15.05.2020 | Elektrische und interventionelle Therapie des Vorhofflimmerns | CME
Vorhofohrverschluss zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern
Ein Update
Erschienen in: Herz | Ausgabe 4/2020
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Ohne Therapie beträgt das jährliche ischämische Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risikoprofil im Mittel 5–6 %. Daher wird bei VHF und erhöhtem Schlaganfallrisiko (CHA2DS2-VASc-Score ≥1) die Antikoagulation mit Nicht-Vitamin-K‑abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAK) oder Vitamin-K-Antagonisten (VKA) empfohlen. Schwere Blutungsereignisse sind mögliche Gründe für einen Abbruch dieser Medikation. Insgesamt verbleiben bis zu 30 % der Patienten mit VHF ohne effektive Thromboembolieprophylaxe. Der Verschluss des linken Vorhofohrs bietet eine Alternative zur medikamentösen Schlaganfallprävention. Zur Verfügung stehen katheterbasierte und chirurgische Techniken. Beim katheterbasierten Verfahren mittels Verschlusssystemen wurden hohe Implantationserfolgs- und relativ niedrige periprozedurale Ereignisraten in aktuellen Registerstudien beobachtet. Hintergrund für die zurückhaltende Empfehlung in den europäischen Leitlinien sind die bisher begrenzten Erfahrungen aus größeren randomisierten Studien.