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AE-Manual der Endoprothetik
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Publiziert am: 08.01.2025

Periprothetische Frakturen von Schulterprothesen

Verfasst von: J. Christoph Katthagen, Falk Reuther, Bernhard Jost und Josef Stolberg-Stolberg
Periprothetische Frakturen nach Schulterendoprothesenimplantation werden zunehmend Einzug in den klinischen Alltag finden. Neben präventiven Maßnahmen, die bereits bei der Primärimplantation zu beachten sind, spielt die präoperative Vorbereitung eine ausschlaggebende Rolle. Der Sitz der Prothese (fest oder locker) ist sicher zu bestimmen, sowie ein Infektausschluss bei gehäuft klinisch inapparenten Infektionen mit Cutibacterium acnes durchzuführen. Während die konservative Therapie die Ausnahme darstellt, kommen bei festem Prothesensitz zahlreiche Osteosynthesetechniken, wie z. B. bridge plating, Doppelplatten, Flügelplatten, Cerclagen, Auto- und Strut-grafts zum Einsatz. Langschaft- und Tumorendoprothesen werden bei lockerem Prothesensitz und knöchernem Substanzverlust verwendet. Ziel der Behandlung ist es dem Patienten eine schmerzfreie Alltagsfunktionalität der Schulter zu ermöglichen. Während die Durchführung einer konsequenten und leitliniengerechte Osteoporosetherapie aktuell einen wesentlichen Beitrag zur Prävention leisten könnte, stellen der 3D-Druck und individualisierte Implantate zukünftige Behandlungsansätze dar.

Epidemiologie

Die Anzahl periprothetischer Frakturen nach Schulterendoprothese (PpFxS) wird stark zunehmen. National und international sind Zuwachsraten der primären Schulterendoprothetik von bis zu 700 % während der letzten zwei Dekaden beschrieben (Wagner et al. 2020; Michel et al. 2019). Nicht nur die breite Anwendbarkeit, der Mangel an alternativen Rekonstruktionsverfahren sondern auch die aktuelle Demografie haben dazu beigetragen, dass in Deutschland mit einer Inzidenz von 34/100.000 Einwohnern besonders viele Schulterendprothesen implantiert werden (Lubbeke et al. 2017). In der Literatur werden Raten von PpFxS zwischen 0–47 % beschrieben, wobei zwischen intraoperativen und postoperativen Frakturen unterschieden werden muss. Ein besonders hohes Risiko besteht nach Revisionsendoprothetik (bis zu 27 % intraoperativ und 16 % postoperativ) sowie nach inverser Schulterendoprothese (bis zu 10 % intraoperativ und 19 % postoperativ) (Otworowski et al. 2023). So scheint die eigentliche Komplikationsrate durch PpFxS deutlich höher zu liegen, als mit 0,6–3 % bisher vermutet (Kirchhoff et al. 2016a; Stolberg-Stolberg et al. 2020). Auch wenn es noch keine absoluten Zahlen und Inzidenzangaben zur PpFxS gibt, ist bei ca. 35.000 implantierten Schulterendoprothesen pro Jahr in Deutschland und 100.000 pro Jahr in den USA davon auszugehen, dass diese zunehmend in den klinischen Alltag Einzug finden und therapeutische Entscheidungen getroffen werden müssen (Rolf 2020; Rabinowitz et al. 2020; Stolberg-Stolberg et al. 2020).

Pathogenese

Eine Vielzahl an Ursachen können kausal oder begünstigend eine PpFxS hervorrufen. Grundsätzlich unterscheidet man auch hier zwischen intra- und postoperativen Frakturen. Intraoperativ konnten bisher das weibliche Geschlecht (OR 4,2), die posttraumatische Arthrose (OR 2,6) aufgrund verminderter Beweglichkeit sowie Press-fit-Implantate (RR im Vergleich zu zementierten Implantaten 2,9) identifiziert werden. Intraoperativ treten PpFxS häufig bei der Prothesenentfernung in der Revisionsendoprothetik (Abb. 1), Reaming, Schaftimplantation, bei vermehrten Torsionskräften oder beim Platzieren von Haken auf. Postoperativ zeigt sich ein direkter Zusammenhang mit einem erhöhten Charlson-Komorbiditätsindex (OR 1,3), Retroversion der glenoidalen Komponente, kurzen Prothesenschaft, Frakturendoprothese, Weichteilkontrakturen, Kortikosteroideinnahme, Osteonekrose, rheumatoide Arthritis, ASA-Klassifikation 3–4 und Alkoholabusus (Fram et al. 2019; Stolberg-Stolberg et al. 2020; Brusalis und Taylor 2020). Des Weiteren ist im Falle einer Revisionsendoprothese im Vergleich zur primären Endoprothese (RR 2,8) das Risiko deutlich erhöht, wobei Frauen (OR 2,4), Schulterinstabilität (OR 2,7) und zuvor implantierte Hemiprothesen (OR 2,3) besonders prädisponierend wirken. Außerdem werden angrenzende Prothesen und Implantate sowie Schraubenlöcher mit PpFxS in Zusammenhang gebracht (Fram et al. 2019). Periprothetische Frakturen des Akromions sind mit Osteoporose, Revisionseingriffen, lateralisierter Glenosphäre, verminderter Deltoidvorspannung, intakter Rotatorenmanschette bei inverser Endoprothetik, superiorer Schraubenplatzierung der Glenosphäre und Onlay-Humerusschäften assoziiert (Brusalis und Taylor 2020). Unter Beachtung oben genannter Faktoren zeigt der klinische Alltag, dass das Niedrig-Rasanz-Trauma der häufigste tatsächliche Vorstellungsgrund ist (Mineo et al. 2013). Seltener treten PpFxS atraumatisch auf Grundlage einer septischen oder aseptischen Lockerung auf (Kobayashi et al. 2023).

Diagnostische Kriterien und Indikationsstellung, inklusive spezifischer Bildgebung

Eine ausführliche Anamnese charakterisiert den Beginn jeder guten Behandlung.
Zu dokumentieren sind unbedingt der Traumamechanismus als Hinweis auf die Knochenqualität, das Aktivitätsniveau vor der Fraktur sowie der funktionelle Anspruch, zuvor stattgehabte Schulteroperationen inklusive des Zugangs, Implantaten und Hersteller. Bei Patienten fortgeschrittenen Alters sind Vorerkrankungen und Medikamente systematisch aufzunehmen, da diese direkten Einfluss auf die Therapieempfehlung und weiterführende Diagnostik, wie z. B. Osteoporoseabklärung haben (Stolberg-Stolberg et al. 2021; Koppe et al. 2021; Katthagen et al. 2023). Besonders muss Hinweisen auf eine Protheseninfektion nachgegangen werden. Die häufigsten Symptome sind Schmerz (86 %) und Bewegungseinschränkungen (35 %) und damit unspezifisch. Erythem (35 %), Serom (32 %), Fieber (21 %), Nachtschweiß (9 %) und Rigor (9 %) sind auch beschrieben, aber deutlich seltener (Faria et al. 2023).
Aufgrund der anatomischen Nähe zu der Axilla und den darin enthaltenen Talgdrüsen ist mit 39 % das Cutibacterium acnes am häufigsten anzutreffen.
Bedingt durch die geringe Virulenz können die Symptome weniger stark ausgeprägt oder verzögert auftreten. Staphylococcus epidermidis tritt nur in 15 % und Staphylococcus aureus in 14 % aller Fälle auf (Faria et al. 2023). Obwohl die laborchemischen Entzündungsparameter bei einer Infektion mit Cutibacterium acnes wenig eindeutig sein können, wird die Bestimmung der Leukozytenzahl und des C-reaktiven Proteins auf jeden Fall empfohlen. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit zeigt nur eine geringe Sensitivität.
Eine Gelenkpunktion gegebenenfalls mit Bildverstärker-unterstützt und mikrobiologische Diagnostik sind bei Infektverdacht in jedem Fall durchzuführen.
Bestimmungen von Biomarkern, wie z. B. des synovialen alpha-defensins, Il-6, TNF-alpha, Il-2 alleine oder in Kombination zeigen vielversprechende Forschungsergebnisse, haben aber noch nicht den Einzug in die Leitlinien oder den breiten klinischen Alltag gefunden (Faria et al. 2023).
Die klinische Untersuchung bei PpFxS stellt sich schmerzbedingt häufig erschwert dar. Dennoch sollte unbedingt der neurovaskuläre Status inklusive N. axillaris und N. radialis geprüft werden, da diese Strukturen einem besonders hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Offene Frakturen sind Fotografisch zu dokumentieren und steril abzudecken. Die radiologische Diagnostik beginnt mit einem konventionellen Röntgen true ap, einer Y-Aufnahme der Schulter sowie des Humerusschaftes in zwei Ebenen mit Messkugel (Abb. 2) (Sanchez-Sotelo et al. 2001; Barco et al. 2016). In einer Computertomografieuntersuchung (CT) können wichtige Informationen zum Prothesensitz (locker oder fest) sowie zum Glenoid gewonnen werden. Falls die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, kann durch eine Artefakt-Reduktion z. B. mittels Dual-Energy CT oder Algorithmen zur Reduzierung von Metallartefakten die Aussagekraft verbessert werden (Selles et al. 2024). Des Weiteren ist es möglich den Status der Rotatorenmanschette mittels Ultraschall zu erheben (Dordain 2022).
Zahlreiche Klassifikationssysteme zur PpFxS sind in der Literatur zu finden. Namentlich genannt seien hier nur das Klassifikationssystem nach Groh et al. (2008), Campbell et al. (1998), Worland et al. (1999) und Kirchhoff et al. (2016b). International häufig verwendet wird die Klassifikation nach Wright and Cofield (Wright und Cofield 1995), welche für die humerale Komponente prothesenspitzennahe nach proximal auslaufende (Typ A), prothesenspitzennahe nach distal auslaufende (Typ B) und distal der Prothese verlaufende (Typ C) Frakturen unterscheidet. Akromionfrakturen können nach Levy et al. in anteriorer-mittlerer (Typ 1), mittlerer-posteriorer (Typ 2) und posteriorer Ursprung des M. deltoideus entlang des Akromions und der Spina scapulae unterteilt werden (Brusalis und Taylor 2020). Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese hat für sämtliche Gelenke, welche mit Prothesen versorgt werden können, das Unified Classifications System (UCS) entwickelt. Dieses unterscheidet in Apophysenfrakturen (A), Prothesenbettfrakturen (B), Frakturen distal der Prothese (C), interprothetische Frakturen (D) und Gelenkfrakturen an eine Prothese angrenzend (F) (Tab. 1) (Duncan und Haddad 2014). Aufgrund der übergreifenden Systematik, guten Inter- und Intra-Beobachter-Reliabilität und der abzuleitenden therapeutischen Konsequenzen, empfehlen die Autoren die UCS-Klassifikation, welche im weiteren Beitrag referenziert wird (Wietholter et al. 2023).
Tab. 1
Das UCS für Frakturen des Schultergürtels. (Duncan und Haddad 2014)
  
I.1 Proximaler Humerus
I.14 Skapula
A
Apophyseal
A1
Tuberculum majus
Proc. coracoideus
A2
Tuberculum minus
Akromion
B
Bed
B1 Prothese fest
Humerusschaft
Glenoid
B2 Prothese locker mit guter Knochenqualität
Humerusschaft
Glenoid
B3 Prothese locker mit Knochendefekt oder schlechter Knochenqualität
Humerusschaft
Glenoid
C
Clear
Distal der Prothese und Zementmantel
Humerusschaft
Fratkur des Skapulakorpus
D
Dividing
Fraktur zwischen zwei Endoprothesen
Zwischen Humerus und Ellenbogengelenksprothese
-
E
Each
Fraktur proximal und distal der Endoprothese
Skapula und Humerus
F
Facing
Gelenkfraktur an nicht endoprothetisch versorgtem Gelenkpartner
-
Fraktur des Glenoids bei einliegender Hemiprothese

Möglichkeiten der konservativen Therapie

Bereits bei der Indikationsstellung, Patienten- und Prothesentypselektion kann einer PpFxS vorgebeugt werden. Neben oben genannten Risikofaktoren sind in der Literatur spezifische Techniken zur Frakturprävention beschrieben:
1.
Anlagen von protektiven Cerclagen um den Humerusschaft (Michel et al. 2021),
 
2.
Durchführen einer vertikalen Humerusosteotomie bei Prothesenschaftwechsel (Van Thiel et al. 2011),
 
3.
korrekte intraoperative Lagerung des Patienten,
 
4.
Vermeidung von forcierter Außenrotation während des Aufraspelns des Schaftes,
 
5.
Vermeidung von übertriebenem oder zu geringem Aufraspeln des Schaftes,
 
6.
Vermeidung von Varus- oder Valgusfehlstellung der Prothese sowie
 
7.
Vermeidung der Implantation einer zu großen Prothese (Cameron und Iannotti 1999; Stolberg-Stolberg et al. 2020).
 
Zu den Zugangswegen, ob Deltasplit oder deltoidopektoraler Zugang, gibt es keine Evidenz von vermehrten PpFxS in der Literatur (Brusalis und Taylor 2020; Cowling et al. 2017).
Grundsätzlich können bei einliegender anatomischer Prothese un- oder gering disloziert Frakturen des Tuberculum majus (UCS I.1 A1) und minus (UCS I.1 A2) konservativ behandelt werden. Auch wenn es hier bezüglich des Dislokationsgrades des Tuberculum majus keine Evidenz bei PpFxS gibt, kann analog zur proximalen Humerusfraktur festgehalten werden, dass bei 0–3 mm Dislokation ein geringes, bei 3–5 mm insbesondere in posterior-superiore Richtung ein mögliches und ab 5 mm ein höheres Risiko für eine Revision im Verlauf besteht (Katthagen et al. 2020). Die Behandlung einer UCS I.1 A1-Fraktur kann im Schulterabduktionskissen mit passiv 90° Abduktion und Anteversion und Verzicht von Innenrotation für 3 Wochen erfolgen (Katthagen et al. 2020). Isolierte Tuberculum-minus-Frakturen (UCS I.1 A2) sind sehr selten. Auch hier fehlt höhergradige Evidenz, sodass die Autoren eine konservative Therapie bis zu einem Dislokationsgrad von 3–5 mm z. B. im Gilchrist-Verband mit Verzicht auf aktive Außen- und Innenrotation und passiver Abduktion und Anteversion von 90° über 4 Wochen empfehlen (Katthagen und Oenning 2023). Die konservative Therapie einer PpFxS-Schaftfraktur stellt die Ausnahme dar, kann aber erfolgreich sein, wenn die Indikation korrekt gestellt wurde (Ragusa et al. 2020). Voraussetzung ist ein fester Prothesenschaft. Hier kann bei gering dislozierten UCS Typ C-Frakturen und B1-Frakturen mit fester Prothesenspitze eine konservative Therapie eruiert werden (Gebrelul et al. 2018). Außerdem kann dies bei schaftlosem humeralen Implantat und geringer Fragmentdislokation erwogen werden (Abb. 3) (Dukan et al. 2024). Weitere Faktoren, die eine konservative Therapie begünstigen, sind schlechte Knochenqualität, Multimorbidität und geringer funktioneller Anspruch. Bei fehlender operativer Expertise muss die Fallvorstellung und -besprechung in einem entsprechenden spezialisierten Traumazentrum erfolgen mit etwaiger Verlegung im Falle einer notwendigen operativen Revision. Analog zur konservativen Behandlung von Humerusfrakturen können Schulterabduktionskissen, der Sarmiento-Brace oder der Oberarmgips zum Einsatz kommen. Wichtig ist die regelmäßige klinisch-radiologische Verlaufskontrolle.
Zu den häufigen Komplikationen zählen die Neuropraxie des N. radialis, Pseudarthose und eine Konversion zur operativen Therapie von bis zu 100 % (Stolberg-Stolberg et al. 2020)
Periprothetische Frakturen der Skapula (UCS I.14) sind selten, können aber unter bestimmten Voraussetzungen meist konservativ behandelt werden. Periprothetische Frakturen des Proc. coracoideus (UCS I.14 A1) sind eine Rarität mit nur wenigen Fallberichten in der Literatur, welche konservativ zu guten Ergebnissen geführt haben (Brusalis und Taylor 2020). Periprothetische Frakturen des Akromions und der Spina skapulae (UCS I.14 A2) werden nach Levy klassifiziert, sind mit einer übermäßige Prothesenlateralisation, superioren Schraubenpositionierung Richtung Spina assoziiert und können so vermieden werden. Im Gegensatz zu den ohne Prothesenassoziation diagnostizierten Frakturen der Spina skapulae bei meist jungen Patienten, werden diese periprothetischen Frakturen der alten Patienten häufig konservativ behandelt. Aufgrund der mäßigen klinischen Ergebnisse, hohen Pseudarthrosenrate und schlechten Datenlage ist dies in der Literatur allerdings hoch umstritten (Nabergoj et al. 2021; Sussiek et al. 2021). Intraoperative Glenoidfrakturen (UCS I.14 B1-3) können durch Vermeiden von „over-reaming“ und hoher Drehzahl beim Reamen vorgebeugt werden. Periphere Frakturen mit sicherem Sitz der Glenosphäre können ohne weiterreichende Intervention behandelt werden (Nabergoj et al. 2021). Periprothetische Skapulablattfrakturen (UCS I.14 C) sind analog den prothesenlosen Skapulablattfrakturen zu behandeln und benötigen nur in Ausnahmefällen einer operativen Intervention (Limb 2021; Sussiek et al. 2021).

Gelenkerhaltende operative Therapieoptionen

Voraussetzung einer prothesenerhaltenden Therapie ist der feste Sitz der Prothese (UCS I.1 A, B1, C-F). Da viele Faktoren, wie z. B. die Frakturmorphologie, Prothesentyp, Patientengröße und Knochenqualität Einfluss auf die Osteosynthese nehmen, hat jeder operativen Therapie einer PpFxS eine Planung voranzugehen (Abb. 4). Bei Zweifel in Bezug auf den Sitz (fest oder locker) der Prothese ist als Rückfallebene auf jeden Fall das Explantationsinstrumentarium sowie ein modulares Revisionssystem mit entsprechenden Glenoid- und Langschaftkomponenten vorzuhalten.
Jeder operativen Therapie einer PpFxS hat eine Planung voranzugehen
Grundsätzlich eignet sich der deltoidopektorale Zugang und in Verlängerung der anterolaterale Zugang für Frakturen im Bereich der proximalen 2/3 des Humerus. Zur besseren Darstellung wird der M. biceps brachii nach medial verlagert und die Muskelfasern des M. brachialis können in Faserrichtung inzidiert werden. Besondere Vorsicht gilt hier dem N. radialis, welcher im distalen Drittel des Humerus das Septum intermusculare brachii laterale durchbricht (ca. 10 cm ab Epikondylus humeri laterlalis, CAVE: variabler Verlauf) und auf die Vorderseite des Humerus in den Radialistunnel zwischen M. brachialis und M. brachioradialis verläuft, bevor er seine Rr. muscularis (motorisch) für die Brachioradialisgruppe abgibt und sich in den motorischen R. profundus und sensiblen R. superficialis aufteilt (Wegmann et al. 2014). Frakturen im distalen Anteil des Humerus können in Bauchlage über einen dorsalen Zugang und Trizepssplit mit Neurolyse des N. radialis erreicht werden (Steinmann und Cheung 2008).
UCS I.1 Typ A-Frakturen des Tuberculum majus und minus sind bei einliegender anatomischer Prothese äquivalent zu einer Humeruskopffraktur zu versorgen. Hier kommen meist Schrauben, Platten und Fadencerclagen zum Einsatz, je nach Frakturmorphologie können aber auch Fadenanker oder eine Kombination verwendet werden. Funktionell kann eine Proximalisierung der Tuberkula zu einem subakromialen Impingement oder „overstuffing“ führen. Ist eine Refixation nicht möglich, muss die Konversion auf eine inverse Prothese evaluiert werden.
Grundsätzlich ist jede Osteosynthese bei PpFxS des Schaftes (UCS I.1 B-D) individuell und ein universeller Bauplan per se kann nicht ausgegeben werden. Dennoch gibt es biomechanische Grundsätze, die bei der Planung und Durchführung erfolgsentscheidend sind:
1.
Eine konventionelle Plattenosteosynthese sollte allenfalls in Kombination mit einer winkelstabilen Platte verwendet werden (Stolberg-Stolberg et al. 2020).
 
2.
Mehrfragmentfrakturen bei guter Knochenqualität können nach dem AO-Prinzip des bridge plating versorg werden. Hierbei ist auf eine ausreichende Implantatlänge zu achten. Auch wenn es zur PpFxS hier keine spezifischen Daten gibt, wird generell 2- bis 3-mal die Länge einer Mehrfragmentfraktur empfohlen.
 
3.
Ungefähr die Hälfte der Plattenlöcher sollten frei bleiben.
 
4.
Auf jeder Fragmentseite sollten mindestens drei Schrauben möglichst bikortikal platziert sein. Einige Autoren empfehlen im Bereich der oberen Extremität vier Schrauben, aufgrund der erhöhten Torsionsbelastung (Bel 2019).
 
5.
Frakturnahe Schrauben vermindern die „working length“ und erhöhen die Konstruktsteifigkeit. Daher sollten diese möglichst entfernt der Fraktur gesetzt werden, um ein Plattenbruch oder das Entstehen einer Pseudarthrose zu vermeiden (Das 2020).
 
6.
Einfache Frakturen können rigider versorgt werden, wobei eine minimale Plattenlänge von 8- bis 10-mal der Frakturlänge und ein frakturnäheres, kompressives Besetzen der Platte erlaubt ist (Das 2020).
 
7.
Bikortikale Schrauben erzeugen mehr Halt als monokortikal besetzte Schrauben.
 
8.
Cerclagen sind hilfreich bei der Reposition. Eine doppelt gelegte Cerclage bietet mehr Stabilität als eine einfach gelegte. Eine reine Fixation mit Cerclagen ist insuffizient (Wahnert et al. 2011).
 
9.
Double Plating sollte insbesondere bei schlechter Knochenqualität oder eingeschränkten Fixierungsmöglichkeiten in Plattenlänge oder Schraubenanzahl erwogen werden. Hierbei zeigen 90° zueinander versetzte Platten die höchste Stabilität (Michel et al. 2020; Lodde et al. 2022). Im eigenen Vorgehen wird meist eine Doppelplattenostesynthese durchgeführt.
 
10.
Attachment plates oder Flügelplatten erlauben im Bereich des Prothesenschaftes das variable, winkelstabile Besetzen der anmodellierbaren Flügel am Schaft vorbei. Biomechanisch ist dies stabiler als Cerclagen oder monokortikalen Schrauben (Abb. 5) (Lenz et al. 2012; Lenz et al. 2014).
 
11.
Eine Kombination aus Großfragementplatte und Kleinfragmentschraube mit Unterlegschreibe ist möglich, um eine Fixierung um den Prothesenschaft herum zu erreichen (Abb. 6) (Seybold et al. 2011).
 
12.
Auto- und Allograft kann zur Defektüberbrückung verwendet werden. Autologe Spongiosa aus dem Beckenkamm oder mittels Reamer-irrigator-aspirator-System gewonnene Spongiosa aus dem Femurschaft können ebenso wie Strut-grafts verwendet werden. Biomechanisch gibt es hier keinen Überlegenheitsnachweis zur Fixierungsmethode oder Graftauswahl (Andersen et al. 2013; Thes et al. 2017; Chang et al. 2024).
 
In Ausnahmefällen können periprothetische Frakturen der Skapula (UCS I.14) operativ behandelt werden. Zu den Indikationen zählen eine insuffiziente Verankerung der Glenosphäre in der Cavitas glenoidalis, bei der neben der Schraubenosteosynthese auch eine Augmentation mit autologem Knochen durchgeführt werden kann. Meist bleibt in diesen Fällen aber nur der Wechsel auf eine Revisionsglenosphäre oder eine individuelle Prothesenversorgung. Eine Sonderentität stellt das „floating glenoid“ mit einer knöchernen Ablösung der Glenosphäre dar, welche ebenfalls einer Revision bedarf (Brahmbhatt und Otto 2024). Akromion und Spina-scapulae-Frakturen können mit einer direkten Osteosynthese fixiert werden (Stolberg-Stolberg et al. 2020). Hierzu gibt es drei kleine Fallserien, welche die Versorgung mittels Doppelplatte oder einfacher Plattenosteosynthese beschreiben. Die hohe Komplikationsrate und geringe klinische Aussagekraft der Fälle erlaubt keine generelle Empfehlung zum operativen Vorgehen (Nabergoj et al. 2021; Sussiek et al. 2021). Indikationen für eine Osteosynthese einer Skapulablattfraktur sind ausgeprägte Fragmentdislokation und Angulation sowie drohende Fragmentperforation nach intra- oder extrathroakal (Limb 2021).

Operative Techniken und praktische Aspekte der Revisionsendoprothetik

PpFxS sind in ca. 2 % der Fälle die Ursache für die Implantation einer Revisionsendoprothese, treten aber in ca. 12 % nach Revisionsendoprothesenimplantation auf (Ravi et al. 2021). Grundsätzlich muss bei einliegender anatomischer Schulterendoprothese der Frage nachgegangen werden, ob bei fehlender Integrität der Rotatorenmanschette der Wechsel auf eine inverse Prothese sinnvoll ist. Oben beschriebene diagnostische Abfolge ist äquivalent durchzuführen. In der Planung ist insbesondere zu berücksichtigen, ob eine Langschaftprothese genügend Halt im Schaft findet oder ob eine modulare Tumorendoprothese bei langstreckigen Knochendefekten sinnvoll ist (Abb. 7). Bei zementierten Prothesen kann die Zemententfernung außerdem zu relevanten Knochenverlust führen (Donegan und Galatz 2013). Insbesondere bei weit distal gelegenen Knochendefekten ist der Halt einer Langschaftprothese fraglich (Gohlke et al. 2020). In Ausnahmefällen ist der totale Humerusersatz mit bipolaren Gelenkersatz die einzige Möglichkeit zum Erhalt der Extremitätenfunktionalität. Hierbei sind sofern sinnvoll möglich Eggshell-Fragmente und funktionell bedeutende Weichteile an der Prothese zu fixieren (Gohlke et al. 2020). Das Belassen einer Sine-sine-Situation oder eines permanenten Spacers kann bei multimorbiden Patienten mit geringer Aussicht auf Wiedererlangen einer guten Funktionalität erwogen werden (Gauci et al. 2020; Holschen und Agneskirchner 2014).

Postoperative Nachbehandlung

Die Nachbehandlung von PpFxS ist dem intraoperativen Befund anzupassen und muss aufgrund individueller Begebenheiten häufig modifiziert werden. Es ist zu beachten, dass die Frakturkonsolidierung deutlich länger dauern kann. Angaben von 4–7 Monaten finden sich in der Literatur (Canton et al. 2019; Kobayashi et al. 2023). Nach Refixation des Tuberculum majus (UCS I.1 A1) wird die Lagerung im Schulterabduktionskissen in Außerrotation empfohlen. Bei stabiler Osteosynthese ist während der ersten 6 postoperativen Wochen eine passive Abduktion und Anteversion bis 90°, eine freie Außenrotation sowie eine Innenrotation bis 20° möglich. Nach klinisch-radiologischer Verlaufskontrolle kann dann die Bewegung freigegeben werden. Nach Refixation des Tuberculum minus (UCS I.1 A2) empfehlen die Autoren die Lagerung im Gilchrist Verband für 6 Wochen. Die passive Abduktion und Anteversion unter Vermeidung von Außenrotation und aktiver Innenrotation kann nach 4 Wochen auf 120° Abduktion, 120° Anteversion sowie 20° passive Innen- und Außenrotation gesteigert werden. Direkt postoperativ nach Osteosynthese des Schaftes bei PpFxS UCS I.1 B-D kann dem Patienten zur reinen Schmerzreduktion ein Gilchrist-Verband angeboten werden. Bei stabiler Fixierung kann direkt postoperativ mit der aktiven Abduktion und Anteversion bis 90° bei freier Rotation begonnen werden. Auch hier ist nach 6 Wochen und klinisch-radiologischer Verlaufskontrolle eine weitergehende Beübung möglich.

Ergebnisse konservativer und operativer Therapiemaßnahmen

Zu den häufigsten Komplikationen der konservativen Therapie gehören Malunion, Pseudarthrose, gleonohumerale Bewegungseinschränkungen und Drucknekrosen der Haut (Kobayashi et al. 2023). Kleine Fallserien beschreiben die erfolgreiche konservative Behandlung ausgewählter Patientengruppen: Ragusa et al. beobachteten 5 Patienten nach periprothetischer Humerusschaftfraktur über einen Zeitraum von 1 Jahr nach und beschreiben eine Anteversion von 83°, Abduktion von 65°, Frakturkonsolidierung in 4 Fällen und eine VAS von 3 (Ragusa et al. 2020). In einer retrospektiven Multicenter-Studie beobachteten Dukan et al. 9 Patienten mit einer schaftlosen Prothese und periprothetischen Fraktur über 2 Jahre nach und beschreiben keinen signifikanten Unterschied zu der Funktionalität vor der Fraktur (Dukan et al. 2024). Ältere Publikationen zeigen die Möglichkeit der konservativen Therapie auf, entsprechen in den Handlungsempfehlungen aber nicht mehr den heutigen Standards (Wright und Cofield 1995; Kumar et al. 2004; Campbell et al. 1998; Worland et al. 1999). Für die operative Therapie ist eine Erfolgsrate von 93 % beschrieben. 72 % der Patienten sind mit dem Behandlungsergebnis zufrieden mit ASES-, DASH und Constant-Scores signifikant verbessert zu der präoperativen und in 80 % vergleichbar mit der Funktionalität vor der Fraktur (Bauer et al. 2010; Mourkus et al. 2022). Postoperative Bewegungseinschränkungen war der häufigste Grund für unzufriedenstellende Behandlungsergebnisse (Kobayashi et al. 2023). Deutlich schlechter sind die klinischen Ergebnisse nach Implantation einer Revisionsendoprothese mit hohen Komplikationsraten und allenfalls befriedigenden Bewegungsausmaßen, ASES-Score und Bewältigung des Alltags (Bauer et al. 2010; Mourkus et al. 2022; Novi et al. 2021).

Komplikationen und Komplikationsmanagement

Die Komplikationsrate der konservativen Therapie von PpFxS ist hoch mit Konversionsraten von nahezu 50 % auf die operative Therapie innerhalb von 4 Monaten (Mourkus et al. 2022). Besonders Quer- und kurzstreckige Schrägfrakturen neigen sekundär zu dislozieren, während langstreckige Spiralfrakturen eine bessere Heilungschancen aufweisen (Steinmann und Cheung 2008). Durch die verlängerte Immobilisierung ergibt sich ein erhöhtes Risiko einer Schultersteife. Zu den häufigsten Komplikationen der operativen Therapie gehören Implantatlockerung, Infektion, Pseudarthrose (13 %) sowie peripher neurologische Schäden des N. axillaris oder N. radialis (6–25 %), was zu einer Rate an Reoperationen von 6 % führt (Kobayashi et al. 2023). Komplikationsraten von 29–39 % nach Revisionsendoprothese mit Reoperationsraten von bis zu 19 % heben die Komplexität der Revisionsendoprothetik am Humerus hervor. Die häufigsten Gründe hierfür sind Implantatversagen, Pseudarthrose und Infektion.
Besonders Quer- und kurzstreckige Schrägfrakturen neigen sekundär zu dislozieren.
Grundsätzlich beinhaltet das Komplikationsmanagement zunächst die Ursachensuche in Form der oben beschriebenen Diagnostik. Symptomatische Pseudarthrosen können mittels Stoßwellentherapie oder Pseudarthrosenresektion, Spongiosaanlagerung und Reosteosynthese behandelt werden (Stolberg-Stolberg et al. 2022). Implantatversagen müssen nach Infektausschluss mit einer stabileren Osteosynthese oder Revisionsendoprothese nach genanntem Schema therapiert werden. Septische Lockerungen machen meist den Prothesenausbau, das radikale Debridement und die zweizeitige Reimplantation notwendig. In schweren Fällen kann ein Spacer in situ verblieben oder der Patient mit einer Sine-sine-Situation belassen werden.
In Zukunft werden wir aufgrund der Demografie und der rapide steigenden Schulterendoprothesenimplantationszahl immer häufiger mit PpFxS zu tun haben. Primäres Ziel muss daher die Komplikationsprävention sein. Dazu gehört neben der Beachtung oben beschriebener Prinzipien auch die kritische Indikationsstellung zur primären Implantation. Eine besondere Rolle nimmt die Osteoporosetherapie ein (Katthagen et al. 2023). Weitere Forschung muss unbedingt auf dem Feld der Infektprävention sowie Implantatbiomechanik erfolgen. Des Weiteren können Custom-made-Prothese und 3D-Druck in komplizierten Fällen neue Lösungsansätze bieten.

Fazit für die Praxis

Zur sicheren Behandlung von periprothetischen Frakturen der Schulter gehört zunächst die sichere Beurteilung des Prothesensitzes, der Rotatorenmanschette sowie der Infektausschluss. Feste Prothesen können mit zahlreichen winkelstabilen Plattensystemen sowie Cerclagen, Flügelplatten, Doppelplatten und Grafts versorgt werden. Lockere Prothesen benötigen die Versorgung mit Langschaft- oder Tumorendoprothesen. Ziel ist es dem Patienten eine alltagsfähige Schulterfunktion und Schmerzfreiheit zu ermöglichen.
Literatur
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