HIV/AIDS
Eine Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) verursacht eine stetige Verringerung von CD4+-Lymphozyten und konsekutiv eine Immundefizienz; in der Folge auftretende opportunistische Infektionen und Tumoren führen letztendlich zum acquired immune deficiency syndrome (AIDS). 1982 wurde der Begriff AIDS etabliert, 1983 der Erreger identifiziert. Mithilfe standardisierter biochemischer Untersuchungsmethoden gelang es 1 Jahr später, die Diagnose anhand eines indirekten Erregernachweises zu stellen. In den 1980er und frühen 1990er-Jahren führte eine HIV-Infektion bei den meisten Patienten innerhalb weniger Monate bis Jahre zum Vollbild von AIDS und konsekutiv meist in kurzer Zeit zum Tod. Mit der Entwicklung effizienter Medikamente hat AIDS im 21. Jahrhundert in der westlichen Welt fast allen Schrecken der frühen Jahre verloren. Wegen der heute frühzeitigen Einleitung der Therapie nach Serokonversion/Infektion ist das Vollbild von AIDS in Deutschland und Österreich bereits selten geworden. Bei entsprechender therapeutischer Adhärenz können viele Betroffene ein fast normales Leben führen.