Nierenbeteiligung bei Systemerkrankungen – Lupusnephritis
Die Lupusnephritis (LN) ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Organbeteiligungen des systemischen Lupus erythematodes (SLE). Durch Ablagerung von Immunkomplexen und Aktivierung des Immunsystems kommt es zur Nierenentzündung, v. a. in den ersten Jahren nach Diagnosestellung. Laborchemisch kann eine Proteinurie, ein aktives Sediment/Hämaturie oder ein GFR-Verlust auffällig sein. Die Diagnose wird mit einer Nierenbiopsie gesichert. Anhand der Histologie wird die LN in sechs Klassen (I–VI) eingeteilt, was prognostisch und für die Therapieplanung wichtig ist. Die Klassen III, IV und V sind therapiebestimmend und stellen die Indikation für eine Eskalation der immunsuppressiven Therapie. Konzeptionell kann die Behandlung dieser LN-Klassen in eine Induktions- und eine Erhaltungstherapie eingeteilt werden. Das Ansprechen auf die Behandlung erfolgt neben der Beurteilung der Klinik v. a. anhand der Proteinurie und einer Verbesserung/Stabilisierung der GFR.