Erschienen in:
09.05.2019 | Glaukom | Originalien
Einsatzmöglichkeit von Rebound-Selbsttonometrie zur Liegendmessung
verfasst von:
Afsaneh Amani, André Rosentreter, Thomas Dietlein, Robert Hoerster
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Feststellung von täglichen und nächtlichen Augeninnendruck(IOD)-Schwankungen, wie sie insbesondere bei Glaukompatienten häufig vorkommen, ist es notwendig, dass Patienten mindestens eine Nacht in spezialisierten Kliniken verbringen. Dies ist für die Patienten häufig mit großem Aufwand verbunden. Unser Ziel war es deshalb, die Einsatzmöglichkeit eines Rebound Tonometers (RT) zur IOD-Selbstmessung (RT-Home) in einem Praxisbetrieb zu testen insbesondere außerhalb der Sprechstundenzeiten und im Liegen.
Methoden
Über einen Zeitraum von 6 Monaten stellten wir konsekutiv Offenwinkelglaukompatienten ein RT-Home für eine Nacht zur Verfügung. Eingangs wurden vergleichende Messungen zwischen RT-Home, durchgeführt von ärztlichem Personal (RT-Home[o]) und Patient (RT-Home[p]), sowie mit Applanationstonometrie nach Goldmann (GAT) erhoben. Zudem wurde die subjektive Bedienbarkeit des RT-Home mittels eines Fragebogens abgefragt.
Ergebnisse
RT-Home(o) verglichen mit GAT zeigte eine Abweichung von −1,1 mm Hg (−7,9 bis 5,7 mm Hg). RT-Home(p) verglichen mit GAT zeigte eine Abweichung von −1,6 mm Hg (−8,9 bis 5,9 mm Hg). Der Messunterschied zwischen GAT und RT-Home(o), sowie RT-Home(p) korrelierte stark mit dem IOD und zentraler Hornhautdicke (IOD: r = 0,481, p > 0,0001 [RT-Home(o) vs. GAT]; Hornhautdicke: r = 0,612, p < 0,0001[RT-Home(o) vs. GAT]). RT-Home(p) im Liegen zeigte signifikant höhere IOD-Werte als im Tagesverlauf (p < 0.0001). Das RT-Home gab keinen qualitativen Unterschied zwischen Messungen im Liegen und im Sitzen an.
Diskussion
Das RT-Home ist zum Einsatz in einem Praxisbetrieb zur Gewinnung eines Überblicks über den IOD außerhalb der Praxisöffnungszeiten gut geeignet. Langfristig scheint es möglich, dass die Patientenselbsttonometrie gerade bei mobilen, aktiven Patienten das stationäre Augendruckprofil ersetzt. Die Interpretation der Werte erfordert allerdings stets spezifische professionelle Kenntnisse.