Weitere Viruserkrankungen in der Dermatologie
Virale Infektionen der Haut sind in jedem Alter häufig. In diesem Kapitel werden Pockenviren, Picornaviren, klassische Infektionserkrankungen und paravirale Infektionen besprochen. Während den echten Pocken bis auf den Bioterrorismus keine Bedeutung mehr zukommt, sollten bei Hautinfektionen auch an Kuhpocken (Orthopockenviren) sowie an die Parapockenvirusinfektionen von Melkerknoten und Orf gedacht werden. Die häufigste Pockenvirusinfektion ist Mollusca contagiosa (Parapockenviren), die im Kindesalter mit Atopie und im Erwachsenenalter mit Immunsuppression wie Aids assoziiert ist. Enteroviren und Parechoviren, die zu den Picornaviren zählen, lösen distinkte Exantheme wie die klassische und atypische Hand-Fuß-Mund-Erkrankung und das im Säuglingsalter charakteristische Humane Parechovirus-3-Exanthem aus. Während die meisten klassischen Exantheme im Kindesalter direkt auf die Infektion der Erreger zurückzuführen sind, sind paravirale Exantheme als Antwort des Immunsystems aufzufassen. Von diesen werden Papular-purpuric gloves and socks syndrome, Asymmetrisches periflexurales- und Unilaterales mediothorakales Exanthem sowie die eruptive Pseudoangiomatose und die eruptive Hypomelanose besprochen.