Erschienen in:
21.03.2023 | Elektromyografie | Leitthema
Was kann die funktionelle Diagnostik im klinischen Alltag leisten?
verfasst von:
Dr. rer. nat. Christoph Centner, Janine Kuch, Jochen Paul
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Unter funktioneller Diagnostik (FD) des menschlichen Bewegungsapparats wird primär die Erfassung und Analyse des funktionalen Ist-Zustands verstanden. Besonders die Objektivierung von Bewegungen und Funktionen des neuromuskulären Systems ist entscheidend, um diese von subjektiven Eindrücken zu differenzieren. Im Besonderen können hier Defizite oder Funktionsverluste identifiziert und objektiviert sowie entsprechende therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Somit kann die FD sowohl in der Prävention als auch in der Rehabilitation einen wichtigen Beitrag leisten und dadurch zum einen Risikofaktoren für Verletzungen und Erkrankungen identifizieren und zum anderen den Therapie- und Rehabilitationsverlauf steuern. Zusätzlich kann sie den optimalen Zeitpunkt des Return-to-Sports oder Return-to-Work beurteilen. Hierbei werden evidenzbasierte Methoden aus der klinischen Biomechanik verwendet und zielführend kombiniert. Hierunter fallen sowohl kinematische als auch kinetische und neurophysiologische Testungen zur Beurteilung der myoelektrischen Aktivität. Im Konzept eines interdisziplinären Ansatzes der Diagnostik und Patientenbetreuung können zusätzlich zur bildgebenden Diagnostik (meist mittels Röntgenuntersuchung und Schnittbildverfahren), Bewegungsabläufe sowie mögliche Defizite in der Dynamik analysiert werden. Als Konsequenz können anschließend auf Basis der Kombination von Morphologie und funktioneller Diagnostik individualisierte Behandlungskonzepte ausgearbeitet werden, welche zum Ziel haben, die neuromuskuläre Funktionsfähigkeit zu verbessern.