AE-Manual der Endoprothetik
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Verfasst von:
Ralf Bieger und Heiko Reichel
Publiziert am: 23.11.2022

Knieendoprothetik: Perioperatives Management

Das perioperative Management ist ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Knieendoprothesenimplantation. Präoperativ kann die korrekte Patientenselektion, eine Anpassung des Erwartungshorizontes, insbesondere im Rahmen der Aufklärung, und die Optimierung patientenspezifischer Risikofaktoren das Operationsergebnis positiv beeinflussen. Perioperativ sollte ein abgestimmtes patientenindividuelles Narkoseverfahren angewendet werden und ein einheitliches individualisierbares multimodales Schmerzregime vorliegen. Nicht zuletzt durch die Anwendung eines an die Klinikstruktur angepassten Patient Blood Managements können Ressourcen gespart, dem Patienten Ängste genommen und die Patientensicherheit erhöht werden.

Patientenvorbereitung

Die präoperative Patientenvorbereitung und -selektion kann als ein zentraler Baustein einer erfolgreichen Knieendoprothesenoperation angesehen werden. Bereits die korrekte Diagnosefindung und Selektion der Patienten kann das postoperative Ergebnis sowohl negativ als auch positiv beeinflussen. Es ist davon auszugehen, dass 10–20 % der endoprothetisch versorgten Patienten mit ihrem postoperativen Zustand nicht zufrieden sind, was auch auf die Patientenselektion zurückzuführen ist ((DGOOC) A 2018). Daher sollten vermeidbare Risikofaktoren präoperativ möglichst reduziert bzw. eliminiert werden (Husted 2012) (Tab. 1). Beeinflussbare patientenindividuelle Faktoren sind beispielhaft ein zu hoher BMI (Zielwert: <40 kg/m2) ((DGOOC) A 2018), Mangelernährung, ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Zielwert: HbA1c <7,0 %), die Einnahme von immunmodulierenden Medikamenten (z. B. bei rheumatoider Arthritis (Goodman et al. 2017; Kruger 2017), Tab. 2), ein unkontrolliertes Konsumverhalten bezogen auf Rauchen, Alkohol oder Polypharmaka-Missbrauch (insbesondere präoperativer Opioid-Konsum) oder ein zu sanierender Zahnstatus (Soohoo et al. 2010). Eine ganze Reihe von endoprothetischen Zentren konnte durch die Einführung von patientenbezogenen Kriterienkatalogen die Ergebnisse des anstehenden Eingriffes verbessern und insbesondere die periprothetische Infektionsrate senken (Bullock et al. 2017).
Tab. 1
Checkliste präoperativ beeinflussbarer Patientenfaktoren
Kriterium
Kontraindikation
Maßnahme
BMI (<40 kg/m2)
Relativ
Gewichtsreduktion
Diabetes mellitus (HbA1c <7,0 %)
Relativ
DM Optimierung
Rauchen
Relativ
<0,5 p/d
Alkoholkonsum
Nein
Aufklärung
Polypharma-Missbrauch
Relativ
Konsiliarische Anpassung
Präoperativer Opioid-Konsum
Nein
Aufklärung über potenziell schlechteres Outcome
Präoperativer Aktivitätsgrad
Nein
Aktivierung
Zahnstatus
Absolut
Sanierung
MRSA-Screening
Relativ
Dekolonisation
Antikoagulation
Relativ
Absetzen/Bridging
Hämoglobinwert
Relativ
Anämieabklärung
Gerinnungshemmung,
-störung
Relativ
Abklärung, Optimierung
Entzündliche Erkrankung
Absolut (bakteriell)
Aufklärung
Immunmodulierende Medikamente
Relativ
Anpassung (Tab. 2)
Intraartikuläre Injektion
Relativ
Freies Intervall 3 Monate
Hautstatus
Relativ
Sanierung
Tab. 2
Empfehlung des American College of Rheumatology zur perioperativen Handhabung rheumatologischer Basismedikamente, nach (Goodman et al. 2017)
DMARDs
Dosierungsintervall
Perioperative Handhabung
Wöchentlich
Weiterführen
Sulfasalazin
Täglich
Weiterführen
Hydrochloroquin
Täglich
Weiterführen
Leflunomid* (Arava)
Täglich
Weiterführen
Doxycyclin
Täglich
Weiterführen
Azathioprin
Täglich
Bei schweren Formen (z. B. systemischer Lupus erythematodes) weiterführen, bei leichten Formen 1 Woche vor OP absetzen und Wiederbeginn 3–5 Tage postoperativ
Cyclosporin
Täglich
Mycophenolat
Täglich
Täglich
Biologicals
Dosierungsintervall
Absetzen und Planung der OP am Ende des Einnahmezyklus. Wiederbeginn ca. 14 Tage postoperativ abhängig vom lokalen Status;
OP-Zeitpunkt nach letzter präoperativer Einnahme
Adalimumab (Humira)
Wöchentlich oder alle 2 Wochen
Woche 2 oder 3
Etanercept (Enbrel)
Wöchentlich oder 2x wöchentl.
Woche 2
Golimumab (Simponi)
Alle 4 Wo. s.c. od. alle 8 Wo. i.v.
Woche 5 oder 9
Infliximab (Remicade)
Alle 4, 6 oder 8 Wochen
Woche 5, 7 oder 9
Abatacept (Orencia)
Monatlich i.v. oder wöchentlich s.c.
Woche 5 oder 2
Certolizumab (Cimzia)
Alle 2 oder 4 Wochen
Woche 3 oder 5
Rituximab (Rituxan)
2 Dosen 2 Wo. voneinander
alle 4–6 Monate
Monat 7
Tocilizumab (Actemra)
Jede Wo. s.c. od. alle 4 Wo. i.v.
Woche 2 oder 5
Anakinra (Kineret)
Täglich
Tag 2
Secukinumab (Cosentyx)
Alle 4 Wochen
Woche 5
Ustekinumab (Stelara)
Alle 12 Wochen
Woche 13
Belimumab (Benlysta)
Alle 4 Wochen
Woche 5
Tofacitinib (Xeljanz)
Täglich oder 2x täglich
7 Tage nach letzter Einnahme
DMARDs disease-modifying antirheumatic drugs, s.c. subkutan, i.v. intravenös
*Bei Leflunomid wird von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie bei großen Eingriffen ein präoperatives Auswaschen über maximal 5 Tage mit Cholestyramin empfohlen (Kruger 2017)
Als effektive Einzelmaßnahme kann auch das präoperative MRSA-Screening angesehen werden. Durch ein flächendeckendes Screening mit nachfolgender präoperativer Dekolonisation kann die chirurgische Infektionsrate deutlich reduziert werden (Sporer et al. 2016). Zudem kann durch die Verwendung von antimikrobiellen Waschlotionen und Nasensalben, beginnend mindestens am Tag vor der operativen Intervention, das Risiko von chirurgischen Infektionen gesenkt werden (Berrios-Torres et al. 2017). Ein weiterer zu beeinflussender Faktor ist das optimierte Timing der Prozedur nach vorherigen Infiltrationsmaßnahmen des zu operierenden Gelenkes. So konnte gezeigt werden, dass durch Einhalten eines Intervalls von mindestens 3 Monaten nach intraartikulärer Injektion das perioperative Infektionsrisiko signifikant gesenkt werden kann (Cancienne et al. 2015; Richardson et al. 2019). Bezüglich des perioperativen Blutmanagements wird auf Abschn. 4 verwiesen.
Nicht zuletzt ist eine realistische Aufklärung und Information des Patienten essenziell. Zu hohe Erwartungen an den bevorstehenden Eingriff sollten ebenso besprochen werden wie nichtoperative Alternativen. Gemäß der Leitlinien sollte die konservative Therapie vor der Indikationsstellung zur Operation ausgeschöpft sein, beispielhaft können physiotherapeutische Maßnahmen, aber auch Infiltrationen mit Hyaluronsäure oder Kortikosteroiden, den Krankheitsverlauf patientenindividuell modellieren, das Schmerzniveau reduzieren und die Indikation zur operativen Intervention hinauszögern (AWMF 2018). Insbesondere Patienten mit eher geringerem radiologischem Arthrosegrad sollten noch länger konservativ behandelt werden, um den Operationserfolg nicht zu gefährden (Seil und Pape 2011).

Peri- und postoperative Schmerztherapie

Zur perioperativen Schmerztherapie sollte in der jeweiligen Klinik ein standardisiertes Konzept mit der Möglichkeit einer individuellen Anpassung vorliegen (Tab. 3). Die Schmerzreduktion beinhaltet in der Regel sowohl eine systemische Pharmakotherapie als auch die lokale Therapie, gegebenenfalls kombiniert mit einem regionalen Anästhesieverfahren.
Tab. 3
Ulmer Schema der perioperativen Schmerztherapie, Antibiotikaprophylaxe sowie des Blut- und Gerinnungsmanagements bei Knieendoprothetik
Zeitpunkt
Präoperativer Tag
OP-Tag
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tage 3+
Entlassung
Perioperative Schmerztherapie
NSAR (Ibupropfen 600 mg)
0-0-1
1-0-1
1-1-1
1-1-1
1-1-1
1-1-1
1-1-1
Metamizol (Novaminsulfon 500 mg)
 
1-0-0
1-1-1-1
1-1-1-1
1-1-1-1
1-1-1-1
1-1-1-1
Opioid retard (Oxycodon 10 mg/Naloxon 5 mg)
 
0-0-1
1-0-1
1-0-1
1-0-1
  
Opioid akut (Oxycodon 5 mg max. alle 6 h)
 
Bedarfsmedikation
Bedarfsmedikation
Bedarfsmedikation
Bedarfsmedikation
  
Protonenpumpenhemmer (Pantoprazol 40 mg)
0-0-1
1-0-0
1-0-0
1-0-0
1-0-0
1-0-0
1-0-0
Glukokortikoide (Dexamethason 0,15 mg/kg)
 
Single Shot vor Inzision
     
LIA (Ropivacain 300 mg + 30 mg Dexketoprofen + 0,5 mg Epinephrin auf 150 ml NaCl)
 
Intraoperativ (Abschn. 2.2)
     
Antibiotikaprophylaxe, Blut- und Gerinnungsmanagement
Antibiose
(Cefuroxim 1,5 g)
 
Single Shot 30–60 min vor Inzision
     
Tranexamsäure (TXA 1,0–1,5 g i.v.)
(TXA 3,0 g i.a.)
 
30 min vor Inzision bzw. vor Öffnen Blutsperre
Intraartikulär nach Kapselverschluss
     
Thromboseprophylaxe
(Certoparin 3000 IE)
 
6 h nach OP
0-0-1
0-0-1
0-0-1
0-0-1
0-0-1 (14 Tage)
*Alle Angaben beziehen sich auf normalgewichtige Patienten ohne vorherige Opiateinnahme oder bekannte Kontraindikationen. Das Schema muss gegebenenfalls individuell angepasst werden. Die in Klammern angegebenen Wirkstoffe werden in der Klinik der Autoren im Regelfall verwendet, die Dosierungen sind Richtwerte

Regionale Schmerztherapieverfahren

Die Wahl des anästhesiologischen Verfahrens sollte den Status des Patienten sowie die zeitliche Länge und Invasivität der geplanten Operation berücksichtigen. Prinzipiell mögliche Verfahren sind eine regionale Anästhesie oder die Allgemeinanästhesie bzw. deren Kombinationen (Wirz 2011).
Indikationen für eine Allgemeinanästhesie bestehen bei aufwendigen operativen Eingriffen, zu erwartendem hohen Blutverlust, kritischem Allgemeinzustand oder Kontraindikationen für ein Regionalanästhesieverfahren. Die Vorteile der Regionalanästhesie liegen im erhaltenen Bewusstsein, der erhaltenen Spontanatmung, den erhaltenen Schutzreflexen und der Möglichkeit einer weiterführenden postoperativen Analgesie. Es konnte gezeigt werden, dass durch regionale Therapieverfahren die postoperative Mortalität signifikant gesenkt werden kann (Rodgers et al. 2000). Das Verfahren der Wahl für den jeweiligen Patienten sollte durch das verantwortliche ärztliche Team gemeinsam ausgewählt werden und sowohl die Erfordernisse des Operateurs als auch die des Anästhesisten berücksichtigen.
Die regionalen Anästhesieverfahren lassen sich in neuraxiale (rückenmarksnahe) und selektive Leitungsanästhesien einteilen. Durch die Applikation von Lokalanästhetika in die Nähe der anvisierten Nervenstrukturen lassen sich diese gezielt und selektiv blockieren. Zu unterscheiden sind kurz wirksame (30–60 min), mittellang wirksame (60–120 min) und lang wirksame (bis 400 min) Lokalanästhetika (Wirz 2011).

Neuraxiale Verfahren

Neuraxiale Verfahren können in Form einer Spinalanästhesie, Katheter-Periduralanästhesie oder als kombinierte Spinal-Epiduralanästhesie durchgeführt werden (Wirz 2011).
Kontraindikationen neuraxialer Verfahren, nach (Wirz 2011)
1.
Absolute Kontraindikationen
  • Unkooperativer Patient
  • Lokale Infektion
  • Lokales Hämatom
  • Hämodynamische Instabilität
  • Volumenmangel
  • Akute zentralnervöse Erkrankung
  • Fehlende Einwilligung
 
2.
Relative Kontraindikationen
  • Chronische neurologische Erkrankung
  • Neurologische Läsion
  • Schwierige anatomische Verhältnisse
  • Antikoagulationstherapie
 
Die Spinalanästhesie wird bei Operationen am Kniegelenk in der Regel als Single-Shot angewendet. Die Spinalanästhesie führt in der frühen postoperativen Phase zu einer Reduktion des Analgetikaverbrauchs im Vergleich zur Allgemeinanästhesie. Im Vergleich zu den anderen Verfahren bietet die Katheter-Peridualanästhesie den Vorteil einer möglichen Nachinjektion. Insgesamt treten neuraxiale Verfahren aufgrund verbesserter regionaler Nervenblockaden zunehmend in den Hintergrund (Bauer et al. 2014).

Selektive Nervenblockaden

Selektive Nervenblockaden bzw. die Kombination verschiedener Blockaden sind häufig angewendete Verfahren bei Operationen im Bereich des Kniegelenkes. Die Vorteile selektiver Nervenblockaden bestehen in hoher Effektivität, geringer Immobilisation, selektiver Sympathikolyse, geringem Einfluss auf den Kreislauf, fehlender Beeinträchtigung der Miktion, geringerer Gefahr einer gravierenden neurologischen Komplikation, Vermeidung eines postspinalen Kopfschmerzes, Anwendbarkeit bei Beeinträchtigung der Gerinnung oder schwierigen anatomischen Verhältnissen (Wirz 2011). Zudem besteht die Möglichkeit, neben einer Single-Shot-Prozedur alternativ ein Katheterverfahren mit der Möglichkeit einer postoperativen Schmerztherapie zu applizieren. Durch ein regionales Anästhesieverfahren können Opioid-Analgetika signifikant eingespart werden, was insbesondere bei Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom als vorteilhaft angesehen werden kann (Bauer et al. 2014).
Die Applikation selektiver Nervenblockaden erfordert Erfahrung und gute anatomische Kenntnisse seitens des Anwenders, kann jedoch durch sonografische Unterstützung und Anwendung von Elektrostimulatoren mit größerer Sicherheit durchgeführt werden. Durch die sonografisch-bildgestützte Anwendung kann die topografische Lage der Injektionsnadel zu Nerven und Gefäßen dargestellt und die Penetration des Lokalanästhetikums visualisiert werden.
Zu bedenken ist, dass durch direkte Nervenverletzungen oder intraneurale Injektionen die zu betäubenden nervalen Strukturen auch nachhaltig geschädigt werden können. Ein weiterer Aspekt ist insbesondere bei Anwendung der den M. quadriceps versorgenden nervalen Strukturen zu beachten: Hierbei kann es durch die Schwächung der entsprechenden muskulären Funktion zu einer vermehrten postoperativen Sturzneigung mit unter Umständen gravierenden Komplikationen kommen (Ilfeld et al. 2010).
Für die Operation am Kniegelenk finden Anwendung:
  • Femoralisblock, gegebenenfalls in Kombination mit einem
    • Ischiadikusblock
  • Psoaskompartmentblock
  • Adduktorenkanalblock
Der Adduktorenkanalblock zeigt im Vergleich zum Femoralisblock eine geringere Schwächung des M. quadriceps und somit eine verbesserte postoperative Rehabilitation (Kuang et al. 2017). Zudem kann die Schonung der muskulären Innervation den Nachteil einer erhöhten Sturzneigung beim Femoralisblock reduzieren und somit das perioperative Risikoprofil der selektiven Nervenblockade verbessern.

Lokale Infiltrationsanästhesie (LIA)

Die lokale Infiltrationsanästhesie wurde 2008 erstmals von Kerr und Kohan beschrieben (Kerr und Kohan 2008). Die Anwendung erfolgte perioperativ bei endoprothetischen Eingriffen am Knie- und Hüftgelenk. Die Autoren beschrieben durch die lokale Applikation eine verbesserte Rehabilitation und ein besseres postoperatives Schmerzmanagement. Bestandteile der Infiltrationslösung waren zum Studienzeitpunkt Ropivacain, Keterolac und Adrenalin. Seitdem wurde in einer Vielzahl von Studien die effektive Schmerzlinderung in den ersten 48 Stunden postoperativ und der Nutzen für das gesamte perioperative Management belegt (Husted 2012). Sowohl in der Kombination mit regionalen Anästhesieverfahren als auch im Vergleich mit diesen lässt sich der positive Einfluss auf das postoperative Ergebnis darstellen (Bauer et al. 2014; Mont et al. 2018; Gibbs et al. 2012).
Die angewendeten sog. Cocktails sind jedoch sehr unterschiedlich. Neben der ursprünglichen 3-in-1-Kombination zeigte auch die alleinige lokale Infiltration mit einem lokalen Anästhetikum (Ropivacain oder Bupivacain) eine Reduktion des postoperativen Schmerzes. Zudem wurde auch eine lokale Morphingabe untersucht, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf das postoperative Schmerzniveau hatte (Gibbs et al. 2012). Eine beispielhafte Zusammensetzung des Cocktails kann aus 300 mg Ropivacain, 30 mg Keterolac und 0,5 mg Adrenalin auf 150 ml Flüssigkeit bestehen.
Die Applikation erfolgt in mehreren Schritten und sollte insbesondere die dorsale Kapsel, aber auch das femorale und tibiale Periost, die ventrale Kapsel und den Streckapparat des Kniegelenks einbeziehen (Abb. 1) (Mont et al. 2018).

Systemische Schmerzmedikation

Die systemische perioperative Schmerztherapie sollte suffizient gestaltet werden, um eine frühzeitige Mobilisation zu ermöglichen. Durch diese kann das perioperative Risiko von thrombembolischen Ereignissen verringert werden, gleichzeitig stellt das Verfahren eine sinnvolle Pneumonieprophylaxe dar (Wirz 2011). Neben der medikamentösen Therapie sind die Aufklärung des Patienten über den postoperativen Schmerzverlauf und die reproduzierbare Dokumentation des Schmerzniveaus durch z. B. eine visuelle Analogskala (VAS) wichtige Säulen des Schmerzmanagements (AWMF 2009).
Zur medikamentösen Schmerztherapie stehen Nichtopioide, Opioide und Kortikosteroide zur Verfügung, diese sollten nicht als Monotherapie verabreicht werden. Zudem sollte das angewendete Schema den postoperativen Schmerzverlauf antizipieren und insbesondere innerhalb der ersten 3 Tage eine entsprechend wirkungsvolle Dosierung beinhalten, die danach schrittweise wieder abgebaut wird (Tab. 3).

Nichtopioide

Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR/COX-2-Inhibitoren) können den postoperativen Schmerzverlauf signifikant positiv beeinflussen und den Opioidbedarf reduzieren (Karlsen et al. 2017). Die Applikation sollte unter Prophylaxe mit Protonenpumpeninhibitoren erfolgen (Wirz 2011). Trotzdem besteht das Risiko gastrointestinaler und kardiovaskulärer Nebenwirkungen. Additiv und alternativ stehen Metamizol und Paracetamol zur Verfügung, die Kombination von unterschiedlichen Nichtopioiden kann zum Teil zu einer gesteigerten analgetischen Wirkung führen (z. B. Paracetamol und NSAR) (AWMF 2009).

Opioide

Der Vorteil des kurzfristigen Einsatzes von Opioiden liegt neben der hohen analgetischen Wirksamkeit im geringen Potenzial einer Organtoxizität (Wirz 2011). Neben der Applikation eines Retardpräparates zur Therapie des Dauerschmerzes kann eine Bedarfsmedikation über schnell freisetzende Applikationsformen zusätzlich verabreicht werden (Tab. 3).

Kortikosteroide

Neben der Gabe von klassischen Analgetika erweist sich die additive Verwendung von schmerzmodulierenden Medikamenten als vorteilhaft. Kortikosteroide können die Akut-Phase-Reaktion modellieren und das postoperative Schmerzniveau und damit den Opioidverbrauch reduzieren (Brekke et al. 2019). Weiterhin konnte in einer Meta-Analyse der positive Einfluss auf die postoperative Rehabilitation nachgewiesen werden (Chai et al. 2018). Die Gabe von Kortikosteroiden erfolgt vor OP-Beginn als Single-Dose und/oder in Form von Mehrfachdosierungen (Chai et al. 2018).

Perioperative Antibiotikaprophylaxe

Die perioperative Antibiotikaprophylaxe ist als Standardverfahren in der Knieendoprothetik anzusehen. Die Wundinfektionsrate endoprothetischer Eingriffe konnte durch die Routinegabe deutlich reduziert werden. Vor der standardisierten perioperativen Antibiotikaprophylaxe lag die periprothetische Infektionsrate bei ca. 5 %. Sie konnte durch die genannte Maßnahme, als ein Baustein des perioperativen Infektionsmanagements, auf ca. 1 % reduziert werden (Yates Jr et al. 2018).
Das Antibiotikum der Wahl ist ein Cephalosporin der (1. oder) 2. Generation (Aboltins et al. 2019). Cephalosporine erreichen eine adäquate Serumkonzentration und Penetration in das zu operierende Gewebe, das zu erwartende Keimspektrum ist abgedeckt und ein ausreichend langer Wirkspiegel gewährleistet (Aboltins et al. 2019). Bei Patienten mit Besiedelung durch Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA) ist Vancomycin als Alternativpräparat indiziert. Bei einer bekannten Unverträglichkeit oder Allergie gegenüber Cephalosporinen ist Clindamycin als Alternativpräparat möglich.
Die Gabe der Prophylaxe sollte 30–60 Minuten (bei Vancomycin 2 Stunden) vor OP-Beginn intravenös erfolgen. Die Ausdehnung der Antibiotikaprophylaxe über die OP-Dauer hinaus kann kritisch diskutiert werden, ist aktuell jedoch nicht empfohlen. Die Auswertung zur Verfügung stehender randomisierter Studien zeigte keinen Vorteil einer verlängerten Prophylaxegabe gegenüber der Single-Dose-Prophylaxe (Thornley et al. 2015). Bei einer OP-Dauer über der Halbwertszeit des verwendeten Präparates (3–4 Stunden) wird eine Zweitgabe empfohlen (Aboltins et al. 2019). Die Anpassung an spezifische Patientenkonditionen ist noch nicht geklärt, jedoch scheinen übergewichtige bzw. schwere Patienten von einer Dosisanpassung zu profitieren (Aboltins et al. 2019).

Blut- und Gerinnungsmangement

Das Blutmanagement stellt im Rahmen der Knieendoprothetik ein zentrales Thema dar. Aufgrund des elektiven Charakters der operativen Intervention ist eine präoperative Optimierung des Patienten essenziell, um Komplikationen zu vermeiden. Das „Patient Blood Management“ (PBM) setzt sich aus 3 Säulen zusammen (Füllenbach et al. 2018):
  • Management einer präoperativen Anämie,
  • Minimierung des Blutverlustes,
  • adäquate Hämotherapie.

Management einer präoperativen Anämie

Die Anämie wird durch die WHO mit einem Hämoglobinwert unter 12 g/dl für Frauen und unter 13 g/dl für Männer definiert. Die Prävalenz einer präoperativen Anämie wird mit 11–48 % angegeben, mit steigender Inzidenz bei zunehmendem Patientenalter (Munoz et al. 2015). Eine präoperative Anämie wiederum ist mit einer erhöhten perioperativen Morbidität und auch Mortalität assoziiert (Füllenbach et al. 2018).
Die präoperative Anämie-Diagnostik erfordert die Dokumentation des Ist-Zustandes des individuellen Patienten in einem ausreichend großen Abstand zur geplanten Intervention. Beim Vorliegen einer manifesten Anämie ist eine weitere Abklärung indiziert, um gezielte präventive Maßnahmen rechtzeitig einleiten zu können. Etwa ein Drittel der feststellbaren Anämien ist auf einen Eisenmangel zurückzuführen (Füllenbach et al. 2018), weshalb der Eisenstatus abgeklärt werden muss. Der sensibelste und spezifischste Parameter einer Eisenmangelanämie ist der Serum-Ferritinspiegel. Bei einem Ferritin unterhalb von 30 μg/l kann der Eisenmangel als bewiesen angesehen werden (Munoz et al. 2017). Bei bestehender Eisenmangelanämie erfolgt je nach Verfügbarkeit und zeitlichem Abstand zur Intervention die orale oder intravenöse Eisensubstitution (Munoz et al. 2017). Bei normalen Eisenwerten und vorliegender Anämie erfolgt die weitere Abklärung und gegebenenfalls Therapie (Abb. 2) (Munoz et al. 2017).

Minimierung des Blutverlustes, Tranexamsäure

Die Reduktion des Blutverlustes kann zum einen durch eine möglichst schonende Operationstechnik inklusive einer suffizienten Koagulationstherapie erfolgen, zum anderen muss bei zu erwartenden höheren Blutverlusten die Anwendung eines Cell-Saver-Verfahrens überdacht werden. Die medikamentöse antifibrinolytische Therapie sollte ebenso, falls patientenspezifisch möglich, Verwendung finden. Tranexamsäure (TXA) hat in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen (Poeran et al. 2014). In einer Meta-Analyse zur Anwendung der TXA bei Hüft- und Knietotalendoprothesenoperationen konnte gezeigt werden, dass sowohl die topische als auch die intravenöse TXA-Gabe zu einem signifikant geringeren Blutverlust führt und dass der Blutverlust durch die Kombination von lokaler und intravenöser Gabe noch weiter signifikant reduziert werden kann (Sun et al. 2019). Die genannte Kombination kann damit als Verfahren der Wahl angesehen werden, insbesondere da es unter TXA auch bei Patienten mit höheren Komorbiditäten nicht zum Anstieg thrombembolischer Komplikationen kam (Fillingham et al. 2018). Trotz dieser inzwischen eindeutigen Datenlage muss erwähnt werden, dass der TXA-Einsatz in der Endoprothetik in Deutschland immer noch als Off-Label-Use gilt und der Patient entsprechend aufgeklärt werden muss. Die Verwendung von Drainagen kann in diesem Zusammenhang nicht empfohlen werden, da diese mit einem vermehrten Blutverlust vergesellschaftet sind (Parker et al. 2004) und zudem das Krankheitsgefühl des Patienten verstärken (Husted 2012).

Adäquate Hämotherapie

Das postoperative Transfusionsmanagement kann als 3. Säule des PBM angesehen werden. Das Festlegen von strikten Transfusionstriggern stellt eine Möglichkeit dar, evidenzbasiert Blutprodukte zu sparen und somit potenzielle Komplikationen zu vermeiden (Füllenbach et al. 2018). Durch das Einhalten eines restriktiven Transfusionskonzepts zeigte sich kein Nachteil gegenüber einer großzügigen Indikationsstellung zur Gabe von Blutprodukten (Holst et al. 2015). In der aktuellen Empfehlung sollte ein Transfusionstrigger bei einem Hämoglobinwert <6–8 g/dl je nach Vorliegen von klinischen Symptomen gewählt werden (Munoz et al. 2018). Bei einem Hb <6 (7) g/dl besteht die absolute Indikation zur Transfusion (Munoz et al. 2017). Zudem muss bei persistierenden Hb-Abfällen eine operationsbedingte oder anderenorts gelegene Blutungsquelle ausgeschlossen werden. Bei Hb-Werten zwischen 6–8 g/dl erfolgt die Substitution nur bei Symptomen einer Hypoxie, wie z. B. einer Tachykardie, einer Hypotension, Ischämiezeichen oder einer Azidose. Weiterhin sind kardiale Risikofaktoren, wie das Vorliegen einer Herzinsuffizienz oder einer koronaren Herzerkrankung, Indikationen für eine frühere Transfusion. Bei einer postoperativen Anämie mit Hb-Werten >8 g/dl sollte über eine intravenöse Eisentherapie nachgedacht werden, um die perioperativen Verluste auszugleichen (Munoz et al. 2017).

Thromboseprophylaxe

Das Risiko einer tiefen Venenthrombose nach elektiver Kniegelenkendoprothese wird mit bis zu 50 % angegeben, das Risiko einer Lungenarterienembolie mit bis zu 1 % (AWMF 2015). Die medikamentöse Thromboseprophylaxe nach endoprothetischen Operationen am Kniegelenk wird nach der S3-Leitlinie der Prophylaxe der venösen Thromboembolie für 11–14 Tage empfohlen (AWMF 2015). Zur Anwendung kommen niedermolekulare Heparine, Fondaparinux oder Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien (z. B. Rivaroxaban). Neben der medikamentösen Therapie ist eine Frühmobilisation und Förderung zur Eigenaktivierung der Wadenmuskulatur indiziert. Der Einsatz von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen kann erfolgen, wird jedoch nicht ausdrücklich empfohlen.

Fazit für die Praxis

Die Einführung eines Konzeptes zum perioperativen Management bedarf der Einbeziehung aller am Patienten aktiven Berufsgruppen. Durch die Prüfung, Überarbeitung und Anpassung des klinikspezifischen Behandlungspfades lässt sich der vom Patienten empfundene Erfolg optimieren und die Patientensicherheit erhöhen.
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