Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
Einsatz neuer Substanzen in der Schwangerschaft
verfasst von:
Dr. D. Fischer, C. Dittmer, N. Bündgen, K. Diedrich, M. Thill, K. Röder
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 9/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Aufgrund des steigenden Alters Schwangerer ist eine zunehmende Anzahl an Patientinnen mit Mammakarzinom bei gleichzeitig bestehender Schwangerschaft zu beobachten. Zielgerichtete Therapien haben außerhalb der Schwangerschaft einen größeren Stellenwert bekommen, Trastuzumab konnte für Patientinnen mit Her2-positivem Rezeptorstatus die Prognose wesentlich verbessern. Zum Einsatz in der Schwangerschaft liegen bislang wenige Einzelberichte vor, denen zufolge ein Teil der Patientinnen einen unauffälligen Schwangerschaftsverlauf aufwies. Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung unter Trastuzumab war das Oligo- bzw. Anhydramnion. In einem Fallbericht mit dem Tyrosinkinasehemmer Lapatinib verlief die Schwangerschaft unkompliziert, ein gesundes Kind wurde geboren. Eine antiangiogenetische Therapie ist in der Schwangerschaft streng kontraindiziert, nicht zuletzt wurde dies durch den Einsatz von Thalidomid (ConterganTM) gelernt. Dennoch wurde bei einer Schwangeren Bevacizumab lokal am Auge eingesetzt, dabei wurden Nebenwirkungen oder Folgeschäden nicht beobachtet. Um die wenigen Daten gezielt zu bündeln und in die Beratung nachfolgender Schwangerer mit Mammakarzinom einbeziehen zu können, sollten alle Patientinnen mit einem Mammakarzinom in der Schwangerschaft in die Registerstudie der German Breast Group (GBG) eingebracht werden.