Post- und Long-Covid – Begutachtung
Beim Post-Covid-Syndrom handelt es sich um ein junges Krankheitsbild, welches in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie aufgetreten ist. Die zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen sind bislang noch unzureichend bekannt. An Symptomen dominieren Fatigue, Dyspnoe, kognitive Störungen und Schmerzen unterschiedlicher Lokalisation. In der Regel ist eine multidisziplinäre Begutachtung erforderlich. Die Auswahl der Fachgebiete richtet sich nach den geklagten Symptomen. Dabei sind die Beweis- und Kausalitätsregeln des jeweiligen Rechtsgebietes zu beachten. Die Bewertung von Funktionsstörungen orientiert sich an den vorhandenen etablierten Tabellen zur Beurteilung von entsprechenden Funktionsstörungen anderer Ursache (z. B. Anosmie, hirnorganische Psychosyndrome). Da die meisten Symptome einen Decrescendo-Verlauf erwarten lassen, ist in der Regel bei Nachweis relevanter Funktionsstörungen eine Nachbegutachtung im Verlauf sinnvoll.