Hodentumoren
Tumoren des Hodens sind relativ selten, jedoch bei jungen Männern im Alter von 20–40 Jahren die häufigste maligne Erkrankung. Keimzelltumoren sind mit 95 % die häufigsten Hodentumoren, sie stellen eine heterogene Gruppe von Neoplasien mit einzigartiger Biologie und klinischem Verhalten dar. Histologisch werden Keimzelltumoren in Seminome und Nichtseminome unterschieden. Üblicherweise imponiert klinisch eine schmerzlose Vergrößerung und Induration eines Hodens ggf. begleitet von einem Schweregefühl. In 20 % der Fälle bestehen Hodenschmerzen. Obligatorische Maßnahmen bei Verdacht auf einen Keimzelltumor sind eine generelle körperliche Untersuchung mit Palpation beider Hoden und der supraklavikulären Lymphknotenstationen, des Abdomens sowie der Brustdrüsen. Ferner ist eine Sonographie beider Hoden obligat. Um bestmögliche Heilungsraten zu erzielen und eine Unter- sowie Übertherapie zu vermeiden, sollte die Therapieplanung und -durchführung interdisziplinär (Urologie, internistische Onkologie, Radioonkologie) an spezialisierten Zentren erfolgen. Die Therapie erfolgt stadien- und risikoadaptiert analog UICC und IGCCCG.