Symptome
In der Regel anamnestisch nur milde
Blutungsneigung, die meistens erst bei Operationen oder Verletzungen auffallen. Objektivierbare Kriterien sind verlängerte
Blutungszeit, eventuell verminderte Faktor-VIII-Plasmakonzentration, beeinträchtigte Thrombozytenaggregation.
Während der Schwangerschaft steigen Konzentrationen von Faktor VIII und vWF an, deshalb geringer ausgeprägte
Blutungsneigung. Dennoch ist das Risiko einer peripartalen Hämorrhagie häufig erhöht, sodass ein peripartales Monitoring der vWF-Aktivität empfohlen wird. Besonders gefährdet sind schwangere Patientinnen mit Typ IIB und Typ III. Patientinnen mit Typ I entwickeln meist spontan eine suffiziente Blutgerinnung.
Der labordiagnostische Nachweis ist nicht immer zweifelsfrei möglich; die aPTT ist kein relevanter
Screeningtest, kann aber verlängert sein, wenn die Faktor VIII-Konzentration sekundär vermindert ist. Nur die
Blutungszeit kommt als unspezifischer Screeningtest in Frage. Spezifische Tests: Konzentration des vWF, Ristocetin-Kofaktor-Aktivität, Verhältnis vWF-Konzentration zu vWF-Aktivität, Kollagenbindung, Faktor VIII.
Da Faktoren wie Stress, Entzündungsreaktionen, hormonelle Einflüsse den individuellen vWF-Spiegel erhöhen können, kann ein von Willebrand-Syndrom in der Diagnostik übersehen werden. Ein Cut-off-Punkt für die Diagnostik ist nicht eindeutig bestimmbar. Reduziertes Verhältnis der vWF-Konzentration zur vWF-Aktivität weist auf das Vorliegen eines Typ II hin.
Anästhesierelevanz
Hämostaseologische Probleme im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen und invasiven Techniken aller Arten.