Kammerwinkeleingriffe bei Glaukom: Inzision, Abtragung und Disruption des Trabekelmaschenwerks von ab interno
Verfasst von: Nils A. Loewen
Dieses Kapitel behandelt mikroinvasive Glaukomoperationen (MIGS), die das Trabekelmaschenwerk (TM) ab interno inzidieren, abtragen oder perforieren, um den Abflusswiderstand des Kammerwassers zu senken und so den intraokulären Druck (IOD) zu reduzieren. Es werden verschiedene Techniken und Instrumente, wie die Goniotomie, das Trabektom, der Excimer-Laser (ELIOS), das TrabEx, das Kahook Dual Blade sowie Katheter- und Faden-gestützte Trabekulotomien, beschrieben und ihre jeweiligen Ansätze, Techniken und Ergebnisse diskutiert. Insgesamt können diese Verfahren den IOD um etwa 30 % senken und die Anzahl der drucksenkenden Medikamente um 1–2 reduzieren. Der Druck sinkt durch die Entfernung des TMs jedoch nicht, wie zu erwarten, auf den der Episkleralvenen, was auf einen zusätzlichen Abflusswiderstand stromabwärts des TMs hindeutet. Die Verfahren können gut mit einer Kataraktoperation kombiniert werden. Zukünftige Therapien könnten die nachgeschalteten Abflussstrukturen medikamentös dilatieren, um den Druck nach TM-Ablation weiter zu senken.
Unter den mikroinvasiven Glaukomoperationen (MIGS) stellt die Disruption und Ablation des Trabekelmaschenwerks (TM) ab interno einen attraktiven ersten Ansatz dar, damit die primäre Pathologie behoben wird – nämlich der erhöhte Abflusswiderstand, verursacht durch das juxtakanalikuläre TM (Grant 1963; Mäepea und Bill 1992) und das Endothel der Innenwand des Schlemm-Kanals (SC) (Johnson 2006). Das TM hat einen ungewöhnlichen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung in der Neuralleiste (Nelms und Labosky 2010), während der SC ein lymphatisches Gefäß ist (Kizhatil et al. 2014).
Diese Strukturen sind die Achillesferse der okulären Druckhomöostase, trotz ihrer bemerkenswert geringen Größe und scheinbar einfachen Funktion, mit winzigen Flüssigkeitsbewegungen von nicht mehr als 2,5 bis 3,0 Mikrolitern pro Minute (Acott et al. 2014). Beide sind für etwa 75 % des gesamten Abflusswiderstandes verantwortlich (Luntz und Livingston 1977; Johnson und Tschumper 1987; Francis et al. 2017). Auf der Ebene des TM können extrazelluläres Myocilin (Kwon und Tomarev 2011) und anderes extrazelluläres Matrixmaterial (Rohen et al. 1993; Tektas und Lütjen-Drecoll 2009) den Abfluss verringern. Bei einem Glaukom und mit zunehmendem Alter weisen sowohl der TM (Alvarado et al. 1981; Alvarado et al. 1984; Grierson und Howes 1987) und SC eine reduzierte Zellularität (Hamanaka et al. 2016), eine erhöhte Steifigkeit und eine geringere Neigung zur Porenbildung auf (Stamer et al. 2015).
Während dieses Abflusshindernis in der Vergangenheit meist durch konventionelle Glaukomoperationen (Trabekulektomien und epibulbäre Drainageimplantate oder „Tube Shunts“) umgangen wurde, haben die Fortschritte in der Mikrotechnik neue Instrumente für einen schonenderen und gleichzeitig schnelleren Ansatz bereitgestellt, der den physiologischen Abflussweg verbessert (Saheb und Ahmed 2012; Brandão und Grieshaber 2013; Esfandiari et al. 2017a, 2018b; Lavia et al. 2017). Diese neueren MIGS sollten in erster Linie die Lücke zwischen der medikamentösen Behandlung und den konventionellen Filteroperationen schließen, aber neuere Studien haben ihren Einsatz auch bei fortgeschrittenem Glaukom und weiteren Glaukomarten validiert (Bussel et al. 2015b; Kaplowitz und Loewen 2015; Akil et al. 2016; Kaplowitz et al. 2016; Ngai et al. 2016).
Die in diesem Kapitel besprochenen Techniken und Instrumente umfassen die trabekuläre Inzision bei der klassischen Goniotomie, die beim pädiatrischen Glaukom eingesetzt wird (Barkan 1936), die TM-Ablation mit dem Trabektom (Fallano et al. 2017) (NeoMedix, Inc., Tustin, Kalifornien, Vereinigte Staaten), die trabekuläre Exzision mit dem TrabEx (NeoMedix, Inc., Tustin, Kalifornien, Vereinigte Staaten) (Wang et al. 2017) oder dem Kahook Dual Blade (KDB, New World Medical, Rancho Cucamonga, Kalifornien, Vereinigte Staaten) (Berdahl et al. 2018) sowie die kreisförmige TM-Verdampfung durch Laser-Trabekulostomie mit einem Lichtleiter (ELT, ELIOS Vision, Los Angeles, Vereinigte Staaten) (Riesen et al. 2022) oder die Trabekulotomie einer stumpfen Disruption mit dem Tanito-Mikrohaken (Inami & Co. Ltd., Tokio, Japan) (Tanito et al. 2016), mit einem Katheter oder durch die Gonioskopie-unterstützte transluminale Trabekulotomie (GATT) (Grover et al. 2014).
Trabekuläre Inzision: Goniotomie
Ansatz und Geschichte
Die Goniotomie ist die früheste bekannte MIGS, die nur eine Goniolinse und ein Goniotomiemesser erfordert. Sie wurde von Otto Barkan im Jahr 1936 eingeführt (Barkan 1936) der das Verfahren als „Operation zur Linderung derjenigen Form des chronischen Glaukoms, die durch einen offenen Winkel und eine normale Tiefe der Vorderkammer gekennzeichnet ist“ definierte (Barkan 1938b). Er bezeichnete die Goniotomie schon damals als „Mikrochirurgie für chronisches einfaches Glaukom“ (Barkan 1938a). Zunächst wird eine lineare Inzision des TM und der Innenwand des SC angelegt, um eine direkte Verbindung zwischen der Vorderkammer und dem SC herzustellen. Wenn es möglich wäre, die Tiefe der Klinge genau zu beurteilen und beizubehalten, könnte das pädiatrische Glaukom möglicherweise behandelt werden, indem nur der TM und nicht die Innenwand des SC eingeschnitten wird, was als Substrat der hypothetischen (BMJ Publishing Group Ltd. BMA House et al. 1967; Anderson 1981) Barkan-Membran (Worst 1965). Eine Diskussion der Indikationen, Methoden, Ergebnisse usw. der Behandlung des pädiatrischen Glaukoms würde den Rahmen dieses Kapitels bei Weitem sprengen; die interessierte Leserschaft sollte ein Lehrbuch zu diesem Thema zurate ziehen (Bettin und Khaw 2017; Grajewski et al. 2018). Was folgt, ist eine kurze Beschreibung, weil der Prozess der Goniotomie einigen MIGS ähnlich ist.
Technik
Das traditionelle Goniotomiemesser hat eine flache Spitze wie eine Parazenteseklinge, die nach links und nach rechts schneiden kann und es ermöglicht, es direkt durch die klare Hornhaut einzubringen und es, ohne es umzudrehen, nach links und rechts entlang des TMs zu bewegen und dieses zu spalten. In erfahrenen Händen ist es möglich, den Eingriff ohne eine Vorderkammerinfusion („maintainer“) oder ein Viskoelastikum durchzuführen. Bei der traditionellen Goniotomie dreht die Assistenz das Auge zusätzlich entgegen der Schnittrichtung, sodass die Goniolinse gehalten werden und die Konzentration auf der Maximierung der Länge der Goniotomie liegen kann, ohne dass sich der Hornhautschnitt dabei öffnet, was zum Abfluss von Kammerwasser führen würde. Diese Vorgehensweise wurde durch historische Beschränkungen diktiert, die wiederverwendbare chirurgische Instrumente erforderten und keine Operationsmikroskope, Vorderkammerinfusion oder Viskoelastika kannten. Barkan führte die Goniotomie nicht nur ohne Mikroskop durch, sondern auch ohne Sedierung und typischerweise nur unter örtlicher Betäubung (Barkan 1948), was hohe Anforderungen an die Operateure stellte. Heutzutage ist der Eingriff einfacher dank Operationsmikroskop, heller koaxialer Beleuchtung und Einweg-Hohlnadeln oder Spül-Goniotomiemessern, die die Vorderkammer gut stellen. Eine mikrovitreoretinale (MVR) Klinge oder ein ähnliches Instrument kann ebenfalls bei Einsatz von Viskoelastikum verwendet werden (Girkin et al. 2012). Die Spitze des Goniotomiemessers wird mittig in das TM eingeführt und dieses um 120–180° entweder nur eingeritzt oder auch ganz durchtrennt (Yanoff und Duker 2013) (Abb. 1). Dabei darf man die Außenwand nicht durch zu tiefes Eindringen verletzen.
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Wenn ein Viskoelastikum bevorzugt wird, sollte ausschließlich 2 % Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) verwendet werden, wie es bei implantierbaren Collamer-Linsen (ICLs, phake Linsen) üblich ist. Es ist von größter Bedeutung, hochvisköse oder hyaluronsäurehaltige Viskoelastika strikt zu vermeiden, da diese den osmotischen Gradienten zu den subkapsulären Linsenepithelzellen derart verändern, dass diese während des Eingriffs unter Viskoelastika relativ dehydrieren und dann beim Absaugen schlagartig rehydrieren, was zu einer anterioren subkapsulären Trübung führt. Obwohl sich diese im Verlauf von Tagen oder Wochen zurückbilden kann, verursacht sie häufig Vakuolen und Lichtstreuung.
Ergebnisse
Barkan operierte 76 Augen und erzielte in 87 % der Fälle einen Erfolg (intraokulärer Druck [IOD] ≤ 21 mmHg nach 3 Monaten) mit einer Reoperationsrate von 29 % über einen durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 4 Jahren (Barkan 1948). Aufgrund ihrer Wirksamkeit und der geringen Komplikationsrate ist sie nach wie vor eine der am häufigsten angewandten chirurgischen Methoden bei kongenitalem Glaukom (Chen et al. 2014) insbesondere bei jüngeren Patienten, von denen man annimmt, dass sie eine aggressivere Fibroseneigung haben (Skuta und Parrish 1987; Molteno et al. 2003) Die Goniotomie wurde auch beim juvenilen Offenwinkelglaukom (JOAG) (Yeung und Walton 2010), uveitischem Glaukom (Freedman et al. 2002), steroidinduziertem Glaukom (Choi und Walton 2015), Sturge-Weber-Syndrom (Olsen et al. 1998) und Aniridie-Glaukom (Chen und Walton1999; Swanner et al. 2004) eingesetzt.
Schlussfolgerung
Die Goniotomie ist ein Verfahren zur Behandlung des kongenitalen und infantilen Glaukom (Shaffer 1982). Bei diesen jungen Patienten ist der Sklerasporn recht elastisch und das Goniotomiemesser bewirkt „eine sofortige Abwärtsbewegung der Iriswurzel und das Auftreten des Schlemmschen Kanals“ (Moller 1977). Intraoperativ, gonioskopisch ist diese Veränderung beeindruckend und kann einer Zyklodialyse verblüffend ähnlich sehen, wenn der Eingriff mit einem soliden Infusionsdruck durchgeführt wird, z. B. wenn man eine irrigierende Nadel für die Goniotomie benutzt. Durch das posteriore Absinken des Sklerasporns werden die vordere und die hintere Lippe des TM auseinandergehalten. Der Sklerasporn ist bei erwachsenen Patienten jedoch starrer und kann eine Wiederannäherung und Schließen oder Einrollen des halbierten TM bewirken, wie es nach einer mechanischen Unterbrechung des TM durch Trabekulotomie vermutet wurde (Luntz und Livingston 1977; Tsutsui et al. 2021). Es gibt allerdings nur wenige Studien, die die Goniotomie bei Erwachsenen untersuchen. Um sie effektiver zu machen, führte Scheie jedoch die Goniopunktur (in der Literatur auch „Goniopunktion“) ein, die das Ergebnis einer versehentlichen Perforation der Sklera mit Bildung eines Filterbläschens ist. Seine Erfolgsquote lag bei 52 % für die Goniopunktur, 57 % für die Goniotomie und 76 % bei der Kombination beider Verfahren (Scheie 1961).
Trabekuläre Ablation und Exzision: Trabektom, TrabEx, Kahook Dual Blade und andere
Das Entfernen von TM durch Ablation oder Exzision wird auch als Ab-interno-Trabekulektomie (AIT) bezeichnet. Anders als bei der Inzision, die oben beschrieben wurde, wird bei der AIT ein längerer TM-Streifen entfernt. Mit etwas Übung kann zum Beispiel bis zu 180° nasales TM mit dem Trabektom abladiert werden (Fallano et al. 2017). Erfahrungsgemäß ist es etwas weniger bei der TM-Exzision durch TrabEx und Kahook Dual Blade (KDB), da die Entfernung des TM-Streifens einen steileren Winkel benötigt, als an den Enden einer 180-Grad-Trabektom-Ablation möglich. Im Folgenden werden die verschiedenen Modalitäten der Ablation und Exzision besprochen.
Trabektom: TM-Ablation mit Hochfrequenz-Plasma
Ansatz
Das Trabektom (eingedeutschte Schreibweise von englisch „trabectome“) ist das Resultat einer Anschubfinanzierung durch ein Stipendium des US National Institute of Health (NIH; R44-EY015037; Small Business Innovation Research [SBIR]). Es wurde vor rund 20 Jahren von Baerveldt und Chuck beschrieben (Baerveldt und Chuck 2005) und am 9. Februar 2004 von der FDA für die Behandlung des Glaukoms bei Erwachsenen und Kindern zugelassen (Administration 2012). Es handelt sich um die Weiterentwicklung eines mechanischen Goniektomieinstruments mit Doppelklinge (Baerveldt und Chuck 2005). Es besteht aus einem 19,5-Gauge-Handstück mit bipolaren Elektroden an der Spitze, die mit 550 kHz und einer Leistung von 0,8 bis 1,2 W arbeiten, um eine ca. 50 μm große Plasmablase zu erzeugen, die das TM und die Außenwand des SC molekularisiert. Plasma besteht aus ionisierten Gasen und wird auch als der vierte Aggregatzustand bezeichnet, der mit extrem hohen Temperaturen einhergehen kann. Zum Beispiel erreicht Plasma im Inneren von Sternen 15 Mio. Grad Celsius. Hier ist es jedoch ein Beispiel von kaltem Plasma in der Medizin, das normalerweise zwischen 40 und 60 C liegt und nur zu einer Erwärmung der Außenwand des SCs um 1,2 Grad Celsius führt. Daher findet hier keine thermische Kauterisierung statt.
Ein wesentliches Merkmal des Handstücks ist die Fußplatte, die das TM anhebt und leicht streckt, um es für die Ablation zu positionieren (Abb. 2) (Francis et al. 2006). Das TM kann dann ohne Widerstand abgesaugt werden (Kaplowitz et al. 2014; Fallano et al. 2017). Die aktive Spülung und Aspiration formen und stabilisieren die Vorderkammer. Die einzelnen Schritte der Spülung, Aspiration und Ablation werden mit dem Pedal gesteuert. Die kontinuierliche Spülung kann über einen Schalter am Sockel des Pedals aktiviert werden. Bei der ersten Betätigung des Pedals wird die Spülung gestartet, gefolgt von der Aspiration, die vier einstellbare peristaltische Pumpgeschwindigkeitsstufen hat. Die höchste Geschwindigkeit liegt bei 10 ml/Minute auf Stufe 4. Normalerweise wird Stufe 4 verwendet. Wird das Pedal weiter durchgedrückt, startet die Ablation und ein Ton wird hörbar, der diesen Modus bestätigt.
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Da für das Trabektom von allen in diesem Kapitel beschriebenen OPs die meisten Daten über Erwachsene vorliegen und viele der Geräte einen ähnlichen Aufbau haben, werden die perioperative Versorgung und die ersten chirurgischen Schritte nur hier ausführlicher erläutert.
Technik
Ähnlich wie bei der Kataraktchirurgie sitzt der Behandelnde temporal. Ein Rechtshänder legt eine linksseitige Parazentese an, appliziert intrakamerales Lidocain und setzt einen temporalen 1,7 mm langen Hornhautschnitt. Dieser Schnitt befindet sich ca. 2 mm anterior des Limbus, also weiter anterior als bei der Kataraktchirurgie oder der traditionellen Goniotomie. Er verläuft parallel zur Iris und ist an der Innenseite leicht erweitert, um Hornhautfalten zu vermeiden, wenn das Instrument entlang des Ablationsbogens nach links und rechts bewegt wird. Da aktiv gespült und abgesaugt wird, ist kein Viskoelastikum erforderlich. Von Viskoelastika wird abgeraten, da sie die gonioskopische Sicht in den Kammerwinkel durch unterschiedliche optische Grenzflächen verzerren und zusätzlich zur Karbonisierung und Schwächung der Elektroden führen können. Der Kopf des Betroffenen wird um bis zu 45° vom Behandelnden weggedreht, während das Mikroskop in etwa um den gleichen Betrag zum Behandelnden hin gekippt wird. Für die Gonioskopie wird eine modifizierte Swan-Jacob-Goniolinse (Ocular Instruments, Bellevue, WA) benutzt. Sie ist proximal flach abgeschrägt und erlaubt, das Trabektom im Schnitt sicher dagegen zu lehnen.
Durch Druck auf die posteriore Lippe des Hornhautschnitts kann man kontrolliert Kammerwasser ablassen, um eine temporäre Hypotonie auszulösen, die einen Reflux von venösem Blut in den SC verursacht. Das hilft, das TM auch bei nicht pigmentiertem Kammerwinkel sicher zu identifizieren, und verringert das Risiko, versehentlich das Ziliarkörperband anstelle des TMs zu abladieren.
Das Perforieren des TMs und Eindringen in den SC ist am einfachsten, wenn unter direkter Sicht die Spitze des Instruments nach links und 45° Richtung Hornhaut gedreht ist. Dies gelingt leichter, wenn das Trabektom nicht direkt gegenüber dem Hornhautschnitt, sondern leicht nach links versetzt in den SC eingesetzt wird, da dies den Winkel bei Kontakt mit dem TM verbessert. Danach wird die Spitze des Trabektoms parallel zum Kanal bewegt. Wenn sie richtig eingeführt wird, bewegt sie sich ohne nennenswerten Widerstand. Man sollte es vermeiden, während der Ablation nach außen gegen die Außenwand zu drücken, um das Endothel und die Kollektorkanalöffnungen nicht zu schädigen.
Die ersten 60° können kontinuierlich, ohne Mühe abgetragen werden. Weitere 30° können durch eine progressive Supination des rechten Handgelenks und eine Drehung der Gonioskopielinse gegen den Uhrzeigersinn in Richtung der Ablation erreicht werden. Die Spitze wird dann aus dem SC zurückgezogen und um 180° gedreht. Die Rotation erfolgt dabei nach unten Richtung Iris, um zu vermeiden, dass sie die Hornhaut beschädigt. Die Spitze des Trabektoms wird dann wieder am Anfang der Ablation in die SC eingeführt, zeigt nun aber in die entgegengesetzte Richtung nach rechts. Die Ablation wird in die entgegengesetzte Richtung fortgesetzt. Mit etwas Übung können insgesamt 180° TM durch eine einzige Hornhautinzision abgetragen werden. Letztendlich kann dies den Zugang zu bis zu 240° der Kollektorkanäle ermöglichen, da der Abfluss ca. 30° über die Ablationsendpunkte hinausgeht (Parikh et al. 2016b).
Das typische Tropfschema ist dem nach Phakoemulsifikation gleich und besteht aus intrakameralem Cefuroxim am Ende der OP (oder alternativ einem Fluorchinolon-Antibiotikum der vierten Generation viermal täglich für eine Woche) sowie Kortikosteroidaugentropfen für mindestens 2 Wochen. Die Glaukomtropfen können in der Regel nach der Operation abgesetzt werden.
Obwohl die Trabektomoperation bei Steroid-induziertem Glaukom sehr wirksam ist (Dang et al. 2016b), sind einige Patienten trotz Abtragung des TMs steroidempfindlich. Daher sollten standardmäßig angewandte Steroidaugentropfen (z. B. Prednisolon) nur relativ kurz eingesetzt und subkonjunktivale Depotsteroide (z. B. Triamcinolon) vermieden werden. Einige Chirurgen bevorzugen Loteprednol oder nicht steroidale antiphlogistische Augentropfen. Das Ausmaß der Entzündung nach einer Trabektomoperation ist im Vergleich zu einer alleinigen Kataraktoperation relativ gering, sodass die Behandlung schnell reduziert werden kann. Es wird oft über Pilocarpin 1–2 % viermal täglich berichtet, aber eine Studie, die die Wirksamkeit in 187 Patienten analysierte, ergab, dass Pilocarpin das Ergebnis nicht beeinflusste (Esfandiari et al. 2018a).
Ergebnisse
Ursprünglich wurde das Trabektom nur für den Einsatz bei Augen mit Offenwinkelglaukom entwickelt, um das TM leicht und atraumatisch zu entfernen (Francis et al. 2006). Spätere Studien zeigten seine Sicherheit und Wirksamkeit bei einer Vielzahl von Glaukomen, einschließlich Pseudoexfoliation (Jordan et al. 2013), uveitischem (Jordan et al. 2013), pigment- (Akil et al. 2016) sowie steroidinduziertem (Dang et al. 2016b) und Winkelblockglaukom (Bussel et al. 2015). Das Trabektom kann auch bei Augen eingesetzt werden, bei denen Tube Shunts oder die traditionelle Trabekulektomie versagt haben (Bussel et al. 2015a; Mosaed et al. 2015). Überraschenderweise sind die Ergebnisse bei Augen mit engem Kammerwinkel ähnlich wie bei offenem Kammerwinkel und in diesen Gruppen unabhängig von einer Kataraktoperation in der gleichen Sitzung. Das heißt, dass phake Augen mit engem Kammerwinkel, die phak bleiben, gleiche Ergebnisse zeigen, wie Augen mit weitem Kammerwinkel, die phak bleiben, bei denen die tiefere Vorderkammer des pseudophaken Auges also keine messbaren Vorteile zu haben scheint (Bussel et al. 2015).
Ein fortgeschrittenes Glaukom stellt keine absolute Kontraindikation dar, da bei schwereren Glaukomen im Durchschnitt eine stärkere Senkung des IODs auftritt (Dang et al. 2016a; Loewen et al. 2016; Roy et al. 2017). Dies könnte daran liegen, dass bei schwerem Glaukom der Abflusswiderstand, der durch ein schwer erkranktes TM verursacht wird, höher ist, als z. B. bei okulärer Hypertension oder frühem Glaukom.
Der erreichbare postoperative Druck wird durch den weiter stromabwärts gelegenen Widerstand bestimmt, also der Summe des Widerstandes der Kollektorkanäle, des intraskleralen Plexus und der Episkleralvenen. Der genaue Ort des Widerstandes ist unbekannt. Im gesunden Auge kann man zeigen, dass eine pharmakologische Dilatation der Kollektorkanäle zu einer Drucksenkung führt (Waxman et al. 2018b; Chen et al. 2020). Obwohl die theoretische Untergrenze für den postoperativen IOD bei einem Episkleralvenendruck (EVP) von etwa 8 mmHg liegt und nach TM-Ablation erreicht werden müsste, beträgt der durchschnittliche postoperative IOD etwa 16 mmHg, während gleichzeitig der Medikamentenverbrauch um ein Medikament gesenkt wird (Kaplowitz et al. 2016). Diese IOD-Senkung entspricht ca. 30 %.
Wenn der IOD bei Normaldruckglaukom nahe oder unter diesem Druck liegt, sind postoperativ oftmals zusätzliche Tropfen erforderlich, um das gewünschte Druckziel zu erreichen. Eine Trabektomoperation kann in dieser Situation dennoch nützlich sein, da der zusätzliche Abflusswiderstand in Form des TMs auch hier entfernt wird und auch die nächtlichen IOD-Spitzen reduziert werden, die oftmals deutlich größer als 16 mmHg sind (Loewen et al. 2010; Aptel et al. 2016).
Im Falle eines Sekundärglaukoms, mit einem erhöhten Episkleralvenendruck als Ursache des Glaukoms, ist das Trabektom keine gute Wahl, da der venöse Rückstau zu einer schlechten Druckreduktion oder zu vermehrtem Hyphäma führen kann.
Eine aktive Neovaskularisierung des Kammerwinkels beim Neovaskularisationsglaukom gilt als absolute Kontraindikation, da typischerweise auch die Außenwand des SCs und die Kollektorkanäle verlegt sind.
Die häufigste postoperative Beobachtung ist ein diffuses Mikrohyphäma, das bei fast allen Behandelten zu einem gewissen Grad auftritt, und ein normales Hyphäma, das 16 bis 45 % betrifft (Kaplowitz et al. 2016). Ein Hyphäma deutet auf einen offenen Ausflusstrakt hin und sollte daher nicht als Komplikation angesehen werden. Ist der Druck dadurch temporär erhöht, sollten drucksenkende Augentropfen angesetzt werden. Auswaschen ist jedoch auch bei mittelgroßem Hyphäma nicht ratsam, da dies fast immer zu einer Nachblutung führt. Die Inzidenz von spätem Hyphäma, das 2 Monate bis 2 Jahre später auftritt, beträgt 5 % und kann z. B. durch längere Inversion wie bei Handstand oder auch nur Bücken ausgelöst werden (Esfandiari et al. 2019a). Periphere anteriore Synechien (PAS) sind die zweithäufigste postoperative Veränderung, die bei 24 % der Patienten gesehen wird, scheinen aber kein Risikofaktor für ein Scheitern der Drucksenkung zu sein (Minckler et al. 2006). Vorübergehende IOD-Spitzen über 10 mmHg wurden in 4–10 % der Fälle beobachtet (Francis und Winarko 2012; Ting et al. 2012). Im Gegensatz zur Trabekulektomie oder zu Tube Shunts wird die Trabektomoperation nicht mit einem Fortschreiten der Katarakt in Verbindung gebracht (Kaplowitz et al. 2016; Esfandiari et al. 2017a, 2018b). Schwerwiegende Komplikationen, wie bei einer Endophthalmitis und der Netzhautablösung, sind selten und treten mit einer ähnlichen Rate wie bei Kataraktoperationen auf (Kaplowitz et al. 2016).
In den meisten Trabektomstudien wurde der IOD als wichtigstes Erfolgskriterium verwendet. Diese Erfolgskriterien basierten auf der TVT-Studie (Gedde et al. 2005) und umfassten einen IOD ≤ 21 mmHg, eine Senkung von 20 % gegenüber dem Ausgangswert und Abwesenheit einer erneuten Glaukomoperation. Die einzige randomisierte kontrollierte Studie, in der das Trabektom mit der Trabekulektomie verglichen wurde, wurde vom Data Safety Monitoring Committee abgebrochen, da der IOD bei beiden ähnlich stark gesenkt und die Empfehlung einer Trabekulektomie daher als problematisch gesehen wurde (Ting et al. 2018). Die Analyse einer Datenbank zur Überwachung nach Markteinführung („Post Market Surveillance“ [PMS] oder „Post-Market Clinical Follow-up“ [PMCF]), die zur Zertifizierung von Chirurg:innen verwendet wurde, ergab 7,5 Jahre nach der Operation eine Senkung des IODs um 26 %, eine Senkung der Glaukomtropfen von 2,6 auf 1,6 und eine Erfolgsrate von 60 % (Mosaed 2014). Dies ist bemerkenswert, da die Datenbank die ersten 20 Operationen von Trabektomchirurg:innen enthält, die sich noch in der Lernphase befanden und nach der die Ergebnisse deutlich besser waren (Dang et al. 2017). Andere Studien zeigten eine Senkung des IODs um ca. 35 % auf einen Endwert von etwa 16 mmHg (Kaplowitz et al. 2016; Chow et al. 2017; Esfandiari et al. 2019a). Die Fünfjahresdaten aus einem OP-Zentrum mit erfahrenen Trabektomchirurg:innen ergaben eine höhere Erfolgsrate von 68 % (Esfandiari et al. 2019a).
Der größte Risikofaktor für eine unzureichende Drucksenkung ist ein präoperativer Druck, der so niedrig ist, dass er dem theoretisch erreichbaren Druck bereits nahe ist (Tab. 1) (Kaplowitz et al. 2016; Okeke et al. 2017). Jüngere Behandelte haben ebenfalls ein höheres Risiko für ein Therapieversagen (Jea et al. 2012; Kaplowitz et al. 2016). Ein prädiktiver, präoperativer IOD-Rechner (Neiweem et al. 2016) stimmte mit diesen Ergebnissen überein und zeigte im Umkehrschluss, dass ein höherer Ausgangsdruck, ein höheres Alter, mehr Glaukomtropfen (Neiweem et al. 2016) und das Vorhandensein eines sekundären Offenwinkelglaukoms (insbesondere eines Pseudoexfoliationsglaukoms (Ahuja et al. 2013; Jordan et al. 2013; Widder et al. 2014; Okeke et al. 2017; Esfandiari et al. 2019a)) eine stärkere Senkung des IODs begünstigten.
Tab. 1
Prädiktive Parameter für den Behandlungserfolg mittels Trabektom
Variabel
Effekt
Kommentar
Grundlinien-IOP
Ein höherer Ausgangsdruck ist mit einer stärkeren Senkung des IODs verbunden (Minckler et al. 2008; Void 2010; Neiweem et al. 2016) (Kaplowitz et al. 2016; Okeke et al. 2017) in allen Studien außer einer (Tojo et al. 2017)
Widersprüchliche Ergebnisse: von einem erhöhten Risiko des Scheiterns (Tojo et al. 2017) bis neutral (Vold und Dustin 2010; Baser et al. 2018) bis vorteilhaft bei pigmentärem Glaukom (Klamann et al. 2014)
Die kumulative 1-Jahres-Erfolgswahrscheinlichkeit betrug 81 % bei AIT und 87 % bei Phaco-AIT nach fehlgeschlagener Trabekulektomie, p > 0,05
Eine dickere Hornhaut scheint mit einem höheren Versagensrisiko verbunden zu sein (Waxman et al. 2018a, b). Ihre biomechanischen Eigenschaften spiegeln sich in anderen Bereichen des Auges wider, wie in der Lamina cribrosa (Kotecha et al. 2006), und korrelieren scheinbar mit noch unbekannten Faktoren im proximalen Ausflusstrakt, was sich hier als Nachteil bei der Drucksenkung bemerkbar macht. Eine hohe Achslänge beeinflusst das Ergebnis von Trabektom-OPs nicht (Esfandiari et al. 2019a) obwohl eine hohe Achslänge ein Risikofaktor für Komplikationen bei filtrierenden OPs ist (Lavia et al. 2017). Die Tatsache, dass das Trabektom bei hoher Achslänge genauso gut wie bei durchschnittlichen Augen funktioniert, ist erfreulich, da es eine benötigte Option für myope und hochmyope Patienten darstellt. Ein Nachteil ist jedoch, dass es in myopen Augen aufgrund der hohen Mobilität des Irislinsendiaphragmas und der dünnen Sklera zu Druckschwankungen unmittelbar nach der OP kommen kann, was den Rückfluss von episkleralem Blut in den abladierten Kanal und die Vorderkammer begünstigt, zum Teil mit ausgeprägtem Hyphäma. Dies ist weniger der Fall bei der Excimer-Laser-Trabekulostomie (ELIOS-ELT).
Augen mit offenem Kammerwinkel (Neiweem et al. 2016; Parikh et al. 2016a) erfahren eine fast identische Drucksenkung wie Augen mit sehr engem Winkel (Bussel et al. 2015b), überraschenderweise unabhängig davon, ob mit oder ohne Katarakt-OP kombiniert wurde, was der allgemeinen Annahme widerspricht, dass ein enger Kammerwinkel bei Trabektom-OP kontraindiziert sei oder durch die Entfernung der Linse „mehr Platz“ geschaffen werden müsse.
Es wurde spekuliert, dass die Descemetisierung des Winkels (Stewart et al. 2010) oder ein distaler Abflusswiderstand (McDonnell et al. 2018; Waxman et al. 2018b) die Ursache für das Scheitern nach einem Trabektomeingriff ist, aber diese Theorie ist nicht bewiesen. Die Trabektomoperation kann mit anderen Glaukomverfahren kombiniert werden, zum Beispiel mit epibulbären Drainageimplantaten, wie dem Ahmed (Esfandiari et al. 2018c) (New World Medical, Rancho Cucamonga, Kalifornien, Vereinigte Staaten) oder Baerveldt (Esfandiari et al. 2020b) (Abbott Medical, Lake Bluff, Illinois, Vereinigte Staaten), um den IOD, die Anzahl der Tropfen und das Risiko für das Auftreten einer hypertensiven Phase zu senken und um die Notwendigkeit einer Tube-Ligatur bei Baerveldt-Implantat zu senken (Esfandiari et al. 2020b). Propensity-Score-gematchte Vergleiche von Trabektom mit Ahmed- (Esfandiari et al. 2018d) und Baerveldt-Implantat (Kostanyan et al. 2017) mit sehr ähnliche Patientengruppen ergaben, dass Trabektompbehandelte weniger Komplikationen und einen niedrigeren IOD aufwiesen sowie weniger Medikamente benötigten als Ahmed- bzw. Baerveldt-Behandelte. Eine Studie, in der ein Trabektom mit einem TM-Bypass-Stent (TMB) bei relativ niedrigem Ausgangsdruck verglichen wurde (Esfandiari et al. 2019b), ergab, dass der durchschnittliche IOD nach einem Stent nach 6 Monaten sogar anstieg, hingegen bei Trabektombehandelten eine Senkung des IODs zu verzeichnen war. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass TMB-Stents zur Fibrose (Capitena Young et al. 2018) und zu einer Biofilmablagerung im Lumen führen können (Shah et al. 2018). Ein IOD-Anstieg nach 6 Monaten wurde auch bei TMB-Stents der zweiten Generation (iStent inject) im Vergleich zu gematchten Trabektombehandelten gesehen.
Schlussfolgerung
Die Ab-interno-Trabekulektomie mit dem Trabektom hat sich als eine technisch anspruchsvolle MIGS etabliert, die durch eine 15-jährige Erfahrung bezüglich Sicherheit und Effektivität überzeugt. Diese Technik ermöglicht eine Trabekelmaschenwerkablation von bis zu 180° über einen Hornhautschnitt. Laut einer Metaanalyse konnte der IOD im Durchschnitt um 36 % auf einen mittleren Wert von 16 mmHg reduziert werden (Kaplowitz et al. 2016). Wird das Trabektom mit einer Katarakt-OP kombiniert, ist die Drucksenkung gleich der ohne Katarakt-OP (Neiweem et al. 2016; Parikh et al. 2016a). In einer Vergleichsstudie wurde eine stärkere Senkung des IODs mit Trabektom im Vergleich zu einem einzelnen TMB-Stent festgestellt (Esfandiari et al. 2019b). Ein Trabektom kann bei den meisten Augen angewendet werden, unabhängig vom Schweregrad des Glaukoms (Dang et al. 2016a; Loewen et al. 2016; Roy et al. 2017), vorherigen Glaukomoperationen (Bussel et al. 2015a; Mosaed et al. 2015) oder dem Grad der Kammerwinkelöffnung (Bussel et al. 2015b). Das Verfahren lässt sich schnell und einfach erlernen (Dang et al. 2017; Fallano et al. 2017; Wang et al. 2017). Neben dem primären Abflusswiderstand kann auch der distale Abflusswiderstand im Auge eine Rolle beim Glaukom spielen. Ein Trabektomeingriff kann diesen Widerstand nicht direkt beeinflussen, aber es gibt Hinweise darauf, dass die distalen Abflussstrukturen auf Medikamente wie Stickstoffmonoxid-Donoren oder Rho-Kinase-Inhibitoren (wie Netarsudil) reagieren können (Waxman et al. 2018b; Chen et al. 2020).
ELIOS – TM-Ablation durch Excimer-Laser
Ansatz
Lasersonden können große zirkuläre TM- und SC-Ablationseffekte erzeugen, die sich über die gesamte Breite des TMs erstrecken (Abb. 1). Ein wichtiger Unterschied zur TM-Exzision (Trabektom, KDB), Inzision (Goniotomie) und Aufreißung (Disruption des TMs mit Katheter, Sonden oder Instrumenten) ist, dass die Aufhängungen der Kollektorkanalklappen intakt bleiben. Diese sind Teil eines vor Kurzem identifizierten oszillatorischen Pumpmechanismus (Johnstone et al. 2021). Theoretisch wird dadurch die normale Anatomie bewahrt und die Klappen bleiben weiterhin offen (Abb. 2). Im Gegensatz dazu geht die Aufhängung durch Exzision, Inzision und Disruption verloren.
Technik
Bereits 1973 berichtete Krasnov über die laserunterstützte Trabekulostomie (Krasnov 1973), aber die ersten Versuche waren wenig erfolgreich (Ticho und Zauberman 1976; Melamed et al. 1985). Berlin beschrieb den Excimer-Laser als eine Methode, um 400-nm-Skleraperforationen von ab interno mit einem Endoskop anzulegen. Ein Endoskop ist größer als der moderne Lichtleiter des ELIOS-Verfahrens (s. u.), da es eine Optik mit Kamera, Ziellaser und Behandlungslaser enthält (ähnlich der Endozyklophotokoagulationssonde). Berlin wollte damit eine neue filtrierende Operation einführen und führte diese zunächst in vivo in Hasen und ex vivo in humanen Spenderaugen durch (Berlin et al. 1987). Später wurden sowohl Erbium-dotierte Yttrium-Aluminium-Granat (Nd:YAG)-Laser (Er:YAG, Sklerotom 2.9, Endognost, Schwing, Deutschland) als auch Excimer-Laser (AIDA, TUI-Laser, München, Deutschland) verwendet, um nur das TM über 210 μm zu abladieren. Dabei werden bei dem momentan erhältlichen ELIOS-ELT-System (ELIOS Vision, Los Angeles, Kalifornien) ein 308-nm-Xenonchlorid-Excimer-Laser mit einem Glasfaser-System eingesetzt (Durr et al. 2020).
ELIOS (Excimer-Laser-Trabekulostomie) ist ein minimalinvasiver Glaukomeingriff, der den primären Abflusswiderstand im Auge reduziert. Dabei wird ein Excimer-Laser eingesetzt, um Mikrokanäle durch das Trabekelmaschenwerk in den SC zu erzeugen.
Unter gonioskopischer Führung wird die Spitze der Lasersonde in direkten Kontakt mit dem TM gebracht (Wilmsmeyer et al. 2006; Babighian et al. 2010). Mit dem Er:YAG-Laser, der nicht mehr kommerziell erhältlich ist, wurden 18 Pulse von 16 mJ für 160 Mikrosekunden appliziert (Feltgen et al. 2003). Mit dem Excimer-Laser werden 20 Pulse pro Spot mit einer Größe von 200 μm aufgebracht und jeweils 10 TM-Eröffnungen entlang der nasalen Zirkumferenz pro Behandlung geschaffen (Abb. 3) (Wilmsmeyer et al. 2006). Der Rückfluss von venösem Blut aus dem SC bestätigt die erfolgreiche Penetration.
Ergebnisse
Berlin (Berlin et al. 2022) berichtete über eine retrospektive ELIOS-Studie mit 164 Augen. 90 Patienten wurden nur mit ELIOS-ELT behandelt und 74 mit ELIOS-ELT und Phakoemulsifikation. Der IOD sank von 22,2 ± 7,0 mmHg auf 16,8 ± 5,2 mmHg nach einem Jahr (n = 69) in der ELIOS-Gruppe und bei den 19 Augen mit achtjähriger Nachbeobachtung hielt dieser Rückgang an. Ähnliche Ergebnisse wurden nach ELIOS-ELT mit Phakoemulsifikation beobachtet. Eine weitere Studie untersuchte 87 Betroffene, die sich einer ELIOS-ELT ohne Kataraktchirurgie unterzogen hatten (Deubel et al. 2021). Der IOD war im ersten Jahr um fast 30 % und im zweiten Jahr um fast 24 % gesenkt worden. Ab dem dritten Jahr nach der Operation stieg der IOD wieder an. 66 % benötigten keine weitere IOD-senkende Maßnahme. Die Anzahl der Glaukommedikamente änderte sich bis zum Ende der Beobachtungszeit nicht. ELIOS-ELT wurde in einer randomisierten Studie (n = 30) mit einer 180°-selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) verglichen (Babighian et al. 2010). Nach durchschnittlich zwei Jahren sank der mittlere IOD durch ELIOS-ELT um 30 % im Vergleich zu 21 % mit der SLT. Die Erfolgsraten waren ähnlich. Die einzige berichtete Komplikation war ein vorübergehender Anstieg des IODs um bis zu 8 mmHg in 20 % der Fälle im Vergleich zu 13 % der SLT-Fälle. Deubel et al. (2021) berichteten die Effekte der ELIOS-ELT ohne begleitende Kataraktchirurgie. In ihrer Studie mit 87 Patienten konnte im ersten Jahr eine IOD-Reduktion von fast 30 % und im zweiten Jahr von fast 24 % erreicht werden. Interessanterweise stieg der IOD ab dem dritten Jahr nach der Operation wieder an, jedoch benötigten 66 % der Behandelten keine weiteren IOD-senkenden Maßnahmen.
Riese et al. veröffentlichte eine Langzeitstudie mit 161 Augen von 128 Behandelten, die sich einer kombinierten Phako-ELT unterzogen (Riesen et al. 2022). In dieser betrug die langfristige Behandlungserfolgsrate (Augeninnendruck ≤ 21 mmHg) nach 8 Jahren 50,2 %, ohne schwerwiegende Komplikationen. Der mittlere Augeninnendruck sank signifikant von 19,3 (± 4,8) mmHg zu Studienbeginn auf 15,4 (± 3,2) mmHg nach 8 Jahren, was einer Reduktion von 20,2 % entspricht. Die Augeninnendrucksenkung blieb stabil, mit einer Abnahme von ≥ 20 % nach 3 Monaten. Die Anzahl der augeninnendrucksenkenden Medikamente wurde für bis zu 4 Jahre signifikant reduziert. 25,5 % der Augen benötigten während der 8-jährigen Nachbeobachtungszeit eine nachfolgende Operation zur Kontrolle des Augeninnendrucks, was die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit der Phako-ELT belegt.
Die genannten Studien verdeutlichen die Effektivität und Sicherheit der ELIOS-ELT als Behandlungsoption für Glaukompatienten. Insbesondere die Langzeitdaten von Riesen et al. (2022) und Berlin et al. (2022) belegen die anhaltende Wirksamkeit über einen Zeitraum von acht Jahren. Die Studie von Deubel et al. (2021) zeigt zudem, dass ELIOS-ELT auch ohne begleitende Kataraktchirurgie eine signifikante IOD-Reduktion bewirken kann.
Einen Vergleich zum Trabektom unternahm eine Studie von Jozic et al. (2020). Hier wurde die Wirksamkeit von einer Kataraktchirurgie allein und in Kombination mit ELIOS oder Trabektom bestimmt. Insgesamt wurden 245 Augen von 245 Teilnehmenden untersucht, die entweder nur eine Kataraktchirurgie (38 Augen) oder kombinierte Eingriffe mit MIGS (Phako-ELT bei 105 Augen und Phako-Trabektom bei 102 Augen) erhielten. Die kombinierten MIGS-Verfahren zeigten eine größere Senkung des IODs im Vergleich zur alleinigen Kataraktchirurgie. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf und keine weiteren Eingriffe zur weiteren Senkung des IODs waren innerhalb des ersten Jahres erforderlich. ELIOS-ELT plus Phako-ELT hatte eine identische Drucksenkung im Vergleich mit Phako-Trabektom, jedoch hielt der Behandlungserfolg bei ELIOS-ELT deutlich länger an. Im Vergleich zum Trabektom verursachte ELIOS weniger Hyphäma und keine Synechien. Die Aufhängungen der Kollektorklappen blieben erhalten, was deren weitere normale Funktion erlaubt (Abb. 4a–c) und im Vergleich mit umfangreicher TM-Ablation oder Disruption ein Vorteil sein und den Unterschied bei der Erfolgsrate erklären könnte. Ein Trabektom ist eine plasmamodulierte Ablation des TMs, die im Vergleich zur mechanischen Exzision traktionsfrei und atraumatisch ist. Es gibt bisher keine Studien, die ELIOS-ELT mit der mechanischen TM-Exzision, -Inzision, oder -Disruption vergleichen.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ELIOS-ELT eine vielversprechende und effektive Methode zur Senkung des intraokularen Drucks bei Glaukompatienten darstellt. Die geringe Komplikationsrate und die Möglichkeit, ELIOS-ELT mit anderen chirurgischen Eingriffen zu kombinieren, machen sie zu einer attraktiven Option in der Glaukomtherapie.
Das TrabEx: TM-Exzision mit aktiver Spülung und Aspiration
Technik
Das TrabEx wurde entwickelt, um eine Alternative zu bieten, die ohne den Hochfrequenzgenerator und die peristaltische Pumpe des Trabektoms auskommt. Dieses Doppelklingeninstrument, entworfen im Jahr 2002 (http://www.google.com/patents/US6979328), erlaubt mit seinen v-förmig angeordneten, gezackten Klingen einen Doppelschnitt entlang des anterioren und posterioren TMs und verfügt über eine abgerundete Unterseite zum Schutz der Außenwand vor Beschädigungen. Es ist sowohl in einer Version mit aktiver Aspiration und Spülung, die an Phako- oder Vitrektomiemaschinen angeschlossen werden kann, als auch in einer einfacheren Ausführung ohne diese Funktionen erhältlich. Die aktive Spülung gewährleistet während des Eingriffs eine stabile Vorderkammer und bessere Sicht auf den Kammerwinkel. Da die Spitze das TM mechanisch unter Spannung setzt und erst dann schneidet, ist das TrabEx weniger atraumatisch und verursacht im Vergleich zum Trabektom etwas Traktion, was es für myope Augen weniger geeignet machen könnte.
Die Vorbereitungen für eine TrabEx-Operation sind die gleichen wie bei der Trabektom-Operation. Die Aspirationsfunktion erleichtert die Exzision und Entfernung des TM-Streifens. Die „Dip-and-Strip“-Technik vereinfacht die Exzision: Die Spitze wird zum linken Ende der geplanten Exzision geführt und nach rechts gedreht. Durch Eintauchen der Spitze in den SC wird das TM perforiert. Nach einer 180°-Drehung des TrabEx wird das Instrument zum rechten, distalen Ende der geplanten Exzision bewegt und die Spitze erneut in den SC eingeführt. Das TM wird dann unter laufender Aspiration mit Bewegung nach links exzidiert (Abb. 3).
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Ergebnisse
Eine klinische Studie, die TrabEx und Trabektom verglich, ergab, dass beide Methoden effektiv und sicher den IOD sowie die Anzahl der benötigten Glaukommedikamente bei Betroffenen mit primärem Offenwinkelglaukom reduzieren. Zwischen den Verfahren wurde kein signifikanter Unterschied festgestellt, aber das Trabektom zeigte niedrigere Drücke und einen geringeren Bedarf an Tropfen, ohne dass der Unterschied dieser bei der Anzahl der Betroffenen Signifikanz erreichte (Dakroub et al. 2023). Eine OCT-Analyse des vorderen Augenabschnitts in einem Ex-vivo-Modell zeigte im Vergleich zur passiven Kammererhaltung mittels einer viskoelastischen Substanz eine hohe Stabilität und Sichtbarkeit der Vorderkammer (Wang et al. 2017). Die Tiefe der Vorderkammer (AC) verdoppelte sich zunächst und blieb dann stabil. Bei der passiven Dual-Blade-Ablation mit Viskoelastikum stieg die AC-Tiefe nach der Viskoelastikinjektion um 50 % und fiel am Ende auf 20 % des ursprünglichen Wertes. Beachtenswert ist, dass die unmittelbaren postoperativen Verbesserungen des Abflusses bei beiden Techniken ähnlich waren (Wang et al. 2017). Eine weitere Ex-vivo-Studie an Schweineaugen, die drei Methoden der Ab-interno-Trabekulektomie verglich, zeigte ähnliche Abflussverbesserungen durch TrabEx und das Kahook Dual Blade (KDB) , wobei das Trabektom einen etwas höheren Abfluss erzielte (Dang et al. 2018a).
Schlussfolgerung
TrabEx und Trabektom sind vergleichbar (Dakroub et al. 2023). In einem Ex-vivo-Modell ermöglichte das TrabEx mit I&A eine bessere Visualisierung im Vergleich zu MIGS, die ein Viskoelastikum zur Kammerstabilisierung nutzen, und erzielte dabei ähnliche Abflussraten (Wang et al. 2017). In präklinischen Studien erreichte es eine vergleichbare Leistung wie das KDB (Dang et al. 2018a).
Kahook Dual Blade (KDB): mechanische TM-Exzision ohne Irrigation und Aspiration
Ansatz
Das Kahook Dual Blade (KDB, New World Medical, Rancho Cucamonga, Kalifornien, Vereinigte Staaten) ist eine Einwegdoppelklinge aus Edelstahl, die dem Goniektom (Baerveldt und Chuck 2005)/TrabExgo (Wang et al. 2017), das oben beschrieben wurde, ähnlich ist. Das KDB hat relativ stumpfe Kanten, die einen festen Sitz im SC ermöglichen, ohne den Sklerasporn zu verletzen. Dadurch kommt es jedoch auch eher zu einer Zerreißung des TMs entlang der anterioren und posterioren Lippe des SCs. Ähnlich wie beim TrabEx hebt die Spitze des KDB das TM an und dehnt es, um dann einen Streifen zu schneiden (Seibold et al. 2013) (Abb. 4).
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Technik
Das Verfahren erfordert einen Hornhautschnitt von mindestens 1,2 mm (Seibold et al. 2013) und kann daher problemlos durch eine Standard-Kataraktinzision nach Phakoemulsifikation und Linsenimplantation durchgeführt werden. Diese Reihenfolge ist besonders bei einem engen Kammerwinkel vorteilhaft. Es ist wichtig, die Vorderkammer genügend mit Viskoelastikum zu füllen. Andererseits kann ein zu hoher Druck den SC zum Kollabieren bringen. Die Technik ähnelt dem im Abschnitt „Goniotom“ beschriebenen „Dip and Strip“, bei dem die Spitze des Instruments in den SC eingesetzt und insgesamt während der Exzision 90°–150° nach links und rechts bewegt wird (Salinas et al. 2018; Sieck et al. 2018). Wenn ein TM-Streifen nicht abgetrennt werden kann, kann er im Auge belassen oder mit einer intraokularen Pinzette entfernt und z. B. für histologische Untersuchungen verwendet werden (Swaminathan et al. 2018). Ein gründliches Absaugen des Viskoelastikums hilft, IOD-Spitzen zu vermeiden.
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Ergebnisse
Verschiedene Fallserien (n = 52) ergaben, dass KDB kombiniert mit einer Kataraktoperation den IOD nach 12 Monaten bei einem Ausgangsdruck von 17 mmHg mit im Schnitt einem drucksenkenden Medikament weniger um 26 % senkte (Dorairaj et al. 2018a). In knapp 58 % der Fälle sank der IOD um mindestens 20 %. Eine ähnliche Studie (n = 53) für die alleinige KDB ergab, dass der IOD nach 6 Monaten von einem Ausgangsdruck von 24 mmHg um 36 % sank, während 68 % der Fälle mindestens ein Medikament absetzen konnten (Berdahl et al. 2018). In fast 70 % der Fälle sank der IOD um mindestens 20 %. Wie auch bei anderen Interventionen, zum Beispiel das Trabektom (Vold, 2010), hatten Fälle mit einem höheren IOD eine stärkere Senkung des IODs. Eine größere Studie (n = 197, 84 % davon in Kombination mit Katarakt-OP) ergab, dass das KDB den IOD nach 12 Monaten um 20 % bei 0,5 weniger Medikamenten senkte, ausgehend von einem Ausgangsdruck von 17 mmHg (Sieck et al. 2018). In etwa 44 % der Fälle konnte der IOD um mindestens 20 % gesenkt werden. Ein eher mildes Glaukom und eine milde Pseudoexfoliation sind Faktoren, die prognostisch günstig waren. Die einzige Komplikation neben dem Hyphäma war ein Anstieg des IODs, der bei 3 % auftrat. In einem Fall (0,5 %) trat ein Hyphäma auf, das eine Vorderkammerspülung erforderte, und in weiteren 2 % war eine Reoperation notwendig. Eine ex vivo Studie mit vier Augen zeigte, dass das Trabektom zu einer hitzebedingten Karbonisierung der verbleibenden peripheren TM-Gewebereste führte, was bei dem KDB nicht der Fall ist (Seibold et al. 2013). Längerfristige, vergleichende Studien sind erforderlich, um zu klären, ob die verbleibenden, kurzen TM-Gewebereste den Verschluss des eröffneten SC bei Trabektom und TM begünstigen oder verhindern oder ob die Aufrechterhaltung der Klappenstrukturen bei einer Behandlung mit ELIOS zu besseren Ergebnissen als bei Trabektom und KDB führt. (Abb. 6).
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Eine neue Studie von Fliney et al. (2023) verglich die Sicherheit und Wirksamkeit des KDBs mit dem Trabektom in Kombination mit einer Kataraktchirurgie. In der KDB-Gruppe waren 90 Augen und in der Trabektom-Gruppe 125 Augen eingeschlossen. Die mittlere Veränderung des IODs nach 12 Monaten betrug in der KDB-Gruppe − 1,9 ± 4,9 mmHg (11,2 %, p = 0,002) und in der Trabektom-Gruppe − 3,5 ± 5,5 mmHg (19,1 %, p < 0,001). Obwohl der Unterschied numerisch deutlich war, erreichte er keine Signifikanz (p = 0,20). Die mittlere Veränderung der Glaukommedikamente nach 12 Monaten betrug in der KDB-Gruppe − 0,8 ± 1,5 (58 %, p < 0,001) und in der Trabektom-Gruppe − 0,3 ± 1,3 (38 %, p = 0,003), womit die KDB-Gruppe eine stärkere Reduktion der Medikamente aufwies (p = 0,02). Der Anteil der Augen, die ein erfolgreiches Ergebnis erzielten, lag in der KDB-Gruppe bei 30 % und in der Trabektom-Gruppe bei 54 % (p = 0,01). Ein Hyphäma war die häufigste Komplikation mit einer Häufigkeit von 3 % in der KDB-Gruppe und 14 % in der Trabektom-Gruppe (p = 0,01).
Schlussfolgerung
Die Goniotomie kann mit einer Doppelklinge durchgeführt werden, um einen TM-Streifen zu entfernen. Die oben beschriebenen Fallserien deuten darauf hin, dass der IOD im ersten Jahr bei mindestens 50 % der Betroffenen von einem Ausgangswert von fast 20 mmHg um ca. 25 % gesenkt werden kann, wobei der IOD in Fällen mit höherem Ausgangswert sogar noch stärker gesenkt werden kann. Die KDB ist in Kombination mit der Kataraktchirurgie sicher und effektiv. Das oben erwähnte Trabektom hat eine Erfolgsrate, die 24 % höher liegt als die KDB, allerdings ist der Preis der effektiveren Abflusseröffnung auch eine höhere Rate von Hyphäma während der postoperativen Phase.
Ablation mit plasmagenerierenden Drahtsonden
Andere Methoden der plasmagestützten TM-Ablation umfassen das FugoBlade (Francis et al., 2011; Singh et al. 2006) (MediSurg Research and Management Corp., Norristown, PA, USA) und den Oertli Glaucoma Tip (Oertli Instrumente, AG) (Pajic et al. 2010, 2012, 2011). Beide erzeugen Plasma und können für die Goniopunktion, Goniotomie oder tiefe Sklerotomie verwendet werden. Die Zahl der Studien, die diese Verfahren untersuchen, ist begrenzt und bereits etwas älter. Eine Studie von Singh et al. (2006) umfasste 16 Betroffene mit absolutem Glaukom, bei denen sich das Verfahren der Goniotomie ab interno als sichere und wirksame Alternative zur Trabekulektomie erwies. Bei über 80 % der Fälle wurde eine Senkung des IODs festgestellt. Der präoperative IOD war sehr hoch. Er betrug 53,58 mmHg und sank postoperativ nach 6 Monaten auf einen Mittelwert von 17,3 mmHg. Die Erfolgsrate lag bei 87,5 %. Es wurden keine ernsten Komplikationen beobachtet.
Trabekulotomie: Disruption des TMs
Disruption des TMs durch einen externen Zugang: Trabekulotomie ab externo
Ansatz und Geschichte
Die Disruption des TMs wurde zuerst 1960 von Hermann M. Burian für ein beidseitiges Glaukom bei einem 17-jährigen Mädchen mit Marfan-Syndrom beschrieben (Burian 1960) unter Verwendung eines Ab-externo-Zugangs mit einem Trabekulotom. Dieses Verfahren nannte er Trabekulotomie und sie wird noch heute bei pädiatrischen Glaukomen eingesetzt (Papadopoulos et al. 2014; Bettin und Khaw 2017). Obwohl es ein Ab-externo-Verfahren ist, wird es hier kurz erwähnt, da sich das Verfahren mit einigen MIGS überschneidet, die bei Erwachsenen von ab interno eingesetzt werden. 1970 schufen Harms und Dannheim einen superioren limbalen Sklerallappen zur besseren Identifizierung des SCs (Harms und Dannheim 1970) und führten das Harms-Trabekulotom ein, um die Innenwand des SC und des TM über 120° zu zerreißen (Abb. 7). Hierfür gibt es ein linkes und ein rechtes Trabekulotom, das zwei parallele Arme hat, um die Position des internen Arms abschätzen und führen zu können. Während einige Studien gezeigt haben, dass sowohl die Goniotomie als auch die Trabekulotomie ab externo zu ähnlichen Ergebnissen führen (Chang und Cavuoto 2013; Chen et al. 2014; Papadopoulos et al. 2014), berichteten andere über eine höhere Erfolgsrate bei der Trabekulotomie (McPherson und Berry 1983; Zagora et al. 2015).
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Technik
Die Ab-externo-Trabekulotomie bei Kindern wird unter Vollnarkose durchgeführt. Aufgrund der Skleradissektion ist eine örtliche Betäubung bei Erwachsenen hilfreich. Eine fornixbasierte Peritomie wird im temporalen oder superioren Quadranten angelegt. Der temporale Zugang lässt die obere Bindehaut intakt, falls in Zukunft eine Trabekulektomie erforderlich sein sollte. Nach der Anfertigung eines rechteckigen Sklerallappens mit einer Limbusbasis von 3 bis 4 mm wird vorsichtig eine radiale Inzision an der Übergangszone vorgenommen, um den SC freizulegen, was oft daran zu erkennen ist, dass Kammerwasser sichtbar durch die Inzision nach oben sickert. Das Trabekulotom wird dann in die eine Öffnung des SCs eingeführt und in die Vorderkammer rotiert; das Gleiche erfolgt dann in der anderen Richtung. Danach werden Sklera und Konjunktiva zugenäht.
Ergebnisse
Bei einer Trabekulotomie innerhalb des ersten Lebensjahres liegt der Erfolg bei 70 bis 95 % (Al-Hazmi et al. 2005; Chang und Cavuoto 2013). Zu den Komplikationen können ein vorübergehendes Hyphäma, aber auch eine Aderhautablösungen oder -blutungen gehören, was bei TM-basierenden MIGS sonst selten wäre, und eine falsche Passage in den suprachoroidalen Raum. Weitere seltene Komplikationen der Trabekulotomie sind die Iridodialyse und die Ruptur der Descemet-Membran (Chen et al. 2014). Eine umfangreichere Eröffnung des Kanals ist mit einer höheren Erfolgsrate verbunden (Sarkisian 2010; Lim et al. 2015). Nach einem Jahr hatte eine 360°-Trabekulotomie eine Erfolgsquote von 90 % (definiert als IOD ≤ 12 mmHg) im Vergleich zu einer Erfolgsquote von 70 % bei 120° (Shakrawal et al. 2017). Die Notwendigkeit einer weiteren OP nach einer 120°-Behandlung kann 30 % oder mehr betragen (Luntz 1979; Zagora et al. 2015). Wie bei der Goniotomie erwies sich die Ab-externo-Trabekulotomie bei Erwachsenen als weniger erfolgreich als bei Kindern (Luntz und Livingston 1977). Dies liegt vor allem an der hohen Elastizität des Sklerasporns, der beim jungen Auge durch den Ziliarkörper nach posterior gezogen wird und damit die Lippen des Trabekelmaschenwerks separiert. Beim Erwachsenen bleiben diese jedoch in unmittelbarer Nähe und können sich schließen oder gegen die SC-Außenwand einrollen, wie man es auch nach der unten besprochenen Tanito-Mirkkohaken-Operation sieht (Tsutsui et al. 2021).
Schlussfolgerung
Die Ab-externo-Trabekulotomie ist ein wirksames Verfahren zur chirurgischen Behandlung des kongenitalen Glaukoms, aber weniger wirksam bei Erwachsenen. Es ist vor diesem Hintergrund interessant, dass die Ab-interno-Verfahren, die im Folgenden beschrieben werden, einen relativ hohen Zuspruch gefunden haben.
Tanito-Mikrohaken-Trabekulotomie
Tanito et al. beschrieben eine Trabekulotomie mit einem Mikrohaken, die zunächst die gleichen Schritte wie eine Goniotomie involviert, bei der der SC mit einer MVR-Klinge eröffnet wird (Tanito et al. 2016). Nach dem Anlegen eines Schlitzes im TM wird ein Mikrohaken (z. B. ein Sinskey-Mikrohaken [Inami, Tokio, Japan]) eingeführt, um eine Trabekulotomie von bis zu 180° oder mehr durch eine zweite Inzision durchzuführen (Tanito 2018). Es sind drei modifizierte Sinskey-Haken (M-127 gerade, rechtwinklig und linkswinklig, Inami, Tokio, Japan) erhältlich, um das TM auch ohne MVR-Klinge zu durchdringen und das Instrument in den SC einzusetzen.
In einer Fallserie von 24 Augen mit einer Trabekulotomie von 220° sank der IOD nach 6 Monaten von 26 mmHg auf 15 mmHg (43 % Reduktion), während gleichzeitig die Anzahl der Tropfen um 0,5 gesenkt wurde (Tanito et al. 2017b). Etwa 79 % der Betroffenen hatten einen IOD ≤ 18 mmHg mit einer Senkung von 15 % gegenüber dem Ausgangswert. Ein Hyphäma durch Rückfluss episkleralvenösen Bluts trat bei allen Behandelten auf, eine Glaskörperblutung bei 8 %, und es gab einen Fall mit einer IOD-Spitze von mehr als 30 mmHg sowie einen Behandelten, bei dem sich eine deutliche Katarakt bildete. Die zweite Kohorte von 68 Augen, mit kombinierter Katarakt-OP, wies einen signifikant niedrigeren Ausgangsdruck von 16 mmHg auf, der nach einem Jahr auf 11 mmHg sank, was einem Rückgang von 32 % bei 0,4 weniger drucksenkenden Medikamenten entspricht (Tanito et al. 2017c). In dieser Studie definierten die Autoren den Erfolg als einen IOD ≤ 15 mmHg mit einer Senkung um 15 % gegenüber dem Ausgangswert. Dies wurde bei 79 % der Betroffenen erreicht. In 9 % war eine Hyphäma-Ausspülung erforderlich. Dies ist ungewöhnlich, da ein Hyphäma normalerweise über den eröffneten SC innerhalb von maximal 10 Tagen abfließt. In zwei Fällen (3 %) musste innerhalb eines Jahres eine weitere Operation durchgeführt werden. Die Einjahresdaten zeigen, dass die Ab-interno-Trabekulotomie mit diesem einfachen, wiederverwendbaren Mikrohaken das Glaukom recht gut kontrollieren kann. Histologische Untersuchungen zeigen, dass die verbleibenden TM-Lippen sich reapproximieren oder gegen die Außenwand des SCs legen können (Tsutsui et al. 2021). Dieses Problem, das bei Erwachsenen, aber nicht bei Kindern mit einem elastischen, nach posterior ziehenden Sklerasporn auftritt, ist bekannt seit den 60er-Jahren und der Grund, warum ablative und exzidierende Verfahren (Trabektom, KDB etc.) entwickelt wurden.
Katheter- oder fadengestützte transluminale Trabekulotomie
Ansatz und Geschichte
Das TM kann über 360° durchtrennt werden durch Einbringen eines 4-0-Fadens in den SC, wie bereits als Ab-externo-Technik von Smith 1960 beschrieben (Smith 1960) oder von ab interno unter gonioskopischer Sicht (Gonioskopie-assistierte transluminale Trabekulotomie, GATT) mit einem beleuchteten Mikrokatheter (iTrack, Ellex, Menlo Park, Kalifornien, Vereinigte Staaten) (Grover et al. 2015; Grover und Fellman 2016). Es gibt auch ein Instrument mit einer einziehbaren Naht (Trab360, Sight Sciences, Inc, Menlo Park, Kalifornien, Vereinigte Staaten), welches jedoch eine geringere Erfolgsrate als das KDB zu haben scheint (Abb. 8) (Hirabayashi et al. 2019).
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Technik
Der Kammerwinkel wird dargestellt und ein 25-Gauge-MVR in die Kammer eingeführt, um damit eine schlitzförmige Goniotomie von 1 bis 2 mm zu schaffen (Grover et al. 2014). Sato et al. schlugen vor, zunächst nasal einen Trabektomeingriff durchzuführen, der das Einführen des Katheters oder der Naht erleichtert, aber etwas materialintensiv ist (Sato et al. 2018). Danach wird ein 4-0-Nylonfaden mit einem Kauter an der Spitze stumpf gemacht (Bovie Medical Corporation, FL, USA), damit dieser besser im SC vorangetrieben werden kann (Grover und Fellman 2016). Mit einer Mikrozange wird die Naht durch die Goniotomie in den SC eingesetzt und zirkulär über 360° vorangetrieben. Der Faden wird dann an beiden Enden ergriffen, angezogen und externalisiert, wobei das TM durchtrennt wird. Bei einem diskontinuierlichen SC, der die Kanülierung über 360 verhindert, kann ein zweiter Schlitz gemacht werden, um zu versuchen, den Faden in die andere Richtung über den Stopp hinaus voranzutreiben. Obwohl ein illuminierter Katheter die Visualisierung verbessern und die Handhabung erleichtern kann, scheinen die Ergebnisse mit diesem ähnlich zu sein (Grover et al. 2018). Der Mikrokatheter bietet die Möglichkeit einer zusätzlichen Viskodilatation in der Hoffnung, dass die durch Druck geöffneten Gefäße auch offenbleiben (Rahmatnejad et al. 2017).
Ergebnisse
In einer Studie mit 66 Teilnehmenden konnte der IOD von durchschnittlich 26,1 ± 9,9 mmHg auf 14,6 ± 4,7 mmHg nach einem Jahr gesenkt werden, was einer Reduzierung von 44 % entspricht. Gleichzeitig konnte die Anzahl der Augentropfen pro Auge um zwei verringert werden (Rahmatnejad et al. 2017). Zwei Risikofaktoren für ein Scheitern des Eingriffs wurden identifiziert: ein Anstieg des IOD über 30 mmHg (trat bei 25 % der Fälle auf) und eine afroamerikanische Abstammung. Bei 37 % der Behandelten wurde noch nach 1 Woche ein Hyphäma beobachtet, jedoch musste dieses in keinem Fall ausgespült werden. Die einzige andere berichtete Komplikation war eine anhaltende Entzündung nach 1 Monat (vermutlich nichtgranulomatöse Iritis). Eine weniger strenge Definition des Erfolgs (entweder ein IOD zwischen 5 und 21 mmHg oder eine Senkung des Ausgangswerts um 20 % ohne erneute Operation) wurde bei 63 % der Fälle nach einem Jahr erreicht. Es wurden keine Unterschiede im IOD bei Fällen mit oder ohne kombinierte Kataraktoperation festgestellt.
Die größte Studie über 24 Monate umfasste 198 Fälle (Grover et al. 2018). Bei Betroffenen mit primärem Offenwinkelglaukom (POAG) wurde eine IOD-Senkung von 37 % und bei sekundärem Offenwinkelglaukom von 50 % erzielt, ausgehend von einem Ausgangs-IOD von 23 bis 31 mmHg. Die Tropfen konnten um 1–2 gesenkt werden. Die Reoperationsrate reichte von 9 bis 43 % nach 2 Jahren. Risikofaktoren für ein Scheitern waren Pseudophakie sowie ein schwerer Schaden im Gesichtsfeld mit MD-Wert von ≤ − 15 dB. Eine kleine Studie mit 35 Augen deutete darauf hin, dass GATT auch nach einer vorangegangenen Glaukomoperation (meist Trabekulektomie) noch erfolgreich sein kann (40 % mittlere IOD-Senkung von 26 mmHg nach 2 Jahren) (Grover et al. 2017). In einer Pilotstudie mit 10 Betroffenen mit angeborenem oder juvenilem Glaukom (wobei 3 Betroffene ≤ 2 Jahre alt waren), traten keine Komplikationen außer einem Hyphäma auf, das jedoch von allein verschwand (Grover et al. 2015).
Eine weitere retrospektive Fallserie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit der GATT zur Behandlung von unkontrollierten IOD bei 39 Augen von 32 Betroffenen mit vorheriger Hornhauttransplantation (Smith et al. 2022). 24 Monate nach der GATT-Behandlung gab es signifikante Reduktionen sowohl des IOP (von 30,9 auf 13,9 mmHg) als auch der Anzahl der Medikamente (von 4,2 auf 0,6). Der Visus nahm zunächst ab, erholte sich aber nach 3 Monaten wieder. Bei sieben Augen war ein zusätzlicher Eingriff zur IOP-Kontrolle erforderlich und bei 14,3 % wurde innerhalb von 36 Monaten nach der GATT-Behandlung eine erneute Hornhauttransplantation durchgeführt. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass GATT eine sichere und wirksame Alternative zu herkömmlichen Glaukomoperationen zur Reduzierung des IOP bei Patienten mit vorherigen Hornhauttransplantationen darstellen kann.
Schlussfolgerung
GATT kann den IOD um etwa 40 % senken, wobei der präoperative Druck in den genannten Studien knapp unter 30 mmHg lag. Es ist bislang noch unklar, ob oder warum GATT den IOD wirksamer senken könnte als die Ab-externo-Trabekulotomie mit dem Harms-Trabekulotom. Dies ist ein Verfahren, das bei Erwachsenen, aber nicht bei Kindern, mit einem elastischen, nach posterior ziehenden Sklerasporn auftritt, das seit den 60er-Jahren bekannt ist und wurde von Tsutsui et al. nach Tanito-Mikohaken-OP untersucht (Tsutsui et al. 2021). Sie zeigten, dass die verbleibenden TM-Lippen sich reapproximieren oder gegen die Außenwand des SCs legen können (Tsutsui et al. 2021). Dieses Problem stellt den Grund für die Entwicklung von ablativen und exzidierenden Verfahren (Trabektom, KDB etc.) dar. Mögliche Gründe, warum eine katheter- oder fadengestützte Ab-interno-Trabekulotomie dennoch funktioniert, sind ein verlässliches und vergleichsweise weniger traumatisches Einsetzen des Fadens oder Katheters in den SC, ein geringeres Risiko der Fehlkanalisierung und eine 360-Grad-Eröffnung des SCs verglichen mit der geringeren Länge des Harms-Trabekulotoms (Sarkisian 2010).
Ab-interno-TM-Ablation und -Disruption im Vergleich
Im Vergleich zu einem trabekulären Mikrobypass (TMB) (Parikh et al. 2016b) haben die hier diskutierten Instrumente und Methoden den Vorteil, dass sie einen Zugang zum distalen Ausflusstrakt bieten, der deutlich größer ist, nämlich bis zu 360°. Septen und Klappen im SC (Kagemann et al. 2011) verhindern normalerweise einen zirkulären Abfluss des Kammerwassers und beschränken ihn auf etwa 60°, wenn ein Implantat mit einem einzigen Zugang implantiert wird (Rosenquist et al. 1989), wie z. B. ein TMB. Es scheint einen zusätzlichen Fluss von 30° bis 60° jenseits der Ablationsenden zu geben, was bedeutet, dass eine 180°-Trabektom-Ablation Zugang zu 240°–300° des SC haben kann. Künftige Vergleichsdaten können zeigen, ob die Senkung des IODs mit dem Grad der Öffnung korreliert.
Selbst die inertesten Materialien, die für Augenimplantate gewählt werden, wie Gold (Oatts et al. 2013), Silikon (Ayyala et al. 1999), Polyimid (Vold et al. 2016) oder Titan (Shah et al. 2018), können eine Fremdkörperreaktion hervorrufen. Der gängigste TMB besteht aus Titan und es wurde kürzlich gezeigt, dass es eine niedergradige, chronische Entzündungsreaktion mit Biofilmablagerungen und Fibrose auslöst (Capitena Young et al. 2018; Shah et al. 2018), die in das Lumen eindringen können und möglicherweise für einen höheren IOD verantwortlich sind als bei Betroffenen, die eine TM-Ablation erhalten (Esfandiari et al. 2019b; Al Yousef et al. 2020). Die Erfolgsrate in einer Studie mit „coarsened exact matching“ war beim Trabektom im Vergleich zum iStent erster Generation 36 % (Esfandiari et al. 2019b). In einer Studie mit „exact matching“ von Betroffenen mit einem relativ niedrigen Ausgangsdruck, die einen iStent zweiter Generation erhielten oder mit dem Trabektom operiert wurden, hatten iStent-Behandelte im Schnitte erstaunlicherweise einen höheren IOD nach 24 Monaten als vor der Studie (vorher 18,3 ± 5,1 mmHg, nach iStent inject 18,8 ± 9,0 mmHg), während 97 % der Trabektom-Behandelten einen niedrigeren Druck von 14,2 ± 3,5 mmHg hatten (Al Yousef et al. 2020).
Vergleicht man die Ab-interno-Ablation mit traditionellen Tube Shunts (Ahmed oder Baerveldt), erscheint die Drucksenkung beider sehr ähnlich. Die Tube-Shunt-Behandelten benötigten sogar mehr drucksenkende Augentropfen, um das gleiche Druckziel zu erreichen (Kostanyan et al. 2017; Esfandiari et al. 2018d).
Im direkten Vergleich von traditioneller Trabekulektomie und TM-ab-interno-Ablation war die Drucksenkung bei Trabekulektomie deutlich größer als bei Trabektom-Behandelten. Der mittlere Ausgangsdruck lag bei 22,3 ± 5,6 mmHg und die Anzahl der Glaukommedikamente betrug in beiden Gruppen zu Beginn 2,7 ± 1,1. Nach 24 Monaten war der IOD bei Trabektom-Behandelten auf 15,8 ± 5,2 mmHg und in der Trabekulektomiegruppe auf 12,4 ± 4,7 mmHg gesunken. Sekundäre chirurgische Eingriffe hatten jedoch den größten Einfluss auf den Erfolg und wurden bei 15 Trabektom- und 59 Trabekulektomie-Behandelten notwendig. 32 Komplikationen traten bei TRAB auf, aber keines bei AIT. Wenn alle sekundären Eingriffe als chirurgischer Misserfolg angerechnet wurden, wurde ein Erfolg bei 93 % der AIT- und bei nur 58 % der Trabekulektomie-Augen erzielt.
Obwohl eine Serie von GATT eine relativ hohe Rate von postoperativen IOD-Spitzen (IOD > 30 mmHg) bei 25 % aufwies (Rahmatnejad et al. 2017), wies die größte Studie zu diesem Thema mit dem längsten Follow-up eine Rate von < 0,5 % auf (Grover et al. 2018). GATT wurde mit einem einzelnen TMB der ersten Generation verglichen, beide in Kombination mit einer Phakoemulsifikation (Dorairaj et al. 2018b). Der IOD sank nach 6 Monaten um 24 % mit KDB gegenüber 17 % mit TMB. Allerdings war der mittlere Ausgangsdruck bei KDB höher und beide Gruppen erreichten einen mittleren IOD von 14 mmHg bei 1 Medikament weniger.
Kombinierte Operationen
Ab-interno-Trabekulektomie als ergänzendes Verfahren zu epibulbären Drainageimplantaten (Tube Shunts)
Die oben diskutierten Formen der Ab-interno-Trabekulektomie und Trabekulotomie können als adjuvante Verfahren bei Operationen eingesetzt werden, die den konventionellen Abflusstrakt umgehen (Tube Shunts) oder die die Kammerwasserproduktion reduzieren (transsklerale oder endoskopische Zyklophotokoagulation). Wenn eine Trabektomoperation mit epibulbären Glaukomdrainageimplantaten kombiniert wird, wird der IOD besser gesenkt und hypertensive Phasen vermieden oder reduziert (Esfandiari et al. 2018c). Eine hypertensive Phase tritt bei 30 bis 82 % aller Betroffenen mit Ahmed-Glaukomimplantat auf (Ayyala et al. 1998; Nouri-Mahdavi und Caprioli 2003; Eibschitz-Tsimhoni et al. 2005). In Kombination mit einer Trabektom-OP erfolgt ein Teil des Abflusses über den konventionellen Abflussweg (Schlemm-Kanal und Kollektorgefäße). Daher gelangt weniger Kammerwasser in den Raum, der das Implantat umgibt und das Fibroblastenwachstum wird weniger durch Dehnungsdruck stimuliert (Shelton und Rada 2007).
Ventillose Implantate (z. B. Baerveldt) müssen temporär abgebunden werden, um eine postoperative Hypotonie zu verhindern. Bei kompletter Ligatur ist der Druck aber unverändert hoch, da kein Kammerwasser über einen neuen Abflussweg abfließen kann. Aus dem Grund schafft man oft kleine Schlauchinzisionen (auch „venting slits“ oder „tube fenestration“ genannt). Auch hier kann eine Kombination z. B. mit dem Trabektom einen Vorteil bieten, da es den initial hohen Druck vermeidet und später auch die hier weniger übliche hypertensive Phase reduziert (Esfandiari et al. 2020b).
Trabekulektomien sind auch mit anderen Verfahren kombiniert worden. So wurden beispielsweise Trabekulektomien ohne Zytostatika oder nur mit 5-Fluorouracil eingesetzt, die in kurzer Zeit vernarbten („orphan trabeculectomies“), um die Zeit der vollständigen Schlauchabbindung zu überbrücken (Budenz et al. 2002).
Ahmed-Ventile werden typischerweise bei mittelschwerem bis fortgeschrittenem Glaukom oder bei Augen eingesetzt, bei denen ein größerer IOP-Abfall zeitnah erforderlich ist (Christakis et al. 2017). Esfandiari et al. verglichen die Wirksamkeit und Überlebensraten von kombinierten Trabektom-OPs und Ahmed-Implantat (48 Augen) mit dem Ahmed-Implantat allein (59 Augen) (Esfandiari et al. 2018c). Der IOD sank um 45 % von einem Ausgangswert von 27 mmHg bei Ahmed plus Trabektom im Vergleich zu 42 % von einem Ausgangswert von 29 mmHg bei Ahmed-Implantaten allein. Bei Augen, bei denen ein Ahmed-Implantat mit Trabektom-OP kombiniert wurde, sank die Medikation nach 1 Jahr um 1,4, während bei Augen mit nur Ahmed-Implantat die Medikation um 0,3 stieg. Eine hypertensive Phase trat bei 19 % der Augen mit Ahmed und Trabektom-OP im Vergleich zu 36 % der Augen mit nur einem Ahmed-Implantat auf.
Das Baerveldt-Implantat ist ein weiteres häufig eingesetztes Glaukom-Drainage-Implantat, das einen Druck von 13–14 mmHg unter Tropfen erreichen kann (Gedde et al. 2012; Christakis et al. 2017). Im Gegensatz zum Ahmed-Implantat, bei dem Kammerwasser sofort abfließt, muss das Baerveldt abgebunden werden, bis sich eine Kapsel um die Platte des Implantats gebildet hat, da sonst eine Hypotonie auftreten würde bei ungehindertem Kammerwasserabfluss. Der Schlauch wird oft mit einer resorbierbaren Naht abgebunden, um den Durchfluss für 1 bis 2 Monate zu verringern, aber dies kann zu einem schlecht kontrollierten IOD führen, bis es sich öffnet (Patel und Pasquale 2010). Fenestrationen proximal der Ligatur (Trible und Brown 1998; Kansal et al. 2002; Ortiz Arismendi et al. 2013) werden daher häufig eingesetzt, um einen gewissen Abfluss zu ermöglichen, aber in einer Studie führte dies dazu, dass 2 % der Behandelten weitere OPs für zusätzliche Fenestrationen wegen eines zu hohen Drucks benötigten oder Schlauchabbindungen wegen einer Aderhautamotio bei Hypotonie (Kansal et al. 2002).
Eine Studie, welche die Trabekulektomie ab interno mit Trabektom in Kombination mit einem nichtfenestrierten Baerveldt-Glaukomimplantat (BT-Gruppe) mit dem alleinigen Baerveldt-Glaukomimplantat (B-Gruppe) verglich, ergab, dass die BT-Gruppe deutlich weniger Komplikationen hatte als die B-Gruppe. Beide Techniken senkten den IOD effektiv, die BT-Gruppe benötigte jedoch postoperativ deutlich weniger Medikamente (Esfandiari et al. 2020b). Nach einem Jahr betrug die kumulative Erfolgswahrscheinlichkeit in der BT-Gruppe 61 % und in der B-Gruppe 50 %. Der IOD sank in beiden Gruppen signifikant, wobei zwischen den Gruppen bei der letzten Nachuntersuchung kein signifikanter Unterschied bestand. Die BT-Gruppe benötigte in allen postoperativen Zeitintervallen weniger Tropfen und verwendete bei der letzten Nachuntersuchung signifikant weniger Augentropfen als die B-Gruppe. Während der einjährigen Nachbeobachtungszeit traten bei 7 (13,7 %) Behandelten in der BT-Gruppe und bei 18 (35,2 %) in der B-Gruppe eine Hypotonie auf. In der BT-Gruppe traten keine gefährlichen Hypotonien oder Hypertonien auf.
Auch die anderen in diesem Kapitel besprochenen MIGS können möglicherweise mit Tube Shunts kombiniert werden. Ein Vorbehalt ist, dass ein IOD von weniger als 8 mmHg einen Reflux aus den Episkleralvenen auslöst und ein Hyphäma verursacht. Daher raten die Autoren davon ab, die Trabekulektomie oder suprachoroidale Shunts mit diesen MIGS zu kombinieren, da hier häufig ein Druck unter dem der Episkleralvenen während der postoperativen Phase auftritt. Ein Sickerkissen kann schrumpfen und vernarben, ähnlich wie bei der Injektion von autologem Blut in das Sickerkissen zur Behandlung einer Hypotonie (Leen et al. 1995).
Kombination mit astigmatismusreduzierenden Operationen
Die hier besprochenen Glaukomoperationen könnten mit astigmatismusreduzierenden Eingriffen (z. B. limbale Entlastungsschnitte und torische Intraokularlinsen) kombiniert werden, da sie nur eine relativ geringe Auswirkung auf den Astigmatismus haben. Ein Trabektom (Luebke et al. 2015) und Tanito-Mikrohaken-OPs verursachen beide nur etwa 0,1 Dioptrien Astigmatisumus, ähnlich dem, der durch eine Phakoemulsifikation durch einen Hornhautschnitt ausgelöst wird (Tanito et al. 2017a).
Schlussfolgerungen
Trotz der Unterschiede im Design der einzelnen Instrumente und in der Umsetzung der chirurgischen Technik besteht das gemeinsame Ziel aller hier beschriebenen Verfahren darin, den Abfluss über das konventionelle Abflusssystem (Schlemm-Kanal, Kollektorkanäle, Episkleralvenen) zu erhöhen, um den IOD zu senken. Diese MIGS haben die chirurgische Glaukombehandlung verändert und bieten ein ausgezeichnetes Sicherheitsprofil (Saheb und Ahmed 2012; Kaplowitz et al. 2016) und vergleichsweise hohe, wenn auch verbesserungsfähige Langzeiterfolgsraten (Grover et al. 2014; Esfandiari et al. 2019a; Al Habash und Albuainain 2021; Aktas et al. 2022; Berlin et al. 2022; Gosling et al. 2022; Iwasaki et al. 2022).
Ablationsmethoden, die aufgrund eines aktiven Spül- und Aspirationssystems kein Viskoelastikum benötigen, bieten eine bessere Vorderkammerstabilität und Sichtbarkeit des Kammerwinkels (Wang et al. 2017). Aus diesem Grund sind sie leichter zu erlernen und zu beherrschen. Neue MIGS-Chirurgen müssen sich darüber im Klaren sein, dass es eine beträchtliche Lernkurve gibt. Während es ca. 5 Fälle braucht, um sich einzugewöhnen, ist eine Erfahrung von mindestens 30 Fällen erforderlich, um konstant hohe Ausflussraten zu erzielen (Dang et al. 2017). Die zuverlässige Visualisierung des Ablationsziels während der Gonioskopie ist dabei der Schlüssel zum Erfolg (Fallano et al. 2017).
Die in diesem Kapitel beschriebene MIGS senken den IOD im Durchschnitt um etwa 30 %, ausgehend von einem mittleren Ausgangswert unter 25 mmHg, und verringern gleichzeitig die Anzahl der Medikamente um 1 bis 2. Obwohl die Disruption, Exzision und Ablation des TM theoretisch den primären Abflusswiderstand eliminieren, ist es überraschend, dass dies den Druck nicht auf den der Episkleralvenen senkt (Kaplowitz et al. 2016; Esfandiari et al. 2018d; Dang et al. 2018a, b). Im Ex-vivo-Modell ist ersichtlich, dass es hier einen Abflusswiderstand stromabwärts des TMs gibt, der bislang unvollständig verstanden wird (Gonzalez et al. 2017; McDonnell et al. 2018; Waxman et al. 2018b; Chen et al. 2020; Wang et al. 2020). Künftige medikamentöse Therapien könnten bei zu hohem Druck nach Ab-interno-Verfahren des TMs die nachgeschalteten Abflussstrukturen dilatieren und so zusätzlich den Druck senken.
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