Erschienen in:
24.07.2018 | Konservative Therapie | Leitthema
Elektive Operationsindikationen bei Sigmadivertikulitis
verfasst von:
PD Dr. C. Holmer
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im therapeutischen Management der Sigmadivertikulitis hat sich ein Paradigmenwechsel mit einer zunehmenden Zurückhaltung hinsichtlich einer operativen Therapie vollzogen. Während weiterhin eine klare Operationsindikation im Fall von Komplikationen wie Stenosen, Fisteln, Perforationen oder persistierenden Blutungen besteht, so ist eine elektive Indikation zur Sigmaresektion insbesondere bei den chronisch-rezidivierenden Verläufen nicht klar definiert.
Ziel der Arbeit
Die wesentlichen Aspekte der elektiven Operationsindikation bei der Sigmadivertikulitis werden erläutert.
Material und Methoden
Relevante Arbeiten wurden selektioniert und weiterführende Recherchen anhand der Literaturverzeichnisse unternommen.
Ergebnisse
In den unkomplizierten Divertikulitisstadien (Typ 1a/b nach Classification of Diverticular Disease [CDD]) besteht keine Operationsindikation (Ausnahme: immunsupprimierte Patienten). Liegt eine komplizierte Divertikulitis vor (ausgenommen freie Perforation), sollte eine elektive Operation nur im Fall eines Makroabszesses (Typ 2b nach CDD) empfohlen werden. Bei einem chronisch-rezidivierenden Verlauf (Typ 3a/b nach CDD) sollte die Operationsindikation individuell gestellt werden. Treten zusätzlich Komplikationen wie Stenosen oder Fisteln auf (Typ 3c nach CDD), besteht eine elektive Operationsindikation. Aktuelle Daten zeigen, dass Patienten in den Stadien 2b und 3 insbesondere hinsichtlich der Lebensqualität von einer elektiven Operation profitieren.
Schlussfolgerung
Wenngleich die überwiegende Anzahl der Divertikulitispatienten konservativ therapiert werden kann, sollte eine elektive Operation insbesondere auch unter dem Aspekt einer besseren Lebensqualität im Vergleich zur alleinigen konservativen Therapie berücksichtigt werden.