuche auf eine ggf. im Anschluss durchzuführende molekulargenetische Analyse? Diese Frage soll im Rahmen einer Validierungsstudie beantwortet werden.
Material und Methoden
Dazu wurden jeweils 10 Fingerabdruckspuren von 9 freiwilligen Probanden sowohl unbehandelt als auch nach Cyanacrylat-Bedampfung mittels Hussa bzw. mithilfe eines der bislang häufig am Tatort angewandten Adhäsionsmittelverfahren vergleichend untersucht und die Ergebnisse der DNA-Analyse quantitativ (Menge der pro Spur extrahierten DNA) und qualitativ (Vollständigkeit der erhaltenen STR-(Short Tandem Repeat-)Profile) sowie im Hinblick auf die Kontaminationsanfälligkeit der Methode ausgewertet.
Ergebnisse und Diskussion
Ein Vergleich der Ergebnisse ergab keine signifikanten Unterschiede der erzielten DNA-Menge bzw. Qualität der erhaltenen Profile. Die Verwendung spezieller angefertigter Filter bietet einen wirkungsvollen Schutz vor Kontaminationen. Im Hinblick auf eine nachfolgende DNA-Analyse ist der Einsatz der Hussa-Pistole eine geeignete Alternative zu den bislang am Tatort verwendeten daktyloskopischen Verfahren.