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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 10.12.2024

Kongenitale Erkrankungen, Axenfeld-Rieger-Syndrom und Irido-Corneale Endothelialisierungs-Syndrome (ICE)

Verfasst von: Elias Flockerzi, Kouris Ninios, Ursula Löw, Christian Jonescu-Cuypers und Berthold Seitz
Irisfehlbildungen können mit Fehlbildungen des gesamten Bulbus sowie systemischen Erkrankungen verbunden sein. Assoziierte Strukturveränderungen des Kammerwinkels führen häufig zu einem Glaukom schon bei Kindern und Jugendlichen. Die Axenfeld-Rieger-Syndrome werden autosomal-dominant vererbt und sind bei 50 % bis 60 % der Patienten mit juvenilem Glaukom assoziiert. Neben Augenanomalien sind auch kraniofaziale Fehlbildungen typisch. Die Irido-Cornealen Endothelialisierungssyndrome (ICE) haben eine unklare Ätiologie, denen atypische, proliferierende Endothelzellen zugrunde liegen, welche zur Entwicklung eines Glaukoms führen können. Die kongenitale Aniridie ist eine bilaterale Fehlbildung und tritt meistens als autosomal-dominant vererbliches Krankheitsbild in sporadischer Form auf. Sie kann mit Glaukomen und Fehlbildungen des gesamten Bulbus sowie mit systemischen Anomalien assoziiert sein. Die konservative und operative Therapie der Glaukome bei diesen Syndromen sind leider nicht immer effektiv.
Congenital disorders, Axenfeld-Rieger syndrome
Entwicklungsanomalien des vorderen Augenabschnitts können zur inkompletten Entwicklung der für den Kammerwasserabfluss wichtigen Strukturen führen. Mitunter bestehen diese Anomalien einerseits im Kontext systemischer Fehlbildungen und können andererseits auch zu einem Sekundärglaukom führen. Die Axenfeld-Rieger-Syndrome, die Irido-Cornealen Endothelialisierungssyndrome (progressive essenzielle Irisatrophie, Chandler-Syndrom, Cogan-Reese- oder Iris-Naevus-Syndrom) und die kongenitale Aniridie gehören zu diesen Anomalien, die häufig mit einem juvenilen Glaukom einhergehen. Die prinzipiellen Therapiemöglichkeiten dieser Glaukome entsprechen denjenigen des primär chronischen Offenwinkelglaukoms, es bestehen jedoch Unterschiede hinsichtlich Therapiestrategie und Erfolgsraten. Dieses Kapitel stellt die einzelnen Syndrome vor und diskutiert Therapieoptionen bei daraus resultierendem Sekundärglaukom.

Irisanatomie und kongenitale Veränderungen

Die Iris stellt die morphologische Grenze zwischen Vorder- und Hinterkammer des Auges dar. Sie besteht aus 2 Schichten: Anterior liegt das Irisstroma, in dessen Bindegewebe sich Melanozyten, Nervenfasern und Blutgefäße befinden. Der Pigmentgehalt in diesem Bereich bestimmt die Farbe der Iris. Nach posterior schließt sich das aus zwei Zelllagen bestehende Pigmentblatt an, welches am Pupillenrand als Pupillarsaum sichtbar wird. Nach peripher begrenzt die Iriswurzel den Kammerwinkel und geht in den Ziliarkörper über. Der Musculus sphincter pupillae ist parasympathisch innerviert und liegt nahe dem Pupillarsaum im tiefen Stroma. Der Musculus dilatator pupillae ist sympathisch innerviert und wird von radiären Muskelfasern gebildet, die von der vorderen Zelllage des Pigmentblatts ausgehen (Wilhelm 2011).
Verschiedene kongenitale Augenerkrankungen und Syndrome können die Irisstruktur und Pigmentierung verändern. Der Albinismus (Käsmann-Kellner und Seitz 2007) ist mit Pigmentmangel verbunden, was zu einer vermehrten Irisdurchleuchtbarkeit führt. Bei der Irisheterochromie ist die Irispigmentierung an beiden Augen unterschiedlich, diese kann kongenital oder erworben sowie uni- oder bilateral auftreten. Das betroffene Auge kann bei Heterochromie eine dunklere oder häufiger eine hellere Iris aufweisen. Im Kindesalter zeigt das betroffene Auge fast immer eine Hypopigmentierung. Ursachen für die angeborene Hypopigmentierung der Iris sind z. B. das kongenitale Horner-Syndrom und das Waardenburg-Syndrom (lateral verschobene Kanthi, konfluierende Augenbrauen, Heterochromia iridis, hypopigmentierter Fundus). Beim Waardenburg-Syndrom können auch beide Augen betroffen sein und brillant-blaue Irides aufweisen (Hazan et al. 2013).
Sogenannte „Brushfield Spots“ erscheinen als helle Flecken ringförmig an der Iris insbesondere bei Patienten mit Trisomie 21. Wenn sich das Pigmentepithel der Irisrückfläche am Pupillarsaum auf die Vorderseite fortsetzt, spricht man von einem Ektropium uveae.
Das Fehlen von Irisgewebe ohne Irisatrophie wird als Iriskolobom (Abb. 1) bezeichnet. Kongenitale Iriskolobome entstehen, wenn sich die Augenbecherspalte nicht vollständig verschließt. Es verbleiben meistens inferonasal gelegene Einkerbungen der Iris. Bilaterale isolierte Kolobome werden in der Regel autosomal-dominant vererbt. Im Rahmen von Syndromen können Defekte der Iris auch mit systemischen Pathologien vergesellschaftet sein. Hierbei ist das Spektrum der möglichen Assoziationen groß. Stellvertretend seien genannt:
Tumoren der Uvea sind mit Ausnahme von Irisnaevi im Kindesalter sehr selten. Die Lisch-Knötchen sind Hamartome im Bereich der Iris und können im Rahmen der Phakomatose Neurofibromatose Typ I auftreten. Je nach Lokalisation werden im Rahmen granulomatöser Uveitiden Koeppe-Knoten (am Pupillarsaum), Busacca-Knoten (auf der oberflächlichen Iris) sowie Berlin-Knoten (im Kammerwinkel) unterschieden. Eine entzündliche Irisbeteiligung kann beim juvenilen Xanthogranulom vorkommen (Flockerzi et al. 2017). Iriszysten treten sowohl kongenital als auch posttraumatisch auf und können zu einem sekundären Verschluss des Kammerwinkels führen (Georgalas et al. 2018).
Ein Verschluss des Kammerwinkels entsteht im Rahmen eines Sekundärglaukoms bei erworbenen Neovaskularisationen der Iris. Hierbei entwickeln sich fibrovaskuläres Gewebe, die sogenannte Rubeosis iridis (Abb. 2), und anteriore Synechien zwischen Iris und Hornhaut, die das Trabekelmaschenwerk ähnlich wie bei einem geschlossenen Reißverschluss zusammenziehen und verschließen. Die Rubeosis iridis wurde erstmals von Coats 1906 beschrieben. Heute ist bekannt, dass die Hauptursache bei 97 % der Patienten in einer retinalen Ischämie begründet ist (Sivak-Callcott et al. 2001).
Ziel dieses Kapitels ist es, die Axenfeld-Rieger-Syndrome, die Irido-Cornealen Endothelialisierungssyndrome (ICE) und die kongenitale Aniridie zu beschreiben. Diese Fehlbildungen der Iris führen oft zu Kammerwinkelanomalien und juvenilen Sekundärglaukomen.

Krankheitsbilder

Axenfeld-Rieger-Syndrome

Die Axenfeld-Anomalie (Abb. 3a, b) ist durch ein Embryotoxon posterius und prominente Irisadhäsionen charakterisiert, die vom vorderen peripheren Irisstroma zur Schwalbe-Linie ziehen. Sie überdecken somit den Kammerwinkel und können diesen vollständig ausfüllen (Naumann 1980). Etwa die Hälfte der Patienten entwickelt ein juveniles Glaukom, welches dann als Axenfeld-Syndrom bezeichnet wird (Dressler et al. 2010).
Das Alagille-Syndrom umfasst die Axenfeld-Anomalie ergänzt um eine Pigmentretinopathie, Korektopie, Esotropie und systemische Anomalien (v. a. auch kongenitale Gallengangshypoplasie).
Die Rieger-Anomalie umfasst die Axenfeld-Anomalie ergänzt um eine Irisstromahypoplasie mit Irisdefekten. Zusätzlich können bei der Rieger-Anomalie iridokorneale Adhäsionen zwischen dem Irisstroma und typischerweise der mittleren Hornhautperipherie auftreten (Naumann 1980) (Abb. 4).
Beim Rieger-Syndrom treten zusätzlich zur Rieger-Anomalie anderweitige extraokulare Fehlbildungen auf (Naumann 1980), darunter mentale Retardierung sowie kraniofaziale, genitourethrale oder skelettale Fehlbildungen. Ein juveniles Glaukom tritt bei etwa der Hälfte der Patienten mit Rieger-Syndrom auf. Bei diesen Patienten schreiten die Irisstromaatrophie und die Kammerwinkelveränderungen (Abb. 5a, b) fort, ebenso wie die sekundären Hornhautschädigungen (Naumann 1980).
Die oben genannten Erkrankungen sind bei der Erstvorstellung mitunter schwierig zu unterscheiden, da sie ähnliche klinische Charakteristika aufweisen. Diese Erkrankungen werden heute als unterschiedliche Ausprägungsformen der gleichen Entwicklungsstörungen angesehen. Der Oberbegriff Axenfeld-Rieger-Syndrome (ARS) fasst diese Erkrankungen zusammen. Andere Oberbegriffe für diese Anomalien sind mesodermale Dysgenesien und „anterior chamber cleavage syndromes“ (Naumann 1980; Tanwar et al. 2010).
Unter den Axenfeld-Rieger-Syndromen (ARS) sind somit autosomal-dominant vererbte Vorderabschnitts-Fehlbildungen des menschlichen Auges zusammengefasst, welche in unterschiedlichem Ausmaß Embryotoxon posterius, iridokorneale Adhäsionen, Irishypoplasie und/oder Korektopie/Polykorie umfassen (Reis et al. 2023) und sehr selten mit einer Prävalenz von 1:100.000 bis 1:200.000 auftreten (Tanwar et al. 2010; Michels und Bohnsack 2023). Systemische Anomalien können dental, umbilikal, kardial und auditiv bestehen (Reis et al. 2023). Die Gene FOXC1 und PITX2 kodieren Transkriptionsfaktoren und befinden sich auf den Chromosomen 6p25 und 4q25. Mutationen dieser Gene sind in 40 % bis 60 % der ARS nachweisbar (Michels und Bohnsack 2023). Je nach zugrunde liegender Mutation sind unterschiedliche ARS-Subtypen definiert worden (Reis et al. 2023):
1)
Das ARS Typ I ist bedingt durch heterozygote Varianten in PITX2 und ist gekennzeichnet durch okuläre ARS-Manifestationen (Embryotoxon posterius, Irisadhäsionen und Irishypoplasie), in der Regel kombiniert mit dentalen (Hypo-/Oligo-/Mikrodontie) und umbilikalen Anomalien (umbilikale Herniation).
 
2)
Die Definition des ARS Typ II basiert auf Fallberichten, es existiert keine eindeutige Genmutation, daher ist die Existenz umstritten.
 
3)
Das ARS Typ III ist die vielgestaltigste Variante, bedingt durch heterozygote Varianten in FOXC1. Hier können entweder (a) lediglich eine isolierte Fehlsichtigkeit im Sinne einer Myopie oder Hyperopie (Reis et al. 2023), (b) isolierte Vorderabschnittsveränderungen des Auges oder (c) seltener aber auch Herzfehler und Hörverlust in Kombination mit okulären Veränderungen auftreten.
 
Bei FOXC1-Mutationen (ARS Typ III) scheinen sich zudem häufiger Hornhautveränderungen und die Entwicklung eines Sekundärglaukoms als bei PITX2-Mutationen (ARS Typ I) zu zeigen (Prem Senthil et al. 2022). Bei einigen Patienten mit ARS kann der genetische Defekt nicht sicher identifiziert werden – hier bietet sich die Einstufung als Typ II an.
Differenzialdiagnostisch bestehen ebenfalls kraniofaziale Fehlbildungen assoziiert mit juvenilem Glaukom und weiteren Augenveränderungen im Rahmen eines Meyer-Schwickerath-Weyers-Syndroms (okulodentodigitale Dysplasie). Die typischen okulären Anomalien sind hier Mikrophthalmus, Mikrokornea, Irisfehlbildungen, Katarakt und Glaukom. Systemisch zeigen sich Fehlbildungen der Zähne (Anodontie [angeborenes Fehlen aller Zähne], Zahnhypoplasie und Aplasie sowie frühzeitiger Zahnverlust), kraniofaziale Fehlbildungen (wie Nasenhypoplasie), Fuß- und Handfehlbildungen (wie Syndaktylie oder Kamptodaktylie [kongenitale Beugekontraktur]), neurologische Symptome (wie Dysarthrie und Ataxie) und Fehlbildungen der Ohren (Dysplasie mit Hypakusis) (Braun et al. 1996).

Irido-Corneale Endothelialisierungssyndrome (ICE)

Harms beschrieb 1903 die Entwicklung eines Glaukoms im Rahmen einer progressiven essenziellen Irisatrophie (Harms 1903). Chandler berichtete 1956 von einem ähnlichen Syndrom mit weniger ausgeprägter Irisatrophie, aber ausgeprägterer Hornhautbeteiligung (Chandler 1956). Wenig später publizierten Cogan und Reese 1969 ein ähnliches Syndrom mit auffälligen Irisknötchen (Cogan und Reese 1969). Unter dem Oberbegriff der „Irido-Cornealen Endothelialisierungssyndrome“ (ICE-Syndrome) wurden von Yanoff 1979 die drei Erkrankungen progressive essenzielle Irisatrophie, Chandler-Syndrom und Irisnaevus-Syndrom (Cogan-Reese-Syndrom) zusammengefasst. Das einseitige ICE-Syndrom betrifft in der Regel Frauen in der dritten bis fünften Lebensdekade (Sacchetti et al. 2015) und ist durch eine abnormale Proliferation des Hornhautendothels gekennzeichnet. Es gibt zwei Hypothesen hinsichtlich der Herkunft der sogenannten ICE-Zellen. Die erste Hypothese geht von einer Abstammung der ICE-Zellen von ektopischen Epithelzellen aus der Embryonalzeit aus. Die andere Hypothese postuliert eine Metaplasie der normalen Endothelzellen zu epithelähnlichen Zellen durch toxische Stimuli. In mehreren Studien wurden das Herpes-simplex-Virus 1 (Groh et al. 1999; Sacchetti et al. 2015) und das Epstein-Barr-Virus mit ICE-Syndromen assoziiert (Levy et al. 1995). Die Endothelzellen der betroffenen Patienten zeigen Charakteristika epithelialer Zellen wie beispielsweise Mikrovilli auf der Zelloberfläche (Silva et al. 2018). Das normale Hornhautendothel kann von ICE-Zellen teilweise oder vollständig ersetzt werden (subtotales oder totales ICE-Syndrom). Die ICE-Zellen können in der Endothelzell- sowie der konfokalen In-vivo-Mikroskopie von den normalen Endothelzellen unterschieden werden und ähneln morphologisch den Epithelzellen (Levy et al. 1995; Silva et al. 2018).
Die ICE-Zellen proliferieren von der Hornhautrückfläche über den Kammerwinkel auf die Irisvorderfläche. Kontraktile Elemente erzeugen progressive vordere Synechien, weshalb die meisten Patienten nach Wahrnehmung der Formänderung ihrer Pupille beim Augenarzt vorstellig werden (Sacchetti et al. 2015). Sobald 180 Grad des Kammerwinkels bedeckt sind, resultiert ein therapierefraktäres sekundäres Winkelblockglaukom (Naumann 1980). Alle drei Erkrankungen des ICE-Spektrums weisen ähnliche klinische Charakteristika auf. Die einzelnen Erkrankungen unterscheiden sich jedoch bezüglich der Reihenfolge der Manifestation und der Ausprägung der klinischen Veränderungen.
Bei der progressiven essenziellen Irisatrophie (Abb. 6, 7a, b) ist die Iris zuerst betroffen. Die typische Manifestation beginnt mit Pupillenverlagerung, Irisstromaatrophie bis zu sektorförmigen durchgreifenden Irisdefekten (Polykorie) mit Ektropium uveae und einer Verlegung des Kammerwinkels. Histologisch ist das Hornhautendothel stark verdünnt und proliferiert über die Kammerwinkelstrukturen unter Neubildung einer Basalmembran („Endothelialisierung und Descemetisierung“). Dies führt häufig zu einem sekundären Winkelblockglaukom. Die Hornhaut-Endothel-Epithel-Dekompensation entsteht erst sekundär, am ehesten durch das therapierefraktäre Glaukom (Naumann 1980; Levy et al. 1995).
Beim Chandler-Syndrom (Abb. 8) ist die Hornhautdekompensation das erste Zeichen, auch wenn der Augeninnendruck reguliert ist und die Irisveränderungen erst gering ausgeprägt sind. Die Irisatrophie nimmt nur langsam zu. Im Gegensatz zur progressiven essenziellen Irisatrophie entstehen aber keine durchgreifenden Defekte, sondern Atrophieareale mit Pupillenverziehung (Korektopie) (Sacchetti et al. 2015). Anschließend treten breite vordere Synechien, Endothelialisierung des Kammerwinkels und das sekundäre Winkelblockglaukom auf (Naumann 1980; Levy et al. 1995).
Bei allen Erkrankungen des ICE-Spektrums können sich Irisnaevi manifestieren, typisch sind sie jedoch für das Cogan-Reese- oder Irisnaevus-Syndrom (Abb. 9ad). Initial fällt ein Verlust der physiologischen Iriskrypten auf (Silva et al. 2018). Die Irisnaevi bestehen aus ICE-Zellen, welche atypische stromale Irismelanozyten bedecken. Zwei Subtypen von Irisnaevi wurden im Zusammenhang mit dem Cogan-Reese- oder Irisnaevus-Syndrom beschrieben: 1) feine oberflächliche Irisknötchen und 2) stromale wirbelartige Irisknötchen mit verstrichenen Iriskrypten, die typischerweise nicht gleichzeitig auftreten (Silva et al. 2018). Auch bei diesem Erkrankungsbild führt die Endothelialisierung des Kammerwinkels zum erhöhten Augeninnendruck (Naumann 1980; Levy et al. 1995).
Da die drei Erkrankungen des ICE-Spektrums ähnliche klinische Charakteristika aufweisen, reicht mitunter der klinische Befund nicht aus, um diese Erkrankungen bei der Erstvorstellung zu unterscheiden und eindeutig zu diagnostizieren.

Kongenitale Aniridie

Die kongenitale Aniridie ist eine bilaterale Fehlbildung und wird autosomal-dominant vererbt. Sie tritt in etwa zwei Dritteln der Fälle familiär und in einem Drittel in sporadischer Form auf (Landsend et al. 2021). Beide Varianten gehen häufig mit kongenitalen oder juvenilen Glaukomen einher (Naumann 1980). Die Prävalenz wird auf 1:40.000 bis 1:96.000 geschätzt (Bremond-Gignac et al. 2022). Mutationen im Genlocus PAX6, der sich in der Chromosomenbande 11p13 befindet, sind für diese Fehlbildung verantwortlich (Käsmann-Kellner und Seitz 2014a). Die PAX6-Mutationen alterieren die Expression von Glykokonjugaten, kornealem Cytokeratin und verändern die Zelladhäsion. Dies führt in Kombination mit der resultierenden kornealen epithelialen Limbusstammzellinsuffizienz zu Anomalien von Kornea, Iris und Linse (Käsmann-Kellner und Seitz 2014b). Obwohl primär häufig die Hypoplasie oder das vollständige Fehlen der Iris auffallen, ist die kongenitale Aniridie mit Fehlbildungen im gesamten Auge verbunden. Gonioskopisch und histologisch ist regelhaft ein peripherer Irissaum mit einem rudimentären Musculus sphincter pupillae darstellbar (Naumann 1980). Zusätzlich treten früh Linsentrübungen (Abb. 10) und Linsenkolobome auf. Die biomikroskopisch mitunter zu erkennende foveale Aplasie entspricht histologisch derjenigen beim Albinismus (Naumann 1980). Weitere Bestandteile des Aniridie-Syndroms sind die Aniridie-assoziierte Keratopathie durch Limbusstammzellinsuffizienz (Abb. 11), ein sekundäres Winkelblockglaukom, Blepharoptosis, Nystagmus, Mikrophthalmie und Optikushypoplasie (Käsmann-Kellner und Seitz 2014b; Bremond-Gignac et al. 2022). Die Möglichkeit eines zugrunde liegenden WAGRO-Syndroms (Wilms-Tumor [Nephroblastom], Aniridie, Genitourethrale Fehlbildungen, Retardierung und Adipositas [Obesity]; Käsmann-Kellner und Seitz 2014b) erfordert stets eine genetische und nephrologische Abklärung. Solange diese Befunde ausstehen, ist bei Säuglingen und Kleinkindern alle drei Monate eine sonografische Kontrolle des Oberbauchs zum Ausschluss eines Nephroblastoms als Screening anzuraten.
Neben der autosomal-dominanten Form der kongenitalen Aniridie kommt auch eine autosomal-rezessive Form mit partieller Aniridie in Verbindung mit geistiger Retardierung und nichtprogressiver zerebellärer Ataxie vor (Gillespie-Syndrom, Naumann 1980). Grundsätzlich ist bei Aniridie eine genaue Anamnese hinsichtlich traumatischer Ereignisse in der Anamnese unerlässlich. Die typischen Charakteristika der oben genannten primären Irisanomalien sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Tab. 1
Typische Charakteristika primärer Irisanomalien. (Ninios et al. 2011)
 
ICE-Syndrome
Kongenitale Aniridie
Untergruppen
– Axenfeld-Syndrom
– Rieger-Syndrom
– Progressive essenzielle Irisatrophie
– Chandler-Syndrom
– Cogan-Reese- oder Irisnaevus-Syndrom)
 
Okuläre Manifestationen
– Meist bilateral
– Embryotoxon posterius
– Irisstromahypoplasie
– Prominente Irisprozesse und Verschluss des Kammerwinkels
– Iridokorneale Adhäsionen
– Korektopie
– Polykorie
– Einseitig
– Endothelialisierung
– Descemetisierung
– Irisstromaatrophie
– Pupillenverlagerung
– Hornhautdekompensation
– Irisnaevi
– Vordere Synechien und Verschluss des Kammerwinkels
– Sekundäres Winkelblockglaukom
– Bilateral
– Extreme Irishypoplasie
– Linsentrübungen
– Linsenkolobome
– Limbusstammzellinsuffizienz
– Sekundäres Winkelblockglaukom
– Foveolaaplasie
Systemische Manifestationen
– Maxilläre Hypoplasie
– Hypertelorismus
– Telekanthus
– Hypodontie
– Oligodontie
– Kurze Zahnwurzel
– Zahnfehlbildungen
– Anomalien der Hirnanhangsdrüse
– Mittelohrtaubheit
– Herzdefekte
– Mentale Retardierung
– Bisher nicht bekannt
– WAGRO-Syndrom
– Gillespie-Syndrom

Therapie des Sekundärglaukoms

Konsequente Therapiestrategien für die Sekundärglaukome bei Irisanomalien im Gegensatz zu den primär chronischen Offenwinkelglaukomen sind leider bisher nicht etabliert. Aufgrund der Seltenheit der dargestellten Krankheitsbilder existieren nur weniger Studien mit kleinen Fallzahlen, welche die verschiedenen therapeutischen Optionen vergleichen.
Bei den ARS entwickeln mehr als die Hälfte der Patienten ein Glaukom (Michels und Bohnsack 2023). Auch wenn zunächst eine medikamentöse drucksenkende Therapie eingeleitet wird, erweist sich das Sekundärglaukom bei ARS häufig als demgegenüber therapierefraktär, weshalb die meisten Patienten letztlich einer operativen Therapie zugeführt werden müssen. In einer Studie (Strungaru et al. 2007) konnte die medikamentöse, operative oder Kombinationstherapie nur bei 18 % der Patienten mit Sekundärglaukom bei ARS eine Senkung des Augeninnendrucks erreichen. Typischerweise werden hier insbesondere Trabekulektomien mit Fibrosehemmern oder vor allem bei Kindern Glaukom-Drainage-Implantate eingesetzt, Letztere mitunter kombiniert mit zyklodestruktiven Verfahren (Michels und Bohnsack 2023).
Während das Sekundärglaukom bei den ARS in einer Entwicklungsstörung des Trabekelmaschenwerks und des Schlemm-Kanals begründet liegt (Silva et al. 2018), ist das Sekundärglaukom bei den Erkrankungen des ICE-Spektrums bedingt durch die progredienten peripheren vorderen Synechien und die Endothelialisierung des Trabekelmaschenwerks. Dabei bestehen Unterschiede in der Schwere des Sekundärglaukoms: Das Sekundärglaukom beim Chandler-Syndrom scheint geringer ausgeprägt zu sein als bei der progressiven essenziellen Irisatrophie und beim Cogan-Reese- oder Irisnaevus-Syndrom (Silva et al. 2018), was am ehesten im größeren Ausmaß der peripheren vorderen Synechien bei den beiden letztgenannten Erkrankungen begründet ist (Sacchetti et al. 2015). Durch die zunehmende Verlegung der Kammerwinkelstrukturen mit folgendem Winkelblock aufgrund der Goniosynechierung erscheint eine lokale antiglaukomatöse Therapie auf Dauer ineffektiv. Topische Prostaglandine sollten zurückhaltend eingesetzt werden, da sie möglicherweise eine Herpesreaktivierung triggern können (Sacchetti et al. 2015). In einer retrospektiven Studie von 1988 bis 2013 über 223 Augen von 203 Patienten mit ICE-Syndrom zeigten 73 % ein Sekundärglaukom, drucksenkend operiert wurden 54 % der Patienten mit progressiver essenzieller Irisatrophie, 47 % mit Cogan-Reese- oder Irisnaevus-Syndrom und 45 % mit Chandler-Syndrom (Chandran et al. 2017). Grundsätzlich zielen die drucksenkenden Eingriffe bei ICE-Syndromen darauf ab, den verlegten Kammerwasserabfluss wieder zu eröffnen. Hierfür bietet sich die Goniotomie an, ebenso wie die Trabekulektomie, welche erfolgversprechender erscheint, je früher sie durchgeführt wird (Abb. 12). Die Anwendung von Antimetaboliten wie Mitomycin C ist bereits beim Ersteingriff wichtig (Kidd et al. 1988). Allerdings kann eine Migration von ICE-Zellen ins Filterkissen vorkommen (Sacchetti et al. 2015). Der neu angelegte Abflussweg kann ferner durch die proliferierenden ICE-Zellen verlegt werden, sodass andere Arbeitsgruppen die Erfolgschancen einer Fistulation als deutlich reduziert beurteilen (Lanzl et al. 2000). Wenn eine erneute Dekompensation auftritt, so wäre eine erneute fistulierende Revision oder ein Glaukom-Drainage-Implantat denkbar. Die drucksenkende Wirkung der Glaukom-Drainage-Implantate kann jedoch ebenfalls durch proliferierende ICE-Zellen beeinträchtigt werden (Laganowski 1992; Kim et al. 1999). Daher wurde vorgeschlagen, den Schlauch des Glaukom-Drainage-Implantats möglichst entfernt von Hornhaut, Kammerwinkel und Iris in den Sulcus zu implantieren (Silva et al. 2018). Die Trabekulektomie mit Antimetaboliten und ein Glaukom-Drainage-Implantat wurden anhand der Überlebenszeit verglichen. Ein Jahr postoperativ zeigten beide operative Verfahren vergleichbare Ergebnisse. Nach drei und fünf Jahren war allerdings die Erfolgsrate beim Glaukom-Drainage-Implantat deutlich höher (Doe et al. 2001). Eine weitere Option sind auch hier zyklodestruktive Verfahren.
Bei der kongenitalen Aniridie besteht je nach Literatur zu 46 % bis 70 % ein Sekundärglaukom, mit niedrigerer Prävalenz im Alter unter 10 Jahren (15 %, Landsend et al. 2021). Bei Patienten unter 20 Jahren wurde eine Assoziation zwischen dem Ausmaß der Aniridie und dem Risiko der Glaukomentwicklung nachgewiesen (Landsend et al. 2021). Der Pathomechanismus umfasst (1) die Entwicklung von Gewebe zwischen dem Irisstumpf und dem Kammerwinkel, (2) die traktionsbedingte Rotation des Irisstumpfs nach anterior (Grant und Walton 1974) und (3) die mitunter beschriebene fehlende Entwicklung des Schlemm-Kanals (Landsend et al. 2021). Wenngleich sich Goniotomien bei Aniridie-Patienten mit manifestem Sekundärglaukom als eher wenig wirksam erwiesen(Walton 1986), scheint eine prophylaktische Goniotomie bei Aniridiepatienten ohne Glaukom eher protektiv (Walton 1986). In der genannten Studie hat dennoch ein Teil der prophylaktisch goniotomierten Patienten eine spätere Druckdekompensation erfahren, wobei der zugrunde liegende Pathomechanismus verborgen blieb (Chen 1999).
Wenn bei der Aniridie ein Glaukom diagnostiziert wird, sollte die Therapie an das Patientenalter angepasst werden. Bei Kindern ist die Trabekulotomie Therapie der Wahl, bei älteren Patienten eher die Glaukom-Drainage-Implantate (Landsend et al. 2021), wenngleich diese aufgrund der höheren Komplikationsrate (z. B. Netzhautablösung, Glaskörperblutung) nicht als Ersteingriffe empfohlen werden (Landsend et al. 2021). Das verlinkte Video zeigt als Fallbeispiel eine modifizierte Sondentrabekulotomie bei einer bereits pseudophaken 38-jährigen Patientin mit kongenitaler Aniridie (PAX6-Mutation nachgewiesen), Visus 0,05 und Ausgangsdruck 22 mmHg unter Lokaltherapie mit einem unkonservierten Dorzolamid-Timolol-Kombinationspräparat (zweimal täglich appliziert), unkonserviertem Brimonidin (dreimal täglich appliziert), unkonserviertem Latanoprost (einmal abends appliziert) sowie systemischer Therapie mit Acetazolamid 250 mg (unter Kaliumsubstitution dreimal täglich eingenommen). Nach Eröffnen der Bindehaut und Präparation eines oberflächlichen und tiefen Skleradeckels wird zunächst der Schlemm-Kanal mit dem iTrack-Katheter-System (Fa. Nova Eye Medical, Australien) über die gesamte Zirkumferenz viskodilatiert und im Anschluss mit den Trabekulotomiesonden in der oberen Hemisphäre entdacht. Anschließend wird der tiefe Skleradeckel exzidiert, der oberflächliche Skleradeckel wie auch die Bindehaut werden mit Naht wasserdicht verschlossen. Nach postoperativem Absetzen der systemischen Therapie mit Acetazolamid zeigt sich vier Monate nach dem Eingriff eine Tensio von 15 mmHg unter Monotherapie mit unkonserviertem Latanoprost (Applikation einmal abends), der Visus weiterhin bei 0,05. Zyklodestruktive Eingriffe bei Aniridie-Patienten sind ebenfalls mit einem höheren Komplikationsrisiko assoziiert (insbesondere Zyklokryotherapie), was am ehesten im fehlenden Irisgewebe und damit geringerer Isolationskapazität begründet liegt (Landsend et al. 2021).
Da das Abflusshindernis bei Irisveränderungen meist im Bereich des Trabekelmaschenwerks verortet ist, ist davon auszugehen, dass die am Schlemm-Kanal ansetzenden minimalinvasiven glaukomchirurgischen Verfahren sowie die Varianten der Kanaloplastik zur Drucksenkung in diesen Fällen weniger geeignet sind. Ansonsten ähneln die Therapieoptionen beim Sekundärglaukom bei Irisveränderungen den konventionellen Therapieansätzen in der Behandlung der Offenwinkelglaukome. Allerdings ist die Versagensrate hier deutlich höher, weshalb sie häufiger kombiniert oder wiederholt werden müssen und damit bereits in sich ein höheres Komplikationsrisiko bergen. Die Begleiterkrankungen im Vorderabschnitt betreffen nicht nur den Kammerwinkel, sondern auch die Iris und Hornhaut, was die Therapie der Sekundärglaukome bei Irisveränderungen deutlich erschwert.
Zusammenfassung
  • Die Axenfeld-Rieger-Syndrome, ICE-Syndrome und die kongenitale Aniridie stellen Irisanomalien dar, die häufig mit einem Sekundärglaukom und systemischen Fehlbildungen verbunden sind.
  • Die Axenfeld-Rieger-Syndrome werden in Typ I, II und III unterschieden, die vielgestaltigste Variante ist Typ III.
  • Das einseitige ICE-Syndrom betrifft in der Regel Frauen in der dritten bis fünften Lebensdekade und ist charakterisiert durch eine abnormale Hornhautendothelproliferation.
  • Die kongenitale Aniridie geht mit Fehlbildungen im gesamten Auge einher.
  • Je nach Alter und Fehlbildung ergeben sich unterschiedliche Ansätze zur Behandlung des Sekundärglaukoms.

Elektronisches Zusatzmaterial

Sondentrabekulotomie Aniridie EF
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