Die Lärmschwerhörigkeit
ist seit Jahrzehnten eine der am häufigsten angezeigten bzw. anerkannten Berufskrankheiten wie die jährlichen Statistiken der DGUV belegen (
https://publikationen.dguv.de/zahlen-fakten/ueberblick/4803/geschaefts-und-rechnungsergebnisse-der-gewerblichen-berufsgenossenschaften-und-unfallversicherungstr?c=27). Um bei der Begutachtung eine möglichst einheitliche und gerechte Bewertung von Lärmschwerhörigkeit einschließlich der
Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) zu gewährleisten gibt die DGUV seit über 40 Jahren die Empfehlung für die Begutachtung der Lärmschwerhörigkeit (BK 2301) kurz „Königsteiner Empfehlung
“ heraus (
https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/2559). Diese Empfehlung (früher „Königsteiner Merkblatt“ genannt) wurde erstmals 1974 von führenden deutschen Audiologen erarbeitet. Auch an der Erstellung bzw. Überarbeitung der aktuellen Version (update 2020) waren in einem interdisziplinären Arbeitskreis wiederum u. a. die maßgeblichen Fachgesellschaften, Berufsverbände etc. der HNO-Heilkunde, die DGUV und ihre Kliniken, die Vereinigung deutscher staatlicher Gewerbeärzte, die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und viele andere beteiligt. Die Empfehlung gliedert sich in fünf Kapitel, wobei neben den rechtlichen Grundlagen vor allem die „Diagnostik“ und „Auswertung“ einschließlich aktueller Tabellen und Literaturhinweise für die Praxis der ärztlichen Begutachtung von Bedeutung sind. Anspruch der „Königsteiner Empfehlung“ ist es, den aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisstand und die aktuelle Rechtsprechung wiederzugeben (DGUV
2020).
Wegen der Schädigungen und Erkrankungen des Innenohres durch Lärmtraumata und deren gutachtliche Bewertung bzw. Relevanz für die BK 2301 wird auf den Beitrag von Mir-Salim „Krankheiten, Verletzungen von Hals, Nase und Ohren – Begutachtung“ in diesem Buch verwiesen. (Hinweis: An dieser Stelle ggf. eine Verlinkung zum Beitrag in der E-Reference einfügen)
Literatur
Vorwort zur sechsten Auflage der Königsteiner Empfehlung update 2020, herausgeben von der DGUV. Zugegriffen am 30.07.2024