Akutes Lungenversagen (ARDS)
Das akute Lungenversagen, auch akutes respiratorisches Distress-Syndrom (ARDS, „acute respiratory distress syndrome“) genannt, wurde erstmalig 1967 beschrieben. Führendes Symptom ist ein akutes hypoxämisches Versagen der Atmung im Verlauf einer pulmonalen (primäres ARDS) oder extrapulmonalen Erkrankung (sekundäres ARDS). Nach der aktuellen Berlin-Definition der European Society of Intensive Care Medicine von 2012 liegt ein ARDS vor, wenn respiratorische Symptome innerhalb einer Woche nach bekanntem klinischen Ereignis neu auftreten oder sich verschlechtern. Zugleich sind in der radiologischen Bildgebung (Röntgen-Thorax oder CT-Thorax) bilaterale pulmonale Verschattungen nachzuweisen, die sich nicht ausschließlich durch Pleuraergüsse, Lungenkollaps oder Rundherde erklären lassen. Drei Schweregrade werden durch das Ausmaß der Oxygenierungsstörung unterschieden. Dabei ist der Oxygenierungsindex unter einem geringen positiven endexpiratorischen Beatmungsdruck maßgeblich.