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Aquatische Dermatologie: Gifttiere

Verfasst von: Nanna Schürer, Dietrich Mebs und Andreas Montag
Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum Beutefang (aktiv giftig) oder entfalten ihre Wirkung nach enteraler Aufnahme (passiv giftig). Beim Baden, Schnorcheln oder Tauchen im Meer ist die Verletzung durch Quallen oder Seeigel besonders häufig, Binnengewässer beherbergen vor allem hautreizende Kleinstlebewesen. Verletzungen durch giftstachel- oder nesseltragende Meerestiere können bereits auf mechanischem Wege ernsthafte Verletzungen verursachen. Die über diese Verletzung eingebrachten Gifte stellen eine zusätzliche, oft schwerwiegende Bedrohung dar. Die Mehrzahl aquatischer Verletzungen weltweit beschränkt sich auf Reizungen der Haut. Systemische Komplikationen sind selten, in letzter Konsequenz jedoch oft lebensbedrohlich. Das folgende Kapitel beschreibt die wichtigsten aquatischen Hautreaktionen, deren Erkennung und Behandlung.

Einführung

Gift produzierende Meerestiere applizieren ihr Gift mithilfe eines Werkzeugs zur Abwehr oder zum Beutefang (aktiv giftig) oder entfalten ihre Wirkung nach enteraler Aufnahme (passiv giftig). Beim Baden, Schnorcheln oder Tauchen im Meer ist die Verletzung durch Quallen oder Seeigel besonders häufig, Binnengewässer beherbergen vor allem hautreizende Kleinstlebewesen. Verletzungen durch giftstachel- oder nesseltragende Meerestiere können bereits auf mechanischem Wege ernsthafte Verletzungen verursachen. Die über diese Verletzung eingebrachten Gifte stellen eine zusätzliche, oft schwerwiegende Bedrohung dar. Die Mehrzahl aquatischer Verletzungen weltweit beschränkt sich auf Reizungen der Haut. Systemische Komplikationen sind selten, in letzter Konsequenz jedoch oft lebensbedrohlich. Das folgende Kapitel beschreibt die wichtigsten aquatischen Hautreaktionen, deren Erkennung und Behandlung.

Fische

Giftige Fische tragen an den Strahlen ihrer Flossen oder Schwänze giftdrüsenbewehrte Stacheln, über die sie ihr Gift in das Gewebe ihres Opfers injizieren. Die Gifte bestehen aus Proteinen, die zumeist äußerst schmerzhafte Injektionen verursachen. Die überwiegende Zahl der Knorpel- und Knochenfische benutzt ihr Gift ausschließlich zu Abwehr.

Knorpelfische

Als bedeutendster Vertreter unter den giftigen Knorpelfischen (Klasse: Chondrichtyes) gilt der Stachelrochen. Seine Gefährlichkeit wird vor allem von Badeurlaubern allzu oft unterschätzt.

Stachelrochen

Stachelrochen leben vor allem im Küstenbereich aller Weltmeere, aber auch in den Mündungsgebieten großer Flüsse Südamerikas (Amazonasgebiet), Afrikas (Abb. 1) und Südostasiens. Vor allem junge Stachelrochen suchen zum Schutz vor Fressfeinden die Nähe flacher Lagunen, wo sie sich zur Tarnung mit Sand bedecken und somit auch von Badenden leicht übersehen werden können. Auf dem Schwanzrücken der Rochen befinden sich ein oder mehrere Stacheln, die von mit Widerhaken versehenem und mit Gift produzierendem Drüsengewebe bedeckt sind.
Der Rochen wehrt sich mit einem blitzartigen Schwanzschlag und führt dem Opfer eine tiefe Wunde zu. Die Widerhaken des Stachels reißen das Gewebe auf, Stachelanteile können in der Wunde stecken bleiben, das Gift kann barrierefrei eindringen. Ein sofortiger, brennend-stechender Schmerz, der über mehrere Stunden anhalten kann, ist kennzeichnend. Es tritt ein massives Ödem auf, das die betroffene Extremität erfasst. Sekundärinfektionen sind vor allem bei Unfällen mit Süßwasserrochen häufig, Nekrosen um die Einstichstelle komplizieren den Heilungsverlauf.
Klinik
Die Verletzung durch den Giftstachel eines Rochens ist oft tief, die stabilen Widerhaken hinterlassen nicht selten regelrecht zerfetzte Wunden mit schwer zu stillenden Blutungen. Die Wunden heilen sehr schlecht und hinterlassen auch dann noch langanhaltende Schmerzen. Die akute Giftwirkung des Stachels ist eher vernachlässigbar, gilt aber als mitverantwortlich für die anhaltenden Beschwerden.
Therapie
Kleine Verletzungen sollten gesäubert, oberflächliche Stachelreste vorsichtig entfernt werden. Analog zu tieferen Messerstichverletzungen sollte man jedoch festsitzende oder tief eingedrungene Rochenstachel unbedingt belassen und als Erstmaßnahme mit einem stabilisierenden Wundverband versorgen. Aufgrund der schwierigen Wundverhältnisse sollte zur weiteren Versorgung stets eine chirurgische Ambulanz oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Die Tetanusprophylaxe ist obligatorisch.

Knochenfische

Das Skelett der Knochenfische (Klasse: Osteichthyes) ist vollständig oder teilweise verknöchert. Diese Fische sind die artenreichste Gruppe der Wirbeltiere. Für den Menschen gefährlich werden können jedoch nur wenige, wie das Petermännchen, Skorpionfische, Rotfeuerfische und Steinfische.

Petermännchen

Petermännchen (Echiiyhthys spp., Familie: Trachinidae) besitzen einen lang gestreckten, seitlich abgeflachten Körper, die vordere Rückenflosse ist kurz, 4–8 Knochenstrahlen sind mit Giftdrüsen versehen. Die Fische kommen an der Atlantikküste, im Mittelmeer und Schwarzen Meer vor. Zur Laichzeit (Frühjahr, Sommer) suchen sie flache Gewässer auf und graben sich in Strandnähe im Sand ein. Ihre Färbung ist dem Bodengrund gut angepasst. Der Strandwanderer tritt im flachen Wasser auf die Fische, der Angler greift beim Abnehmen vom Haken in ihre giftigen Flossenstachel. Das Gift besteht überwiegend aus hitzeempfindlichen Proteinen.
Klinik
Die Vergiftung ist nicht lebensbedrohlich, verursacht aber heftigste Schmerzen. Meist entwickelt sich ein ausgeprägtes Ödem, mitunter bilden sich seröse Blasen und eine lokale Gewebsnekrose.
Therapie
Die Wunde ist zu reinigen, Stachel oder Gewebereste sind zu entfernen. Da das Gift überwiegend aus hitzeempfindlichen Proteinen besteht, wird vor allem in Südfrankreich eine Methode empfohlen, bei der das betroffene Hautareal mit einem Föhn 2 min einer lokalen Temperaturerhöhung ausgesetzt und anschließend mit Eis abgekühlt wird. Nicht selten kommt es aber auch bei derartigen lokalen Hitzebehandlungen leicht zu Verbrennungen. Eine lokale Temperaturerhöhung soll auch durch Wärmekissen (Handwärmer, hot pack) erzielt werden. Anschließend wird gekühlt. Präventiv sollten Badende zu den entsprechenden Jahreszeiten Strandschuhe mit dicken Sohlen tragen.

Rotfeuerfische und Skorpionfische

Die farbenprächtigen Rotfeuerfische (Pterois spp., Familie: Scorpaenidae, Abb. 2) sind im Indopazifik verbreitet und tragen an den Flossenstrahlen ihrer breit ausgefächerten Brust- und Rückenflossen Giftdrüsen. Bei den in allen Weltmeeren vorkommenden Skorpionfischen sind vor allem die Strahlen der Rückenflosse mit Giftdrüsen bewehrt. Auch bei diesen Fischen werden die Giftdrüsen durch Kontakt mit den Flossenstrahlen entleert.
Klinik
Ein sofort einsetzender, oft über Tage anhaltender Schmerz ist vor allem bei Begegnungen mit Skorpionfischen charakteristisch, gefolgt von einem sich langsam etablierenden Ödem. Meist jedoch klingen die Symptome, im Fall der Rotfeuerfische oft schon nach Stunden wieder ab, die Vergiftung ist keineswegs lebensbedrohlich.

Steinfische

Steinfische (Familie: Scorpaenidae; Synanceja spp., Abb. 3) kommen im Indopazifik vor. Die in Flachwasserzonen von Korallenriffen einzeln lebenden Steinfische lauern hier auf Beute. Mit ihrer warzigen, oft mit Algen bewachsenen Haut und ihrer variablen Färbung sind sie hervorragend dem Untergrund angepasst. Das in Drüsen am Grunde der Rückenflossen-Stacheln produzierte Gift besteht aus großmolekularen Proteinen, darunter eine Hyaluronidase (Stonustoxin), die als so genannter spreading factor die Zellzwischenräume erweitert und die Ausbreitung des Gifts erleichtert.
Klinik
Wenn Badende auf die gut getarnten Fische treten, penetrieren die Stacheln selbst Badeschuhe mit dünnen Sohlen. Entgegen weit verbreiteter Vorurteile sind lebensbedrohliche systemische Komplikationen nach Steinfisch-Vergiftungen sehr selten. Ein in Australien entwickeltes Antiserum (Commonwealth Serum Laboratories, Parkville) wird deshalb nur selten angewendet. Im Vordergrund der Symptomatik steht vielmehr ein extrem starker Schmerz. Dieser setzt sofort ein und kann 1–2 Tage anhalten. Die dramatische Schmerzsymptomatik mit unklaren Begleitsymptomen (Herz-Kreislauf) ist die Ursache der wenigen Vergiftungsfälle mit tödlichem Ausgang. Begleitend zu der beschriebenen, massiven Schmerzsymptomatik entwickelt sich ein periläsionales Ödem, das auf die gesamte Extremität übergeht. Selten bilden sich Blasen und Nekrosen. Nach 24 h erscheint die Wunde selbst oft taub und gefühllos.
Therapie
Erste-Hilfe-Maßnahmen umfassen die Desinfektion der Wunde, die Entfernung des Stachels und weiterer Gewebereste. Die Wirkung von Analgetika ist meist enttäuschend. Da das Gift hitzelabil ist, wird die Heißwassermethode empfohlen: Dabei wird die betroffene Extremität in tolerierbar heißes Wasser (Temperatur ≤45 °C) gehalten, wobei die Wirkung durchaus kontrovers beurteilt wird. Nicht selten sind dabei Verbrühungen die Folge.

Stachelhäuter

Unter den Stachelhäutern (Stamm: Echinodermata) sind neben dem Dornenkronenseestern vor allem Seeigel medizinisch relevant. Die meisten Seeigel-Arten verursachen durch ihre Stacheln mechanische Verletzungen. Nur wenige Arten sind im Besitz von Greifzangen (Pedicellarien), die kräftig genug sind, die menschliche Haut zu durchdringen und Gift zu injizieren. Unter den Seesternen ist nur eine Art für den Menschen gefährlich, der Dornenkronenseestern.

Dornenkronenseestern

Der Dornenkronenseestern (Acanthaster planci) besiedelt die Korallenriffe des Indopazifiks einschließlich des Roten Meers. Das Tier verzehrt Steinkorallenpolypen und hat kaum natürliche Feinde. Die Bekämpfung ist äußerst schwierig. Massenaufkommen dieser Stachelhäuter finden sich insbesondere im Bereich des australischen Great-Barrier Reef, wo ihnen bereits erhebliche Riffabschnitte zum Opfer gefallen sind. Die Oberseite der bis zu 40 cm großen Tiere ist dicht mit 4–6 cm langen, spitzen Kalkstacheln besetzt. Diese Stacheln sind mit Drüsenepithel überzogen, das beim Eindringen in die Haut in der Wunde verbleibt. Die Drüsen enthalten ein Gemisch von schmerzauslösenden Proteinen.
Zu Unfällen kommt es, wenn man beim Waten im flachen Wasser auf die Tiere tritt, oder sie beim Tauchen und Schnorcheln anfasst. Die Stacheln des Dornenkronenseesterns können auch die Sohlen von Strand- und Turnschuhen penetrieren.
Klinik
Die Stacheln dringen durch die Haut in das darunter liegende Gewebe, starke Schmerzen sind die Folge. Zurückbleibende Kalkbruchstücke können schmerzhafte Fremdkörper-Granulome bewirken.
Therapie
Sofortmaßnahmen beinhalten antiseptische Maßnahmen und die vorsichtige Entfernung der Stachelreste, gegebenenfalls durch chirurgische Intervention.

Seeigel

Seeigel (Klasse: Echinoidea) kommen in allen Weltmeeren vor. Sie leben tagsüber meist verborgen in Spalten von Riffen und Felsen. Nachts wandern sie häufig in großer Zahl auf dem Sandgrund. Die meisten Seeigel-Arten verursachen durch ihre Stacheln lediglich mechanische Verletzungen, nur wenige Arten sind im Besitz von Greifzangen (Pedicellarien), mit denen sie Gift injizieren. Diademseeigel tropischer Meere (Familie: Diadematidae) haben bis zu 30 cm lange Stacheln, die, wenn sie in die Haut eingedrungen sind, das Gewebe wie eine Tätowierung anfärben. Ungeklärt ist, ob die Flüssigkeit toxische Komponenten enthält.
Klinik
Die Pedicellarien der im Indopazifik beheimateten Giftzangen-Seeigel durchdringen die menschliche Haut und können neben starken Schmerzen Lähmungserscheinungen hervorrufen.
Verletzungen durch Seeigel sind häufig, insbesondere beim Baden, Schwimmen und Tauchen oder wenn man barfuß im seichten Wasser läuft. Die Stacheln brechen in der Haut nach Kontakt leicht ab. Der Stich ist schmerzhaft, Erythem und Ödem folgen. Schmerzhafte Fremdkörper-Granulome sind Langzeitfolgen.
Therapie
Verletzungen sollten ausgiebig in Bädern mit antiseptischen Zusätzen eingeweicht werden, da sich die Stacheln aus mazerierter Haut besser entfernen lassen. Seeigelstacheln bestehen aus Kalk. Kleinste oberflächliche Stachelfragmente können deshalb mit Umschlägen aus handelsüblichem Essig aufgelöst werden. Auch der Einsatz eines Erbium:YAG-Lasers scheint sich hierbei zu bewähren. Oberflächlich eingewachsene Stachelreste sollten mittels Salicylat-Pflaster (40 % Salizylsäure) und Kürette, tief eingedrungene Stacheln chirurgisch entfernt werden.

Nesseltiere

Nesseltiere (Stamm: Cnidaria) bewirken mithilfe von Nesselkapseln (Nematozysten), mit denen sie Gift in die Haut injizieren, massive Hautreaktionen und zum Teil systemische Vergiftungen. Die Gifte in diesen Kapseln bestehen aus Proteinen mit zytolytischen Eigenschaften und zerstören zum Beispiel die Zellmembranen. Neurotoxine verhindern die Inaktivierung, das Schließen von Natrium- und Kaliumkanälen und bewirken so eine Dauererregung.
Es gibt Nesseltiere, die als Polypen fest mit dem Untergrund verankert sind (Seeanemonen und Korallen) oder in freischwimmender Form als Polypenkolonie (Portugiesische Galeere). Andere Nesseltiere existieren ausschließlich in der Medusenform (Würfelquallen). Schirmquallen (Feuerqualle, Ohrenqualle) sind Medusen, die in ihrer Entwicklung sowohl ein Polypen- als auch ein Medusenstadium durchlaufen.
Die typische Medusen- oder Quallenform finden sich bei den Schirmquallen. Sie bestehen aus einem glockenförmigen Körper und aus Tentakeln, an dessen Unterseite die mit einer großen Zahl explosiver Nesselzellen besetzt sind. Nesselzellen (Cnidozyten, Nematozyten) besitzen an ihrer Oberseite ein Sinneshärchen, welches in direkter Verbindung zu einer etwa 10 μm kleinen gifttragenden Nesselkapsel (Cnidocyst, Nematocyst) im Innern der Nesselzelle steht. Innerhalb dieser Kapsel ist ein mit Widerhaken bewehrter Stilett-Apparat um einen Nesselschlauch gewickelt. Durch mechanische Triggerung des kleinen Sinneshärchens an der Kapselhülle oder auch über die biochemische Reizung dort befindlicher Chemorezeptoren explodiert die Nesselkapsel. Der Kapseldeckel wird abgesprengt und der innenliegende Stilett-Apparat im selben Moment innerhalb von Sekundenbruchteilen und extrem hohen Druck herausgeschleudert. Das widerhakenbewehrte Stilett verankert sich dabei unumkehrbar fest in der Beute und leitet das Nesselgift innerhalb von Nanosekunden über Schlauch und Stilett-Apparat in das attackierte Gewebe (Abb. 4). Je nach Art des Nesseltieres und Länge des Schlauchapparats dringt das Stilett dabei mühelos bis in die tieferen dermalen Schichten menschlicher Haut ein.
Klinik
Zu unterscheiden ist bei Kontakt zwischen
  • der stets auftretenden Lokalreaktion, die Erytheme, Ödeme und Nekrosen nach sich ziehen kann, und
  • der systemischen Wirkung mit vorwiegend kardiovaskulären Symptomen.
Möglich ist auch das Auftreten von pruriginösen Effloreszenzen 2–4 Wochen nach Primärkontakt im Sinne einer Sensibilisierung gegenüber noch unbekannten Allergenen.
Therapie
Die Zusammensetzung der ausnahmslos proteinhaltigen Nesselgifte variiert stark je nach Art des Nesseltiers. Nur wenige Gifte sind bisher aufgeschlüsselt, nur in Einzelfällen existieren wirksame Gegengifte (Würfelquallen). Viele Gifte konnten allein deshalb noch nicht entschlüsselt werden, weil sie schon bei der dafür notwendigen Isolierung aus dem Gewebe denaturieren. Demzufolge stützen sich viele Behandlungsempfehlungen noch immer auf traditionelle Überlieferungen und Empirie. Als gesicherte Auslöser einer Explosion von Nesselzellen gelten die bereits beschriebene mechanische Triggerung sowie ein osmotisches Gefälle zwischen dem Nesselzell-Zytoplasma und seiner Umgebung. Kommt es im Meer zu Vernesselungsunfällen sollten die betroffenen Hautpartien deshalb niemals mit Süßwasser abgespült werden. Meerwasser gilt den meisten Autoren demgegenüber als unbedenklich, andere Autoren (Heeger 1998) warnen ausdrücklich vor jeder Art von Wasseranwendung. Diese unterschiedlichen Erfahrungen werden auch von vielen betroffenen Tauchern und Badegästen geteilt. Eine Erklärung mag in der Fülle der bereits schon jetzt bekannten, unterschiedlichen artspezifischen Nesselzellen innerhalb einer Vielzahl verschiedener Nesseltiere liegen und möglicherweise weiterer, noch nicht bekannter, chemischer oder biochemischer Triggerfaktoren. Aus diesem Grunde weichen auch weitere Empfehlungen zur Lokalbehandlung, je nach Art des verantwortlichen Nesseltieres, deutlich voneinander ab (Weinessig 5–10 % zur Lokalbehandlung von Verletzungen durch Würfelquallen, Natriumbikarbonat, beispielsweise als Backpulver nach Kontakt mit Feuerquallen).
Als weitgehend gesichert für alle Arten von Nesseltieren darf die Behandlung durch sie verursachter Verletzungen mit Sand gelten. Dieser wird auf die betroffene Hautpartie aufgetragen, sollte dort durchtrocknen und anschließend mit einem scharfkantigen Gegenstand (Messerrücken, Scheckkarte) vorsichtig abgeschabt werden. Auch die vielfach empfohlene Anwendung von Rasierschaum funktioniert am besten in Kombination mit der Anwendung eines Nassrasierers. Weiteren Empfehlungen sollte mit großer Vorsicht begegnet werden. Das Ausmaß des klinischen Bildes nach Kontakt eines Nesseltieres mit menschlicher Haut hängt vom Umfang der Vernesselung, der Stärke des Nesselgifts (Portugiesische Galeere, Würfelqualle) und der Konstitution des Betroffenen ab (Kind, reduzierter Allgemeinzustand, Grunderkrankungen).
Bei stärkeren Vernesselungen ist immer eine rasche stationäre Aufnahme anzustreben. Die Anwendung stark wirksamer Analgetika (Pethidin, Morphine) oder Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) ist in diesen Fällen oft unumgänglich. Zur Behandlung von Vernesselungsfolgen durch Würfelquallen steht in Australien ein spezifisches Antiserum zur Verfügung (Commonwealth Serum Laboratories, CSI, Parkville, VIC, Australia) das bei lebensbedrohlichen Vergiftungen indiziert ist.
Bei erwiesener Quallengefahr sollte man nie zum Baden ins Meer gehen, gegebenenfalls sind Neopren- oder dünne Lycra-Anzüge im Wasser zu tragen. Oftmals sind die touristisch erschlossenen Strände bei Quallenalarm gesperrt.

Portugiesische Galeere

Die Portugiesische Galeere (Klasse Hydrozoa; Physalia spp., Abb. 5) ist eine Polypenkolonie und kommt im tropischen Atlantik, aber auch in allen Weltmeeren vor. Mittels einer Gasblase treibt sie an der Wasseroberfläche, wird vom Wind verdriftet und zieht ihre bis zu 30 m langen Tentakel nach sich, um kleinere Beute (Krustentiere, Fische) zu fangen. Die Tentakel sind mit einer Vielzahl von Nesselzellen (bis zu 1000/cm2) versehen. Ihre Kapseln enthalten ein komplexes Gemisch toxischer Proteine, darunter das zytolytisch wirksame Physaliatoxin. Es wird für die starken Schmerzen und Hautnekrosen, die ein Kontakt zur Folge hat, verantwortlich gemacht. Gerät ein Schwimmer oder Schnorchler in die Tentakel von Physalia, so zeigt sich bei Berührung auf der Haut ein an Striemen erinnerndes Verletzungsmuster. Ein starker Schmerz setzt sofort ein. Bei intensiver Vernesselung bildet sich ein massives Ödem gefolgt von Blasen und Durchblutungsstörungen (Abb. 6), wobei lokale Hautveränderungen im Vordergrund stehen, systemische Wirkungen (Herz-Kreislauf-Versagen) können, abhängig vom Ausmaß der Verletzung, jedoch auch auftreten.

Würfelquallen

Die Würfelquallen (Klasse: Cubozoa), sind im ganzen westlichen tropischen Pazifik verbreitet. An vier Ausläufern der würfelförmigen Qualle erstrecken sich Bündel mit bis zu fünfzehn 2–3 m langen Tentakeln. Die Seewespe (Chironex fleckeri) ist in Australien entlang der Küste von Queensland das gefährlichste Nesseltier, zumal sie sich in Küstennähe, häufig im seichten Wasser aufhält. Sie gilt als das giftigste Meerestier der Welt. In jeder ihrer Tentakel befinden sich Millionen von Nesselzellen. Das Gift besteht aus zytotoxisch wirkenden, die Zellmembran schädigenden Proteinen; außerdem wurde ein Protein isoliert, das für die kardiotoxische Wirkung des Gifts infrage kommt. Abhängig vom Ausmaß der Vergiftung ist eine Begegnung mit der Würfelqualle potenziell tödlich.
Der Kontakt mit den Tentakeln der Würfelqualle ist sofort extrem schmerzhaft. Striemenartiges Erythem, Blasen und Nekrosen folgen im Kontaktareal (Abb. 7). Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit und Herzrhythmusstörungen treten rasch auf, ein plötzlicher Herzstillstand ist letal. Der Patient ist intensivmedizinisch zu überwachen. Die Abheilung der nekrotischen Hautveränderungen erfolgt unter Narben.
Das Irukandji-Syndrom (der Name leitet sich von einem Aborigines-Stamm ab) ist eine Vergiftung durch Nesselgifte einer kleinen Würfelqualle, der 1–3 cm großen Carukia barnesi, die in Australien übliche Quallennetze problemlos passiert. Ihre Tentakel können bis zu 100 cm lang sein. Die charakteristische Trias der Vergiftung besteht aus zunächst lokalem starkem Schmerz, verzögert auftretendem Blutdruckanstieg, Lungenödem und letalem Herzversagen.

Andere Quallen

Die Leuchtqualle (Klasse Scyphozoa; Familie: Pelagiidae, Pelagia notiluca) kommt nicht nur in tropischen Gewässern, sondern auch im Mittelmeer vor und tritt in Schwärmen auf. Unter dem im Durchmesser bis 7 cm großen Schirm hängen die Mundarme und fadenförmige Tentakel bis zu 4 m Länge. Nesselzellen finden sich an den Mundarmen und den Tentakeln. Bei Berührung kommt es zur schmerzhaften Kontakturtikaria, die aber nicht lebensgefährlich ist, unter Umständen treten Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen auf. Nach Abheilung der Verletzung können postinflammatorische Hyperpigmentierungen noch lange an die Begegnung erinnern.
Die Kompassqualle (Klasse: Scyphozoa; Chrysaora quinquecirrha) kommt im Pazifik, tropischen Atlantik, aber auch im Mittelmeer und in der Ost- und Nordsee vor. Unter dem im Durchmesser etwa 25 cm großen Schirm hängen gelappte Mundarme und bis zu 2,5 m lange Tentakeln. Schwimmer, die mit den Mundarmen und Tentakel dieser Qualle in Kontakt kommen, erleiden sofort Stunden anhaltende lokale Schmerzen mit striemenartigem Erythem, Ödem, Urticae und gegebenenfalls Vesiculae.
Feuer- oder Haarquallen (Cyanea spp.) sind eher in den kühleren Regionen des Atlantiks und Pazifiks, aber auch in Nord- und Ostsee anzutreffen. Ihr zum Teil über 2 m großer gelappter Schirm trägt vier Mundarme und zahlreiche bis 30 m lange Tentakeln. Kontakte mit den Tentakeln haben ähnliche Folgen wie bei den zuvor genannten Quallen.

Andere Nesseltiere

Seeanemonen (Klasse: Anthozoa; Ordnung: Actiniaria, Abb. 8) leben auf Steinen und Felsen in allen Weltmeeren. Da viele dieser Art im Flachwasser leben, kommen Badende leicht mit ihnen in Kontakt. Die Kontakturtikaria steht im Vordergrund der Symptomatik, systemische Symptome (Übelkeit, Erbrechen) sind selten.
Federpolypen (Klasse: Hydrozoa; Aglaophenia spp.) sind Polypenstöcke und siedeln auf Felsen und Korallenbänken. Reaktionen nach Hautkontakt sind mit denen durch Feuerkorallen bewirkten vergleichbar.
Feuerkorallen (Klasse: Hydrozoa; Familie: Millepora spp.) kommen in Korallenriffen und Korallenbänken der tropischen Meere vor. Ein Kontakt hat ein schmerzhaftes Erythem mit Quaddeln zur Folge.
Steinkorallen (Klasse: Anthozoa; Ordnung: Scleractinia) sind die Baumeister der Korallenriffe der tropischen Meere. Hautkontakte mit Korallen rufen nur selten urtikarielle Reaktionen hervor. Verletzungen an den scharfen Kanten der Riffkorallen brennen im salzigen Meerwasser, zumal die Nesselzellen der Tiere sich in die offenen Wunden entladen können.

Schwämme

Unter den Schwämmen (Stamm: Porifera) haben viele Arten kleinste Nadeln aus Kalk oder Kieselsäure gebildet. Beim ungeschützten Sammeln und Ausquetschen der Schwämme dringen die Nadeln palmar ein, brechen ab und erleichtern die Penetration ihrer Absonderungen. Wie bei jeder Kontaktdermatitis werden Schmerzen, Erytheme und Ödeme bis hin zur vesikulären Reaktion beschrieben. Glukokortikoide können als Sofortmaßnahme lokal indiziert sein.

Mechanische/physikalische Verletzungen

Aquagene Urtikaria

Hierbei handelt es sich um eine seltene Form der physikalischen Urtikaria. Diskutiert wird die Bildung von Histaminliberatoren durch Wasserkontakt (Kap. Urtikaria und Angioödem, Physikalisch und chemisch bedingte Hauterkrankungen).

Passiv giftige Meerestiere

Zu unterscheiden ist die Vergiftung nach dem Verzehr giftiger Meerestiere als eine besondere Form der Lebensmittelvergiftung von der allergischen Soforttyp-Reaktion gegenüber Meeresfrüchten. IgE-vermittelte Soforttyp-Reaktionen (Nahrungsmittel-Allergien) werden in Kap. Nahrungsmittelallergien besprochen. Symptomatisch sind für eine Lebensmittelvergiftung Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe und Lähmungen (Kugelfischvergiftung). Hautsymptome stehen nicht im Vordergrund.

Süßwasserassoziierte Dermatosen

Wasserkeime

Tropische und heimische Gewässer können durch Parasiten und Bakterien (Wasserkeime) verseucht sein.

Cyanobakterien

Oft kommt es zu einer Massenentwicklung von Algen, der Algenblüte. Dermatologisch relevant sind Blaualgen (Abb. 9), die, da sie keinen echten Zellkern enthalten, zur Klasse der Cyanobakterien gezählt werden. Blaualgen kommen im Meer- und Süßwasser vor. Die in tropischen Meeren vorkommende Art Lyngbya majuscula bildet zwei Toxine: Lyngbyatoxin A und Debromoaplysiatoxin. Dermatitiden sind bei Schwimmern beschrieben, die Kontakt zu den Algenteppichen hatten. Eine topische antiinflammatorische Therapie ist ausreichend. Prophylaktisch sollte der Kontakt mit Algenteppichen vermieden werden.

Moostierchen

Bei Fischern, die mit Schleppnetzen an der Doggerbank arbeiten, wird häufig ein Handekzem beobachtet, das als dogger bank itch bezeichnet wird und das auf den Hautkontakt mit Bryozoen zurückgeführt wird. Die Moostierchen-Kolonien (Bryozoa, Alcyonidium gelatinosum) gelangen mit den Grundschleppnetzen an Bord, was zum Hautkontakt beim Sortieren des Fangs führt. Der allergischen Kontaktdermatitis gegenüber 2-Hydroxyethyl-Dimethylsulfoxonium, dem Wirkstoff der Bryozoen, geht eine Sensibilisierung voraus.

Weitere süßwasserassoziierte Dermatosen

Bei der Whirlpool-Dermatitis kommt es zu einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa, einem weitverbreiteten Gram-negativen Boden- und Wasserkeim (Kap. Andere Bakterien).
Der Erreger des Schwimmbadgranuloms (Aquariumgranulom) ist Mycobacterium marinum, der im warmen, beziehungsweise beheizten Süß- oder Salzwasser vorkommt. Die Inokulation erfolgt typischerweise nach Bagatellverletzungen bei Kontakt mit kontaminiertem Wasser (Kap. Mykobakterien).

Durch Larven bedingte aquatische Erkrankungen

Badedermatitis

Die Badedermatitis (swimmer’s itch) wird durch die Larven von Saugwürmern (Trichobilharzia) hervorgerufen, die irrtümlicherweise in die Haut des Menschen eindringen. Der Endwirt (Wasservogel) infiziert sich im Wasser, das die Larven enthält. Die Larven dringen aktiv in die Haut des Wasservogels ein und gelangen über das Blutgefäßsystem in die Mesenterialvenen des Darms. Dort entwickeln sie sich zu Adultwürmern, deren Eier mit den Faeces des Vogels ins Wasser abgegeben werden. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die aktiv Süßwasserschnecken aufsuchen und in diese penetrieren. In diesem Zwischenwirt werden in großer Zahl Larven erzeugt, die aus der Schnecke ins Wasser ausschwärmen. Der Lebenszyklus schließt sich, indem wiederum der Endwirt von diesen infektiösen Larven befallen wird (Abb. 10). Versehentlich können die Zerkarien auch in die menschliche Haut eindringen. Dort gehen sie jedoch kurz nach ihrer Invasion zugrunde und verursachen schließlich eine mit starkem Juckreiz verbundene Hautreaktion, die Badedermatitis (Abb. 11).
An den Stellen, an denen Zerkarien in die Haut eindringen, erscheinen gerötete Flecken (Durchmesser: 2 mm). Diese Primärsymptome treten auch bei Erstbefall auf. Bei sensibilisierten Personen zeigt sich nach 10–25 h die eigentliche Dermatitits: Begleitet von einem sehr heftigen Juckreiz (sehr viel stärker als zum Beispiel nach einem Mückenstich) bilden sich an den Invasionsstellen erythematöse Quaddeln (Durchmesser: 3–8 mm). Diese Quaddeln gehen nach Abklingen des Juckreizes in kleine, derbe Papeln über und heilen im Verlauf von 10–20 Tagen ohne Folgen ab.

Nesseltierlarven-Dermatitis

Nicht zu verwechseln mit der Badedermatitis ist die Nesseltierlarven-Dermatitis (sea bather’s itch), die durch 2–3 mm große Larven der Nesseltiere Edwardsiella lineata (Seeanemone) und Linuche unguiculata (Qualle) hervorgerufen wird. Beobachtet wird die Nesseltierlarven-Dermatitis insbesondere im Frühsommer an der Küste Floridas, aber auch in den Bahamas, Philippinen, Bermuda, Thailand und Brasilien. Die saisonale Häufung der Erkrankung erklärt sich durch die Laichzeit der Tiere. Stark juckende, 1 mm bis 1 cm große Papeln treten fast ausschließlich in den behaarten und bekleideten Arealen des Badenden auf, nachdem er das Meerwasser verlassen hat, die zwischen der Kleidung und Haut haftenden Larven austrocknen und sich dabei ihre Nematozysten entleeren. Bei etwa 10 % der Betroffenen, insbesondere bei Kindern, kommt es zur systemischen Erkrankung mit Übelkeit, Kopfschmerzen und abdominalen Krämpfen.
Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch. Nach 3–7 Tagen heilt die stark juckende Dermatitis ab. Präventiv soll nach dem Bad die Badekleidung ausgezogen werden. Das Duschen mit Meerwasser ist dem Duschen mit Süßwasser vorzuziehen, da durch Süßwasser die Entleerung der Nematozysten gefördert wird.

Weitere durch Larven bedingte Dermatitiden

Die Bilharziose ist eine in den Tropen und Subtropen weit verbreitete Erkrankung, die durch Larven der Schistosomen verursacht wird (Kap. Würmer). Ebenfalls durch Larven, die des Hakenwurms Ancylostoma brasiliense, hervorgerufen wird die Larva migrans. Übertragen werden die Larven zumeist beim Barfußlaufen an Stränden, auf denen Hunde und Katzen ihren larvenhaltigen Kot absetzen (Kap. Würmer). Durch parasitäre Fliegenlarven wird die Myiasis verursacht, die etwa 0,7 % der infektiösen Hautveränderungen bei Tropenrückkehrern ausmacht (Kap. Epizoonosen).
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