Erschienen in:
01.12.2012 | Schwerpunkt
Einsatz der kardialen MRT in der Elektrophysiologie
Aktueller Stand und Ausblicke in die Zukunft
verfasst von:
Dr. Christan Mahnkopf, Dr. Phillip Halbfass, Dr. Oliver Turschner, Prof. Dr. Johannes Brachmann
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Die invasive Ablationsbehandlung bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen hat sich in den letzten Jahren zu einer Standarttherapie der modernen Elektrophysiologie entwickelt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt stellt die kardiale Magnetresonanztomographie (cMRT) ein wichtiges unterstützendes bildgebendes Verfahren bei der Durchführung von komplexen elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationsbehandlungen dar. Die cMRT wird in der klinischen Routine zur Erstellung von genauen dreidimensionalen (3D-)Darstellungen der Herzhöhlen sowie von komplexen anatomischen Strukturen genutzt. Durch die Weiterentwicklung der cMRT ist es zudem möglich geworden, das Substrat von komplexen Herzrhythmusstörungen, wie z. B. myokardiale Narben bei Patienten mit ventrikulären Tachykardien oder den strukturellen Umbau des linken Vorhofs bei Patienten mit Vorhofflimmern, zu erfassen. Durch die Möglichkeit der Fusion der verschiedenen bildgebenden Verfahren (Fluoroskopie, cMRT) dient dieser Ansatz in erster Linien der Planung und der sicheren Durchführung einer Ablationsbehandlung. Die direkte Visualisierung von induzierten Läsionen mithilfe der cMRT akut nach Ablationsbehandlung sowie im Langzeitverlauf vermag den Erfolg einer Therapie abzuschätzen und mögliche eingetretene Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Der stetige Fortschritt der cMRT sowie die Entwicklung von MRT-tauglichen Stimulations- und Ablationskathetern hat die Ausgangspunkte für eine Verwirklichung einer elektrophysiologischen Behandlung am Menschen direkt im MRT gegeben. Die Durchführung von Ablationen unter der exakten Visualisierung des anatomischen Substrats, der akkuraten Katheternavigation und der Echtzeitvisualisierung von Läsionen im MRT verspricht die Erfolgsraten und die Sicherheit von komplexen Ablationsbehandlungen zu verbessern und die Elektrophysiologie in Zukunft zu revolutionieren.