Während das dermale Kollagen
bei Erwachsenen zu 80–90 % aus Typ-I-Kollagen besteht, enthält die Dermis des Neugeborenen zu 50–60 % noch das „fetale“ Kollagen III. Dieses wird jedoch im Verlauf der ersten Lebenswochen rasch weitgehend durch Kollagen I ersetzt, sodass wie beim Erwachsenen das Verhältnis von Typ-I-:Typ-III-Kollagen bei 5–6:1 liegt. Der Elastingehalt
der Neugeborenenhaut ist im Verhältnis zur Erwachsenenhaut hingegen vermindert. Die Talgdrüsen sind bei Geburt voll ausgebildet; sie werden prä- und postnatal durch maternale
Steroidhormone stimuliert und gehen erst gegen Ende des ersten Lebensjahres in eine Ruhephase über, die bis zur
Pubertät anhält. Stimulierte (hyperplastische) Talgdrüsen
sind bei Neugeborenen insbesondere zentrofazial gut zu erkennen; sie werden häufig mit
Milien verwechselt. Die stimulierten Talgdrüsen sind besonders anfällig für eine Infektion mit lipophilen Hefen (
Pityrosporum ovale), die zur neonatalen zephalen Pustulose führen kann (Abschn.
4.4). Auch die etwa 3 Mio. ekkrinen Schweißdrüsen
sind bei Geburt vollständig entwickelt, ihre Dichte pro mm2 ist beim Neugeborenen somit höher ist als beim Erwachsenen. Die Fähigkeit zum thermalen Schwitzen ist beim Neugeborenen jedoch noch nicht ausgereift, das heißt die Induktionsschwelle zum Schwitzen ist signifikant höher als beim Erwachsenen. Die Höhe dieser Induktionsschwelle ist abhängig vom Gestationsalter. Bei Frühgeborenen besteht in den ersten Lebenstagen eine funktionelle Anhidrose. Die Fähigkeit, durch Vasokonstriktion die Wärmeabstrahlung zu vermindern, ist bei Neugeborenen noch nicht ausgereift, sodass sie besonders hypothermiegefährdet sind.