Erschienen in:
28.02.2019 | Impfungen | Leitthema
Elektronische Impfmanagementsysteme in der Praxis zur Verbesserung der Impfquoten
verfasst von:
Jörg Schelling, Isabella Thorvaldsson, Linda Sanftenberg
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
In ihren Empfehlungen geht die Ständige Impfkommission (STIKO) im Jahr 2018 auf viele praxisrelevante Abläufe ein, so auch auf das richtige Impfmanagement. Dieses orientiert sich an den etablierten Standards des Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO 9000 ff. und kann durch die Implementierung einer Impfsoftware sinnvoll unterstützt werden.
Im vorliegenden Beitrag sollen die Wichtigkeit und Durchführbarkeit des standardisierten Impfmanagements in der täglichen Praxis niedergelassener Ärztinnen und Ärzte veranschaulicht werden. Dazu erfolgte eine selektive Literaturrecherche, in die verschiedene öffentliche Empfehlungen, klinische Studien, Beobachtungsstudien und systematische Reviews einbezogen wurden.
Es werden im Wesentlichen vier Bereiche unterschieden, in denen das Impfmanagement ansetzt: Patient, Impfstoff, Personal und Lagerung. Mehrere Arbeiten zeigen, dass in Deutschland eine Steigerung der Impfquoten möglich ist, wenn das Praxispersonal bzw. die Patientinnen und Patienten durch eine Software an fehlende Impfungen erinnert werden. Zudem kann eine entsprechende Software auch bei der Dokumentation des Lagerbestands, regelmäßigen Nachbestellungen oder Abrechnungsmodalitäten eine große Unterstützung darstellen. Obwohl viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte einen qualitativ hochwertigen Impfprozess anstreben, wird die Bedeutung des Impfmanagements in Deutschland eher unterschätzt und eine Impfsoftware relativ selten eingesetzt.
Um den täglichen Arbeitsablauf in der Arztpraxis zu verbessern und langfristig eine Anhebung der Impfquoten in Deutschland zu erreichen, sollte das Impfmanagement gefördert werden. Besonders durch den Einsatz einer passenden Impfsoftware könnten Verbesserungen erreicht werden.